Fasten heißt, sein Leben neu zu überdenken

Allen voran: der Verzicht auf Ablenkung. So gewinnt man die nötige Zeit, um sein Leben, die Beziehung zu Gott und den Mitmenschen neu zu überdenken, sagt Abt Gerhard Hafner.

Mit dem Aschermittwoch beginnt die 40-tägige Fastenzeit bis Ostern. In der Stiftskirche Admont wird dieser Auftakt mit einem Gottesdienst am 2. März um 18:30 Uhr gefeiert. Die Besonderheit dieser Messe: Teilnehmenden wird ein Aschenkreuz auf die Stirn gestreut. Verbrannte Palmkätzchen aus dem Vorjahr liefern die Asche für diesen Ritus, der besagt: Gedenke Mensch, dass du Staub bist und wieder zum Staub zurückkehren wirst.

„Dass wir auf dieser Erde sterben werden, ist eine Gewissheit für uns alle. Doch durch die Zusage von Jesus Christus, tragen wir die Hoffnung in uns, dass er uns hinführen wird zum ewigen Leben beim Vater im Himmel“, sagt Abt Gerhard Hafner vom Benediktinerstift Admont.

Was gibt meinem Leben Sinn?
Der Ursprung der Fastenzeit findet sich im Evangelium und verweist auf Jesus, der sich 40 Tage lang in der Wüste aufhielt. „In der Wüste muss man sich auf das Wesentliche beschränken und das ist Wasser, welches das Überleben sichert. Ablenkungsmöglichkeiten gibt es keine. Man ist auf sich selbst zurückgeworfen“, so der Abt. Wie Jesus sollen sich auch Christen in der Fastenzeit einschränken.

Worauf verzichtet wird, ist unterschiedlich. Manche essen weniger, andere verzichten auf Alkohol, wieder andere schränken ihre Tätigkeiten auf dem Smartphone ein. Das gemeinsame Ziel: „Durch den Verzicht soll Zeit gewonnen werden, um das eigene Leben, die Beziehung zu Gott und zu den Mitmenschen zu überdenken. Dabei sollen wir uns fragen, was dem eigenen Leben Sinn verleiht und ob wir dabei auf dem richtigen Weg sind“, sagt Abt Gerhard, der betont: „Auch wenn wir erkennen sollten, auf Irrwege oder in eine Sackgasse geraten zu sein, überlässt uns Jesus nicht der Verzweiflung, sondern führt uns auf die geraden Wege zurück.

Das ist das Schöne am christlichen Glauben.“