Halbe Halbe - Weil’s gerecht ist!

SPÖ Regionalfrauen Liezen und LAbg. Michaela Grubesa Foto: SPÖ SPÖ Regionalfrauen Liezen und LAbg. Michaela Grubesa
Bezirk Liezen: Frauen und Männer sollen sich die bezahlte und unbezahlte Arbeit fair teilen. „Halbe Halbe – weil’s gerecht ist“ – Das ist das Motto der Frauentagskampagne der SPÖ-Frauen.

Die Erwartungen an Partner:innenschaft und Arbeitsteilung haben sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert. Trotzdem finden sich viele Frauen nach der Geburt des ersten Kindes in kürzester Zeit wieder in alten Rollenmustern. Warum sind sie plötzlich wieder für alles zuständig, was der Alltag einer Familie mit sich bringt?

Zusätzlich werden Frauen durch die aktuelle Bundesregierung stark benachteiligt. „Die Maßnahmen der Bundesregierung verstärken die Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern. Wer nur ein niedriges Einkommen hat, wird weniger steuerlich entlastet, aber durch die Teuerung stärker belastet. Das trifft Frauen besonders hart und treibt sie in schon überwunden geglaubte Abhängigkeiten. Hier muss dringend gegengesteuert werden! Ich fordere sofortige Preisbremsen beim Wohnen, bei Lebensmittel und Energie aber auch die deutliche Anhebung der Steuerfreigrenze“, so SPÖ Regionalfrauenvorsitzende LAbg. Michaela Grubesa.

Am Weltfrauentag verteilten die SPÖ Regionalfrauen Liezen verschiedene Materialien mit den Forderungen:

• 4-Tage-Woche

• Verpflichtende Väterkarenz jetzt.

• Lohntransparenz jetzt.

• Steuergerechtigkeit, die auch Frauen nutzt.

4-Tage-Woche

Arbeitszeitverkürzung ist eine der wichtigen Voraussetzung für mehr Gleichstellung. Die bezahlte und die unbezahlte Arbeit soll in Zukunft zwischen Frauen und Männern gerecht verteilt werden. Dafür ist eine verkürzte Vollzeit wichtig. Derzeit arbeitet jede zweite Frau Teilzeit und nimmt damit Einbußen beim Gehalt und in der Pension in Kauf. Mit einer Arbeitszeitverkürzung können mehr Frauen Vollzeit arbeiten und haben damit die Chance auf ein Einkommen, von dem sie leben können. Jede und jeder hat das Recht auf mehr Zeit für die Familie, mehr Zeit für eigene Interessen, für soziales Engagement und Ehrenamt.

Verpflichtende Väterkarenz jetzt.

Väterkarenz soll von der Ausnahme zur Regel werden. Karenz ist in Österreich noch immer Frauensache. Nur 2 von 100 Männern gehen länger als drei Monate in Karenz, 1 von 100 länger als 6 Monate. Bei 8 von 10 Paaren geht der Mann überhaupt nicht in Karenz. Die Karenz ist eine wichtige Zeit, um Verantwortung zu übernehmen. Wer mehrere Monate rund um die Uhr ausschließlich für die vielen Bedürfnisse eines Kindes zuständig ist, fühlt sich auch in späteren Jahren eher zuständig, wenn es um die Organisation des Alltags geht. Die skandinavischen Länder machen es vor. Eltern teilen sich die Karenz, ein fixer Mindestanteil ist für Väter reserviert. Wenn er nicht in Anspruch genommen wird, verfällt er.

 

Lohntransparenz jetzt.

Wir haben in Österreich ein Gesetz, das gleichen Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit vorschreibt. Aber die Geheimniskrämerei ums Gehalt macht es schwierig zu überprüfen, ob das Gesetz eingehalten wird. Die Einkommensberichte in Unternehmen waren ein wichtiger Schritt, um die Unternehmen an ihre Verantwortung zu erinnern. Jetzt ist es höchste Zeit, den nächsten Schritt zu tun, nämlich die volle Transparenz bei Löhnen und Vermögen einzuführen, um Diskriminierung in der Bezahlung zurückzudrängen. Frauen sollen wissen, wie viel ihre (männlichen) Kollegen verdienen. Das stärkt sie in Gehaltsverhandlungen und macht es Unternehmen schwieriger, Ungerechtigkeiten zuzulassen. Vorbild dabei ist Island, wo die Gesetzeslage die Beweislast für ungerechtfertigte Unterbezahlung nicht mehr bei den Arbeitnehmer:innen liegt, sondern beim Unternehmen. Durch Lohntransparenz wurde dort die Gehaltsschere zwischen den Geschlechtern drastisch und rasch reduziert.

Steuergerechtigkeit die auch Frauen nutzt.

Frauen müssen in Zukunft von steuerpolitischen Maßnahmen stärker profitieren. Die Abschaffung der Kalten Progression hat beispielsweise - wie Berechnungen des Budgetdienstes des Parlaments ergeben haben - unterschiedliche Wirkung auf Frauen und Männer. Demnach bekommen Männer rund 60 Prozent der Entlastung und Frauen nur rund 40 Prozent. Selbiges gilt für den Familienbonus, den überwiegend Männer beziehen und nur zu einem geringen Anteil Frauen. Das sogenannte Gender Budgeting ist in Österreich in der Verfassung verankert. Das bedeutet, dass jede Maßnahme auf ihre unterschiedliche Wirkung auf Frauen und Männer überprüft werden muss. Die Gleichstellung zwischen Frauen und Männer ist eines der Grundprinzipien bei der Erstellung von Budgets und muss sich auch in der Frage der Steuergerechtigkeit niederschlagen.

Zahlen, Daten, Fakten

·         Bezahlte und unbezahlte Arbeit ist in Österreich ungerecht verteilt. Frauen verdienen in Österreich mehr als ein Drittel weniger als Männer. Dafür leisten sie zwei Drittel der unbezahlten Arbeit.

·         Jede zweite Frau arbeitet in Österreich Teilzeit und nimmt damit Einbußen beim Gehalt und bei der Pension in Kauf.

·         Väterkarenz ist in Österreich die Ausnahme.  2 von 100 Männern gehen länger als drei Monate in Karenz. 1 von 100 geht länger als 6 Monate in Väterkarenz.  Bei 8 von 10 Paaren geht der Mann überhaupt nicht in Karenz. In Ländern, in denen es eine Verpflichtung zur geteilten Inanspruchnahme gibt, ist der Väteranteil rapide gestiegen.

·         Als Vorzeigeland bezüglich Väterkarenz gelten Island und die skandinavischen Länder. Jeder Elternteil hat Anspruch auf sechs Monate Karenz, wobei sechs Wochen getauscht werden können. Nimmt ein Elternteil die Zeit nicht in Anspruch, verfällt die Karenz. Mehr als 90 Prozent der Väter gehen in Island in Karenz. Auch bei der Lohntransparenz hat Island die Nase vorne.

·         70% der Bezieher:innen des Familienbonus sind Männer. Frauen erhalten nur einen geringen Teil bzw. als Alleinerzieherinnen einen Bruchteil des vollen Familienbonus (Kindermehrbetrag).

·         Auch bei dem Modell zur Abschaffung der kalten Progression bekommen Männer einen größeren Anteil zurück, als Frauen. Durch eine andere Ausgestaltung, mit beispielsweise einer Anhebung der Steuerfreigrenze oä., hätte man einen anderen Lenkungseffekt erzielen können.

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