Was bleibt ist die Erinnerung

Wie können junge Menschen aus den unmenschlichen Geschehnissen vor und während des Zweiten Weltkrieges lernen, damit so eine Zeit nie wieder kommt, auch wenn sich die Geschichte oft schon in ähnlicher Form wiederholt hat?

Über die Ereignisse dieser Jahre können lediglich Zeitzeugen authentisch erzählen und so den Weg zum Verstehen öffnen.

Leider gibt es nur mehr ganz wenige und von diesen ist nur eine kleine Zahl in der Lage, darüber öffentlich zu sprechen.

Frau Helga Schewig aus Liezen ist eine dieser mutigen Personen, und sie war auf Einladung von Mag. Christoph Huber im Rahmen des Geschichtsunterrichts zu Gast an der BHAK/BHAS Liezen. Sie Helga Schewig wurde im Jahr 1924 in Graz geboren und verbrachte dort und in Gabersdorf bei Leibniz ihre Kindheit. Auf das Studium folgten die Heirat, und später die Arbeit als Architektin gemeinsam mit ihrem Mann. Im Jahr 1956 übersiedelte sie mit ihrer Familie nach Liezen, wo sie unter anderem an der Planung des Bundesschulzentrums beteiligt war.

Den jungen Menschen bot sich im Rahmen dieser Begegnung somit die Gelegenheit, tief in die österreichische Zeitgeschichte einzutauchen. Frau Schewig konnte von den hochpolitischen 30er Jahren ebenso berichten wie von ihren Erlebnissen während des Zweiten Weltkrieges und der folgenden Besatzungszeit. „Das ist etwas anderes als aus Geschichtsbüchern zu lernen!", war auch ein Gedanke, den eine Schülerin zum Ausdruck brachte.

Besonders beeindruckend für alle Anwesenden war das hervorragende Gedächtnis Frau Schewigs. Dieses ermöglichte den Anwesenden, Einblicke sowohl in die größeren politischen Zusammenhänge, als auch in ihr persönliches Schicksal während dieser Jahre zu bekommen. Die SchülerInnen nutzten die einmalige Gelegenheit und stellten viele Fragen, welche das ungebrochene Interesse der jungen Generation an den damaligen Ereignissen unter Beweis stellten. Sie waren fasziniert von diesem Vormittag mit einer bis ins hohe Alter starken und geistig äußerst regen Persönlichkeit.