Eine vermessene Sache auf Mallorca

Die Geschichte über außergewöhnliches Handgepäck und Millimetergenaue Arbeiten am Meeresstrand.

Die spanische Sonneninsel wird ja im Allgemeinen mit Sommer, Sonne, Lebensfreude und Sangria in Kübeln in Zusammenhang gebracht.

Als also der Weißenbacher Geometer Walter Göschl in gemütlicher Runde seinen Freunden an einem grauen Herbsttag erzählte, dass er am nächsten Tag nach Mallorca fliegen würde, dachten Alle an einen spontanen Kurzurlaub.

Und als er dann erklärte, dort seine Arbeit als „Vermesser“ zu verrichten, war Erklärungsbedarf nötig.

Was vermisst eine Liezener Firma auf der Baleareninsel? Zur Verfügung steht ja ein Areal von circa 98 x 78 Kilometern und da gäbe es allerhand zu tun.

Im Zeitraum vom 20. Oktober bis 20.Dezember des vergangenen Jahres ereilte das Büro der Firma GEOMET in Liezen vier Mal ein Anruf  für einen Vermessungsauftrag auf einer Baustelle in Port de So`ller,  25 Kilometer nördlich von Palma in der Region Serra de Tramuntana an der Nordwestküste der Insel Mallorca.

Also nix mit Ballermann und Sangria aus Kübeln, sondern ein in einer natürlichen Bucht gelegenes Hafenstädtchen mit ungefähr 2800 Bewohnern. Dort errichtet die Hotelkette JUMEIRAH Hotels und Ressorts mit Sitz in Dubai einen Hotelkomplex der 5 Sterne Kategorie, der jetzt im März 2012 zur Eröffnung gelangt.

Aber wie kommen die Investoren eines Hotelbaues dieser Dimension auf die beiden Ziviltechniker Dipl.-Ing. Josef Wallmann und  Vermessungstechniker Walter Göschl?

Ganz einfach weil Österreichisches Können und Wissen in aller Welt geschätzt und benötigt wird. Und so auch auf der Großbaustelle in Mallorca, wo die Firma VSD Stahl Design aus Liezen mit der Gestaltung und Fertigung von Geländern beauftragt wurde und Andreas Verient wiederum der Firma GEOMET das Vertrauen für die Vermessungsarbeiten geschenkt  hat.

Speziell ging es dabei um mehrere 100 Laufmeter Mauern und Grundfesten für Geländer und die präzise Einmessung der Steher und Ecksäulen unter Berücksichtigung der statischen, optischen und gesetzlichen Gegebenheiten vor Ort.

Vier Mal hieß es für Walter Göschl kurzfristig Mitarbeiter organisieren, Flug buchen und ab auf die Insel.

Kurios dabei auch das Handgepäck:

Ein in Fachkreisen als „THEODOLIT“ bezeichnetes, absolut wichtiges Gerät, ist mit einem Wert von ungefähr 30.000 € einfach zu kostspielig, um den nicht immer sanft behandelten Gepäckstücken bei Flügen beigefügt zu werden.

Dieses Gerät, mit dem der Vermesser auch „um die Ecke schauen kann“, wurde kurzerhand beim Check-In dem staunenden Personal der Fluggesellschaft als Handgepäck deklariert und keinen Augenblick aus den Augen gelassen. Allerdings ist „es ein wenig“ sperriger und größer als ein Beauty-Page oder eine Aktentasche und dementsprechend schwieriger in den Stauräumen über den Sitzen des Flugzeuges  unterzubringen. Aber ein Vermessungstechniker mit Augenmaß schafft auch diese Hürde.

Bericht von Otto Schönlechner
Bilder von den Vermessungsarbeiten auf Mallorca

 

Werbung

Werben auf BLO24

Sie haben Interesse auf unserer Plattform zu werben? Dann zögern Sie nicht und kontaktieren Sie uns unter +43 (0)664 222 66 00.