Überfall auf die Supermärkte

Ich habe gar nicht gefragt ob ich sie begleiten soll, meine Frau. Wäre mir auch zu anstrengend, der Kampf an der Wursttheke, die verstopften Gänge im Supermarkt, die übel gelaunte Menschenschlange an der Kasse, diese Hektik, alles nicht so meins. Bevor ich mir das antun würde, würde ich auf ein Festtagsmahl am Weihnachtsabend verzichten und mir ein Paar Frankfurter wärmen. Aber egal ..., es gibt ja die Frauen!

Natürlich sind auch Männer im Weihnachtsfinale unterwegs auf der Suche nach Essbarem, auf der Suche nach dem ultimativen Weihnachtsschmaus. Köche aus Leidenschaft sozusagen, die sich ins Getümmel werfen, um ihren Lieben einen unvergesslichen Abend zu bescheren. Hans im Glück, wenn die Gans den Transport unbeschadet bis zur Kasse schaffen sollte.

Aber ... und da bleib ich dabei, Frauen sind in der Überzahl. Sie sind gestählt im Kampf ums Überleben, haben jahrelange Erfahrung im Umgang mit Krisensituationen im Supermarkt. Sie geben nicht klein bei, wenn jemand ruft: „Ich hab ihn aber zuerst gesehen“, sondern packen den letzten Laib Brot und rasen mit dem vollgefüllten Einkaufswagen Richtung Kasse.

Wenn man schließlich dem ganzen Chaos im Kalorientempel entronnen ist, sein Auto auf dem Parkplatz wiedergefunden hat, den Stau hinter sich gelassen hat und wohlbehalten in den eigenen vier Wänden angekommen ist, dann ist es an der Zeit sich einmal hinzusetzen und durchzuatmen. Dabei taucht nicht selten der Gedanke auf: „Alle Jahre wieder!“

Sie glauben mir das nicht? Dann gehen Sie doch am 23. oder 24. in einen Supermarkt. Frohes Fest.