Fieldday der Amateur- Funker Oberes Ennstal

St. Martin: CQ CQ...diese Buchstaben kennt wohl jeder, der in den 70iger und 80iger Jahren des vorigen Jahrhunderts aufgewachsen ist und sich mit CB oder Amateurfunk beschäftigt hat.

Der CQ Ruf ist ein Anruf auf einer Frequenz, ob sich noch eine andere Funkstation auf dieser Frequenz befindet. (CQ...engl. seek you...suche Dich). Im August traf sich der ÖVSV Amateurfunkclub „Oberes Ennstal“ zu einem so genannten Fieldday (Feldtag) beim Rüsthaus der FF St. Martin am Grimming. Dieser wird meistens im offenen Gelände veranstaltet

Die Clubmitglieder sind Menschen, die ein großes Interesse an der Funktechnik und an Experimenten, sowie an weltweiter Kommunikation mit Gleichgesinnten vereint. Ein gelungenes Gespräch mit einem Amateurfunker in Australien, dem Vatikan oder mit einer Südpolstation erfreut genauso wie ein Gespräch mit einem Amateurfunker im Nachbarland.

Die Funkgespräche sind direkte Funkverbindungen (weltweit!) zwischen 2 Stationen. Es ist kein Satellit oder eine Telefonleitung notwendig. Vor dem Rüsthaus in St. Martin wurden trotz strömenden Regens verschiedenste Antennen aufgebaut und damit experimentiert.

Im Schulungsraum der FF St. Martin wurden die Funkgeräte aufgebaut, hier war wirklich die ganze technische Bandbreite von CW (Morsen) über den Sprechfunk bis zu digitalen Übertragungen zu finden. Es wurden internationale Funkgespräche abgesetzt, aber auch Daten verschickt. Für Technikinteressierte ein wahres Eldorado. Heute gängige Telekommunikationseinrichtungen wie das Telefon oder Internet sollen nicht ersetzt werden, sie können sich aber sehr gut ergänzen.

Besonders in Zeiten, in denen man immer wieder vom „Blackout“ liest, ist ein gut aufgebautes Netzwerk der Amateurfunker von immenser Wichtigkeit. Werden all unsere Handys bei länger andauerndem flächendeckendem Stromausfall nicht mehr funktionieren, so kann mit einem notstrombetriebenen Funkgerät der Kontakt zu den Behörden, zur Außenwelt aufrechterhalten werden.

1999 war der Amateurfunker und Arzt Walter Köck nach der Lawinenkatastrophe in Galtür die einzige Verbindung zur Außenwelt. Er baute über Kurzwelle eine Funkverbindung zum Roten Kreuz auf, da Handy und Telefon nicht mehr funktionierten.

Der Fall, dass sämtliche Kommunikation (Handy, Internet, Behördenfunk) ausfällt, wird jährlich österreichweit am 1. Mai gemeinsam mit dem Österreichischen Bundesheer, dem Roten Kreuz, öffentlichen Stellen und zahlreichen Funkamateurinnen und -amateuren beübt, Veranstalter ist der Österreichische Versuchssenderverband (ÖVSV). Ziel ist es, bei einem Not- & Katastrophenfall österreichweit die Kommunikation zwischen Einsatzkräften und Bevölkerung aufrecht zu halten

Um eine Lizenz als Amateurfunker in Österreich zu bekommen, muss man eine Prüfung bei der Fernmeldebehörde ablegen. Diese Prüfung ist für jeden, der sich dafür interessiert zu schaffen.

Ein herzlicher Dank an das Kommando der FF St. Martin am Grimming für die Zurverfügungstellung der Räumlichkeiten.

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