Starkes Zeichen gegen Lichtverschmutzung
- verfasst von BLO24
- Fenstergucker
Unter dem Motto „Licht aus, Nachthimmel an!“ kamen über 50 Teilnehmende am Campus Alps in Hieflau und online zusammen, um sich über die weitreichenden Folgen der Lichtverschmutzung auszutauschen. In inspirierenden Vorträgen und lebhaften Diskussionen wurde der Frage nachgegangen: „Was passiert in der Nacht, wenn künstliches Licht ausgeschaltet wird?“
Biodiversitätsexperte und Nationalpark-Ranger Christian Raffetseder eröffnete das Forum mit einem eindrucksvollen Vortrag über die unterschätzten Auswirkungen künstlicher Beleuchtung. Raffetseder machte deutlich, wie nachtaktive Tiere, Pflanzen und auch der menschliche Biorhythmus auf natürliche Dunkelheit angewiesen sind. „Schon der gezielte Einsatz von warmem, zielgerichtetem Licht kann viel bewirken“, betonte Raffetseder und appellierte für einen bewussteren Umgang mit künstlicher Beleuchtung.
In der anschließenden Podiumsdiskussion berichtete Gabriele Trinker, Geschäftsführerin des Naturparks Sölktäler, über die Erfolge der „Sternenplätze“, die in Kooperation mit lokalen Gemeinden entstanden sind. Diese besonderen Orte, an denen der Nachthimmel ohne störendes Kunstlicht bewundert werden kann, sind Teil eines ganzheitlichen Besucherlenkungskonzepts, das sowohl den Naturschutz als auch die Einbindung der lokalen Bevölkerung berücksichtigt.
Ein Höhepunkt des Abends war die Sternenführung mit einer mobilen Sternwarte des Nationalparks Gesäuse. Die Teilnehmenden hatten die Möglichkeit, Sterne und den Mond aus nächster Nähe zu betrachten und ein tieferes Verständnis für die Bedeutung eines ungestörten Nachthimmels zu gewinnen.
Ausblick: Das Naturparkforum 2024 stärkte das gemeinsame Ziel, ein österreichweit einzigartiges „Naturnachtgebiet“ zu etablieren, das die Schutzgebiete der Nationalparks Kalkalpen, Gesäuse, das Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal sowie die Naturparke Steirische Eisenwurzen, Niederösterreichische Eisenwurzen und Ötscher-Tormäuer umfasst. Die Veranstaltung verdeutlichte, wie wichtig Bewusstsein und Zusammenarbeit sind, um Lichtverschmutzung zu reduzieren und die Dunkelheit der Nacht als wertvollen Lebensraum zu bewahren.