Wetterumschwung am Hidden Peak
- verfasst von Alfred Stadlmann
- Leute
Dass sich das Wetter im alpinen Gelände blitzschnell ändern kann, wissen wohl viele. Auch Gerfried Göschl weiss das. Aus unzähligen Erfahrungen direkt am Berg. Darum hat er in seinem letzten Bericht auch schon angedeutet: „ich weiss, dass uns der Winter und der Hidden Peak noch ein ganz anderes Gesicht zeigen werden!“ Da kann man nur sagen: „Wen man vom Teufel spricht ...“
Aber lesen Sie selbst:
Alex und Carlos konnten am letzten Dienstag Fixseile bis 5800 Meter verlegen, nun lag es wieder an meiner Gruppe an der Route zu arbeiten.
So versuchten wir gestern, am 26. Jänner, wieder unser Glück. In nur dreieinhalb Stunden erreichten wir den höchsten Punkt der Spanier. Der Winter aber sollte erstmals sein wahres Gesicht zeigen. Leider hemmte der starke Sturm und die tiefen Temperaturen unser Vorankommen. Kurz nach Mittag mussten wir auf 6000 Meter einsehen, dass wir nichts erzwingen können, die Gefahr von Erfrierungen war einfach zu groß. Wir deponierten Fixiermaterial, Kocher, Gas und zwei Zelte und seilten uns rasch ab. Die Kälte trieb Cedric in nur 45 Minuten zurück ins Basislager :-)
Nun werden wir unsere Wunden lecken und uns ein paar Tage ausrasten. Wir hoffen, Anfang nächster Woche unser Lager 1 (6200m) einrichten zu können.
Mit herzlichen Grüßen aus dem Basislager des Hidden Peak
Gerfried Göschl
Fotos im Anhang:
001: Gerfried und Cedric beim frühen Aufbruch vom BC
002: Nisar auf 5600m
003: Gerfried im kombinierten Gelände auf 5700m, im Vordergrund Cedrics Steigeisen
004: Darek auf 6000m im starken Sturm, darunter die steile Wand