Historischer Erzabbau

Seit urdenklicher Zeit dürfte im Röthelsteingebiet Bergbau betrieben worden sein. Der markierte und beschriftete Kamplrundweg führt vorbei an stummen Zeugen längst vergangener Bergbautätigkeit.  (Ouellen: Bericht von Volmar Flöß in „DA SCHAU HER” Jahrgang 11, 1/1990, Mitteilungsblätter Burgverein Pflindsberg 26/84.)


Wanderer, steigst du von Obersdorf bei Bad Mitterndorf entlang des markierten Weges  auf, gelangst du ungefähr nach einer Stunde über den sogenannten „Achzweg” zur Hinterberger Teltschenalm. „Achzweg” heißt nichts anderes als „Erzweg”, da hier mit Ochsenfuhrwerken Erz über den steilen Weg ins Tal transportiert wurde. Der Weg führt quer durch die Teltschenalm, vorbei an 200 Jahre alten „Achzhaufen” (Erzhaufen). Ein Stück weiter kommst du direkt zu drei verfallenen Bergwerkstollen. Seit urdenklicher Zeit dürfte hier Bergbau betrieben worden sein. Dem Hallamt Aussee wurde 1798 die Erlaubnis erteilt in den 27 alten Gruben(!) Bergbaue zu eröffnen. Ursprünglich hatte man hier auf Salz geschürft, ist jedoch auf Eisenerz gestoßen. Von 1797 bis 1808 wurde ununterbrochen Erz geschürft. Die Saline benötigte damals zum Salzsieden große Holzmengen, so dass die vorhandenen Holzreserven nicht vermindert werden durften. Aus Holzmangel konnte man das abgebaute Erz nicht im vollen Ausmaß schmelzen und lagerte es auf „Achzhaufen” ab.

Quer durch die Ausseer-Teltschenalm führt dich der Weg zum einzigen noch offenen Bergwerksstollen, dem „Achzloch”. Wenn du eine Taschenlampe dabei hast, kannst du im Inneren des etwa 40 Meter tiefen Stollens deutliche Werkzeugspuren an den Wänden erkennen. Wie lange es wohl gedauert haben mag, bis in mühsamer Handarbeit, mit Schlegel und Eisen, dem Berg das Erz entrissen wurde?

Der Weg führt dich von der Ausseer Teltschenalm weiter durch den Eisengraben. Im Eisengraben hatte Maria Theresia bereits 1749, im Zuge einer allgemeinen Bergwerkserhebung, den „Maria Theresia-Stollen” anschlagen lassen. Der Schurf wurde aber nach 12 - 18 Klaftern wieder eingestellt. Du wanderst weiter, vorbei am Feuerkogel auf den Gipfel des Kampl, wo du mit einem herrlichen Ausblick belohnt wirst.  Die bergbautechnischen Arbeiten am Röthelstein führten zur Entdeckung reichhaltiger Vorkommen von Ammoniten-Fossilien am Feuerkogel. Die Bergleute verkauften die privat geborgenen Ammoniten-Fossilien an ausländische Museen und private Sammler. Seither interessieren sich Paläontologen aus aller Welt für diese einzigartige Ammoniten-Fundstelle.

Der Abstieg vom Kampl führt dich vorbei am Jesusnamen, einem mystischen Kraftplatz und weiter zur „Seidenhofalm”. Über den „Ochsensprung”, eine beim Viehtrieb gefürchtete Engstelle, kommst du zum „Kasschwarer” und weiter über die „Knödelalm” zurück zum Ausgangspunkt in Obersdorf. Der Kampl-Rundweg ist mit 11 beschilderten Stationen ein interessanter Themenweg, auf welchem sich der Wanderer genauestens über die Bedeutung der einzelnen Namen und Plätze informieren kann.

Text und Bilder mit Genehmigung von Herrn Josef Khälß - Chefredakteuer "da Woadsack"

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