Vielfalt und Solidarität für den Bezirk

Anlässlich des Internationalen Tag der Pflege am 12. Mai 2022, veranstaltet der Sozialhilfeverband Liezen, in Zusammenarbeit mit der Volkshilfe, der Caritas sowie dem Roten Kreuz HKP eine Demoveranstaltung in Liezen, um wieder einmal auf die Missstände im Pflegeberuf hinzuweisen. Anlässlich des Internationalen Tag der Pflege am 12. Mai 2022, veranstaltet der Sozialhilfeverband Liezen, in Zusammenarbeit mit der Volkshilfe, der Caritas sowie dem Roten Kreuz HKP eine Demoveranstaltung in Liezen, um wieder einmal auf die Missstände im Pflegeberuf hinzuweisen.
Liezen: Heute, am 02. Mai, fand im Büro des Sozialhilfeverbands die Pressekonferenz für die Demo am 12. Mai statt.

Österreich hat am 17. März in Bezug auf seine Einwohnerinnen und Einwohner die 9 Millionen-Marke geknackt und die Trends heißen älter durch die steigende Lebenserwartung, städtischer durch die Attraktivität urbaner Arbeits- und Bildungsangebote und diverser aufgrund der Zuwanderung, so eine Tages-Zeitung am vergangenen Mittwoch zu den jüngsten Bevölkerungsprognosen der Statistik Austria. Darauf müssen wir auch in den Regionen allgemein und besonders in der Pflege- und Betreuung reagieren.

Auf dem Bild zu sehen: 
Ing. Monja Hösl, BA MA: Leiterin Volkshilfe Sozialzentrum Liezen, Iris Strohmeier, MSc: Hausleiterin Volkshilfe Seniorenzentrum Liezen, Jakob Kabas, MAS MBA: Geschäftsführer Sozialhilfeverband Liezen – Wirtschaftsbetriebe,  Angelika Klug, MSc: Leiterin Mobile Pflege und Betreuung, Rotes Kreuz und Gabriele Grill: Hausleiterin Volkshilfe Seniorenzentrum Bad Aussee.

° Mit uns reden statt über uns entscheiden - Wir fordern Regionalkonferenzen unter Beteiligung der Gemeinden, von Betreibern, Beschäftigten und Betreuten, besonders in der Entstehung des neuen Pflege- und Betreuungsgesetzes wie von Bedarfsplanungen.

° Karrierebilder statt Hamsterräder - Wir fordern die Durchlässigkeit der Berufsgruppen sowie angemessene Rahmen- und Arbeitsbedingungen.

° Kurze Wege für lange Ausbildungen - Wir fordern einen Studiengang für Gesundheits- und Krankenpflegeberufe für unseren Bezirk (z.B. am Standort des Leitspitals) um jene jungen Menschen, die sich für diesen Berufsweg begeistern, in der Region halten zu können. Eine Aufrechterhaltung und Stärkung der Bildungszentrums Nord der Caritas und auch des sozialen Bildungsangebotes der Fachschule in Gröbming.

° Sichere Netzwerke statt komplizierte Verstrickungen - Soziale und auch finanzielle Sicherheitsnetze, sowie regionale wie kurzfristige fachspezifische Upgrades nach längeren Abwesenheiten für Umsteiger:innen und Wiedereinsteiger:innen in Pflege- und Gesundheitsberufe.

° Zuzug statt Durchzug - Wir fordern flexible, entbürokratisierte Anerkennungsverfahren im Bereich von Pflege- und Gesundheitsberufen und eine möglichst rasche Integration von Zuwanderern in diesem Bereich zu gewährleisten.

° Attraktivität durch Anerkennung – Wir fordern eine Berücksichtigung von Auszubildenden in gesetzlichen oder verordneten Personalvorgaben entsprechend deren Ausbildungsfortschritt.

 

Antworten darauf: Diversität
° in den altersgerechten Angeboten,
° in den Ausbildungsangeboten und
° in der Anerkennung von Ausbildungen Zuwanderern

