Ein schöner Sommer- Tag im Oktober

Empfehlung Ein schöner Sommer- Tag im Oktober
Als feuriger orange - gelber Ball steigt die Sonne aus dem spiegelglatten Meer

und wirft bizarre Schatten von den Palmenblättern auf den sich rasch erwärmenden Sandboden.

Bald schon ist ihre Kraft spürbar und das vorsorglich mitgebrachte Jäckchen war wieder einmal nicht notwendig.

Aber als Ennstaler ist man da eben vorsichtig - es ist Oktober.

Der Cappuccino schmeckt hervorragend zum noch ofenwarmen "Cornetto marmelatta" und wir haben es plötzlich eilig, unsere müden Knochen der Sonne entgegenzustrecken. Das Gedränge am feinen Sandstrand hält sich in Grenzen. Um diese Jahreszeit kann man hier jeden Badegast per Handschlag begrüssen.

Wir stellen unsere Liegen (Schirme sind überflüssig) in die gewünschte Richtung, breiten das Badetuch darüber und geniessen die laue Brise vom Meer herein, die der Sonne die stechende Wirkung nimmt. Schon bald bin ich in einen völlig entspannten, schlafähnlichen Zustand und nur die leichte Brandung und einzelne Möwen unterbrechen diese paradiesische Stille.

Irgendwann verlangt der sonnengewärmte Körper nach Abkühlung. Zwanzig Schritte bringen mich an das um diese Jahrezeit noch immer 25 Grad warme Wasser und schon bald umspült mich das Salzwasser mit seinem unnachahmlichen Duft in seiner ganzen Klarheit.

Träge verrinnt der Vormittag und ein zartes Hungergefühl erinnert daran, dass wir morgens vom Fischer fangfrische Doraden gekauft haben, die nur darauf warten, mit Olivenöl, Knoblauch und Butter gebraten zu werden. Dazu gibt es knackigen Salat und typisches Weissbrot aus der Gegend. Gekühltes Bier oder ein Glas Wein sind auch eine nicht zu verachtende Beigabe.

Nach dem Essen erwachen die Lebensgeister so richtig und wir beschliessen, einen kleinen Abstecher in die Berge zu machen. Eine schmale Straße windet sich zwischen Orangen - und Zitronenhainen immer höher und wird zeitweise von Olivenbäumen gesäumt. Im Hintergrund verwandeln sich die Strände und das teilweise türkisfarbene Meer zu einer fast kitschigen Kulisse.

Während die Oktobersonne uns auch noch auf etlichen hundert Metern Seehöhe angenehm wärmt, betreten wir ehrfurchtsvoll eine in den Fels hineingebaute Klosterkirche mit interessanter Entstehungsgeschichte - ohne irgendwo bezahlen zu müssen. Keine Touristenschlangen, kein Gedränge, nur wir allein.

Einige Fahrminuten später erreichen wir ein altes Bergdorf welches als Weltkulturerbe eingestuft wurde. Gassen, so eng dass keine zwei Menschen nebeneinander Platz finden und Häuser, aneinandergefügt wie Schwalbennester. Zwischendrinn eine kleine Käserei, in die uns eine freundliche alte Dame zu einer spontanen Verkostung ihrer Produkte bittet. Einige Meter und Steinstufen später bietet sich die Möglichkeit zu einer Einkehr in ein uriges Lokal, worin vom Kaffee bis hin zum Mittagessen alles angeboten wird.

Nach unserem kleinen Rundgang geht es wieder hinunter auf Meereshöhe und die Sonne erinnert uns an die notwendige Verwendung der Klimaanlage im Auto. "Daheim" angekommen ist es noch so schön und leer am Strand, dass wir einem kleinen Bad im Meer mit anschliessender Trocknungsphase im Strandcafe nicht widerstehen können. Eine feine Dusche im Bungalow, etwas Hautpflege und ein frisches Shirt zur kurzen Jean, dann ist man gewappnet und passt zur sonnengebräünten Partnerin im duftig, luftigen Sommerkleidchen.

Der Abend im Strandrestaurant bei Penne Arrabiata, gemischtem Fischteller, Wein aus der Karaffe und Eros Ramazotti, Gianna Nanini oder gar Zuccero aus dem Lautsprecher geben diesem schönen Oktobertag noch den letzten Pfiff, bevor wir uns glücklich, zufrieden und satt, aber gar nicht müde in unser Häuschen in den Pinien zurückziehen.

Alles was man benötigt, um diesen Traum wahrzumachen ist, die Zeit zu haben und die Bereitschaft, mit dem Auto ungefähr 1400 Kilometer in den Süden Italiens zu fahren.

Wir haben es getan und bleiben noch hier.

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