Oh du fröhliche, oh du selige ...

Empfehlung Oh du fröhliche, oh du selige ...
Maskenball unter dem Tannenbaum. Ein kleine Geschichte zur Weihnachtszeit.

Alles im Raum strahlt Besinnlichkeit aus. Leise tönt „Stille Nacht“ aus der Stereoanlage. Es duftet nach Wald, nach Bienenwachs und die Sternspritzer am Tannenbaum zischen und nehmen die Augen der Kinder gefangen. Feurige Sterne fallen auf bunt verpackte Geschenke am Fuße des Christbaums. Vater legt seinen Arm um Mutter, sie blickt zu ihm und ihre feuchten Augen sagen ihm: „Das hast du toll hingekriegt. Der Baum ist wunderschön.“ Die Kinder stehen mit großen Augen, vollkommen stumm (was selten vorkommt) vor ihnen und hoffen, dass diesen Sternspritzern endlich das Pulver ausgeht. Es ist angerichtet – das Christkind war da.

Eine halbe Stunde später: Das Wohnzimmer sieht aus wie ein Altpapierlager, kleinere Geschenke liegen achtlos in einer Ecke, die Kinder sind mit Triumphgeheul abgezogen und haben jene Geschenke, die es ihrer Meinung nach Wert waren, ins Kinderzimmer geschleppt. Vater sitzt in der Küche bei einer Flasche Bier und schildert seine Eindrücke zum Fest, und das er froh ist, dass es endlich vorbei ist. Mutter steht am Herd und versucht genervt, Töpfe und Pfannen in der richtigen Reihenfolge zu kontrollieren, damit nichts anbrennt. Aus dem Radio tönen noch immer harmonische Weihnachtslieder die keiner mehr hören kann. Mutter schafft es schließlich, dass die Kinder zu Tisch kommen und hastig das Festmahl hinunterwürgen, das sie mit viel Liebe für ihre Lieben bereitet hat.

Liebe, was für ein geflügeltes Wort, denkt Mutter, Schauspielerei auf hohem Niveau zum Weihnachtsfest. Früher, als die Kinder noch klein waren, als wir noch so richtig verliebt waren, da war sie allgegenwärtig, die Liebe zum Fest. Jetzt ... ach, nicht einmal ein: „Soll ich dir beim Abwasch helfen.“ Scheiß Fernsehen! Irgendwie ist die Zeit aber für mich, denkt Mutter, sie vergeht.

Morgen, Christtag – Teil 2 –, Weihnachtsessen bei seiner Mutter. Das monotone Rauschen des Geschirrspülers ist zu Ende. Mutter nimmt das Geschirrtuch und trocknet ab.

Versuchen Sie am Weihnachstabend einmal aus dem Alltagsdenken auszubrechen, nicht in gedankliche Muster und Zeitabläufe zu verfallen. Nehmen Sie sich Zeit und falls es Ihnen vergönnt sein sollte, Ihre Familie, und versuchen Sie den Weihnachtsabend in Liebe und Harmonie gemeinsam zu verbringen.

Frohes Fest

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