Diversität in den altersgerechten Angeboten
Es geht nicht um die Erschließung neuer Märkte, sondern um eine Entsprechung menschlicher alters-, pflege- und betreuungsbezogener Bedürfnislagen. Dass wir älter werden, hat auch Auswirkungen auf die Vielfalt von Betreuungs- und Versorgungsbedürfnissen, auf Lebensrealitäten von betreuungs- und pflegebe-dürftigen Menschen sowie deren An- und Zugehörige. Altersbedingte Mehrfach-erkrankungen, das weitere Ansteigen von Menschen mit der Diagnose Demenz, die Zunahme psychischer Krankheitsbilder führen zu veränderten Heraus-forderungen und Aufgaben in der Pflege- und Betreuung. Gesetzlich sind immer noch ausschließlich die zwei Klassiker der mobilen und stationären Versorgung verankert. Ziel ist die Schaffung gleichwürdiger Lebensbedingungen für ältere, pflege- und betreuungsbedürftige Menschen. Wir hoffen darauf, dass diese Vielfalt im Leistungsangebot und den Berufsbildern endlich in dem schon oft zitierten neuen Pflege- und Betreuungsgesetz, das nach Aussagen von Landesrätin Dr.in Juliane Bogner-Strauß mit Jahresende fertig sein soll, zeitgemäß wie zukunftsweisend abgebildet wird.

° Mit uns reden statt über uns entscheiden - Wir fordern Regionalkonferenzen unter Beteiligung der Gemeinden, von Betreibern, Beschäftigten und Betreuten.

Die innerösterreichischen Wanderbewegungen führen zum Phänomen der Multilokalität von An- und Zugehörigen. Das bedeutet im Klartext, die Jungen leben in den Ballungszentren und die älteren An- und Zugehörigen am Land. Es gibt z.B. keine genauen Ziffern darüber, wie viele An- und Zugehörige an Wochenenden ihre pflegebedürftigen An- und Zugehörigen betreuen, weil diese ja nicht in offiziellen Meldestatistiken – auch nicht in jener für Zweitwohnsitze – auftauchen. Sie bewohnen meist ihre früheren Kinder- und Jugendzimmer. Nach einer Studie der Universität für Bodenkultur hat bis dato kein einziges Bundesland Aspekte der Raumplanung und Raumordnung in der Bedarfsanalyse und -planung von Pflege- und Betreuungsleistungen berücksichtigt und umgekehrt.

Diversität in den Ausbildungsangeboten
Es klafft eine Ausbildungslücke zwischen Schwarzach-St.Veit und Leoben und das schon seit Jahrzehnten. Jungen Menschen, die vor allem für FH- und Universitätsausbil-dungen die Region verlassen, kehren selten bis gar nicht mehr zurück – Effekt des doppelten Alterns – jene, die hier bleiben werden älter und die Jungen gehen. Das Bildungszentrum Nord der Caritas ist ein essentieller, professioneller, erfahrener und unverzichtbarer Bildungspartner in der Region, der sich entsprechend den sich ständig verändernden Rahmenbedingungen weiterentwickelt.

° Karrierebilder statt Hamsterräder - Wir fordern die Durchlässigkeit der Berufsgruppen sowie angemessene Rahmen- und Arbeitsbedingungen.

° Kurze Wege für lange Ausbildungen - Wir fordern einen Studiengang für Gesundheits- und Krankenpflegeberufe für unseren Bezirk (z.B. am Standort des Leitspitals) um jene jungen Menschen die sich für diesen Berufsweg begeistern, in der Region halten zu können. Eine Stärkung der Bildungszentrums Nord der Caritas und auch des sozialen Bildungsangebotes der Fachschule in Gröbming.

° Sichere Netzwerke statt komplizierte Verstrickungen - Soziale und auch finanzielle Sicherheitsnetze auch für Umsteiger:innen

Diversität am Arbeitsmarkt
Wir wissen in Österreich seit vielen Jahren, dass unsere Sozial- und Gesundheits-standards nur durch Migration und Integration aufrecht gehalten werden können. Vergangene wie auch aktuelle Flüchtlingsströme haben auch zum Zuzug von Fachper-sonal aus dem Gesundheits- und Pflegewesen geführt. Die Anerkennungsprozesse sind hoch bürokratisch und dauern zu lange. Nachbarländer wie Deutschland aber auch die oft viel bemühten skandinavischen Länder haben dieses Potential schon längst erkannt. Wir stehen in diesem Arbeitsmarktsegment nicht nur in einem landesweiten, sondern europaweiten Wettbewerb. Aus- und Weiterbildung ist für Betreiber dann zunehmend attraktiv, wenn Auszubildende entsprechend ihrem praktischen, wie theoretischen Ausbildungsfortschritt in Personalvorgaben berücksichtigt werden.

° Zuzug statt Durchzug - Wir fordern flexible, entbürokratisierte Anerkennungsverfahren im Bereich von Pflege- und Gesundheitsberufen und eine möglichst rasche Integration von Zuwanderern in diesem Bereich.

° Attraktivität durch Anerkennung – Wir fordern eine Berücksichtigung von Auszubildenden in gesetzlichen oder verordneten Personalvorgaben entsprechend deren Ausbildungsfortschritt.

Demo für Pflegereform in Liezen

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