So etwas kann ins Auge gehen

Empfehlung So etwas kann ins Auge gehen
In der Sonntagsausgabe der Steirerkrone wird im Zuge der Berichterstattung über einen tragischen,

tödlichen Autounfall in Ottenberg auch die Schilderung eines jungen Mannes abgedruckt, der an derselben Stelle vor zwei Jahren mehr Glück gehabt hat,

als die Frau am vergangenen Freitag, die durch einen ins Auto eindringenden Holzpflock ihr Leben verlor.

Das Schlimme daran ist die Aussage des 21jährigen über seinen Unfallhergang von damals.

Originalzitat: „ Ich kann mich noch genau erinnern, dass es mir IRGENDWIE gelungen ist, den schleudernden Wagen mit Hilfe der HANDBREMSE etwas zu korrigieren“. Und er glaubt, dass er sich damit das Leben gerettet hat, weil ein eindringender Holzpflock ihn nur an der Wange gestreift hat.

Diese Aussage ist sehr gefährlich und der Wahrheitsgehalt ist stark anzuzweifeln. Der junge Bursche sollte besser einige Kerzerl anzünden und seinem Schutzengel danken, als sich mit solchen Geschichten zu brüsten. In den Fahrtechnikzentren in ganz Österreich werden die Führerscheinneulinge auf die Gefahren des Autofahrens aufmerksam gemacht und in Kursen wird auch gefahrlos die Praxis trainiert, einen schiebenden oder schleudernden PKW wieder unter Kontrolle zu bringen.

Die Handbremse kommt dabei nicht zum Einsatz und wenn, dann höchstens als Beispiel wie gefährlich das werden kann. Keinesfalls ist es möglich, ein schleuderndes Auto mit der Handbremse zu korrigieren, weil die Verwendung derselben das unerwünschte Ausbrechen des KFZ an der Hinterachse sogar noch verstärken würde.

Dem glücklichen jungen Mann sei hiermit dringenst ein Wiederholungstraining in einem der Steirischen Fahrtechnikzentren angeraten, denn bei seinem Pflichttraining, welches er im Rahmen seiner Führerscheinausbildung schon gemacht haben sollte, scheint er nicht sehr gut aufgepasst zu haben.

Und dem Redakteur Manfred Niederl würde etwas mehr Recherche beim Verfassen seiner Artikel auch gut tun.

Damit könnten solche gefährlichen Aussagen vielleicht schon im Vorfeld unterbunden werden und etwaige „Nachahmungstäter“ nicht dazu ermuntert werden, in einer Gefahrensituation noch ein waghalsiges Manöver zu probieren.

Otto Schönlechner
Fahrtechnikinstruktor im ÖAMTC Zentrum Kalwang

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