Nächster Schritt in der Realisierung des Leitspitals

Robert Schütz, Geschäftsführer Klinik Diakonissen Schladming; Ernst Fartek, Vorstand der Steiermärkischen Krankenanstaltengesellschaft m.b.H.; Michael Koren, Geschäftsführer Gesundheitsfonds Steiermark; Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß; Soziallandesrätin Doris Kampus; Michael Anhammer, Architekt Franz&Sue-Partner; Thomas Jedinger, Architekt und Geschäftsführer Maurer&Partner und Bürgermeister der Gemeinde Stainach-Pürgg Roland Raninger Robert Schütz, Geschäftsführer Klinik Diakonissen Schladming; Ernst Fartek, Vorstand der Steiermärkischen Krankenanstaltengesellschaft m.b.H.; Michael Koren, Geschäftsführer Gesundheitsfonds Steiermark; Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß; Soziallandesrätin Doris Kampus; Michael Anhammer, Architekt Franz&Sue-Partner; Thomas Jedinger, Architekt und Geschäftsführer Maurer&Partner und Bürgermeister der Gemeinde Stainach-Pürgg Roland Raninger
Stainach-Pürgg: Vorstellung des Siegerprojekts

Die Verhandlungen sind erfolgreich abgeschlossen, Generalplaner für das Leitspital Bezirk Liezen ist die Bietergemeinschaft Franz und Sue ZT GmbH und Architekten Maurer & Partner ZT GmbH. Die konkreten Planungen und das Modell für das Leitspital präsentierten die Projektverantwortlichen in der Gemeinde Stainach-Pürgg.

Um die Gesundheitsversorgung zukunftsfit zu machen, müssen bestehende Strukturen weiterentwickelt werden. In der Steiermark – und auch im Bezirk Liezen – wird dies gerade mit dem Steirischen Gesundheitsplan 2035 umgesetzt. Ein wesentlicher Schritt dazu ist das neue Leitspital, für das nun die Generalplanung vorgestellt wurde.

Ideales Umfeld für modernen Spitalsbetrieb
Das zukünftige Leitspital Bezirk Liezen besteht aus drei unterschiedlich großen Baukörpern mit Holzfassade. Diese sind von großzügigen Grünflächen umgeben und gliedern sich harmonisch in die Landschaft. Kurze Wege, viel Tageslicht und eine klare Struktur ermöglichen einen modernen Spitalsbetrieb. Die Pflegezimmer bieten unverbauten Ausblick in die Natur, Holz als natürlicher Baustoff gewährleistet Nachhaltigkeit, sorgt für angenehmes Klima und fördert den Heilungsprozess.

Auch zeichnet sich das Projekt durch eine hohe Wirtschaftlichkeit aus – die Dimensionen sind kompakt und einfach, aber dennoch funktionell, die Materialien langlebig und wartungsarm. Kurzum: Das Siegerprojekt bietet ein ideales Umfeld für einen modernen Spitalsbetrieb, ist für Mitarbeiter*innen ein attraktiver Arbeitsplatz und erfüllt auch ökonomische und ökologische Anforderungen. (Details dazu siehe Anhang.)

Renommierte Architekturbüros
Die umsetzenden Generalplaner Franz und Sue ZT GmbH und Architekten Maurer & Partner ZT GmbH sind renommierte Architekturbüros aus Wien, die sich im EU-weiten Ausschreibungsverfahren unter 13 Einreichungen durchgesetzt haben. Beide Büros beschäftigen je rund 90 bzw. 100 Mitarbeiter*innen. Zu den Projekten zählen das Kardinal Schwarzenberg Klinikum in Salzburg (in Umsetzung), Landesklinikum Hollabrunn (Ambulanz), Landesklinikum Melk, Landesklinikum Neunkirchen etc.[1]

„Es freut mich sehr, dass das Siegerprojekt die hohen Ansprüche erfüllt und beste Bedingungen sowohl für die Patientinnen und Patienten, als auch das Personal bietet. Das Leitspital Bezirk Liezen gliedert sich auch sehr gut in die umliegende Landschaft ein – ganz ähnlich, wie es integrierter Bestandteil der gesamten Versorgungskette ist. Wir entwickeln dieses Gesamtsystem auch über das Leitspital hinaus sukzessive weiter, um die Gesundheitsversorgung langfristig abzusichern“, verweist Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß u. a. auf das neue Angebot „Kindergesundheit Liezen“ und die Weiterentwicklungen in der Notfallversorgung.

„Ein modernes Krankenhaus muss komplexe Anforderungen erfüllen, aber ganz besonders für alle Menschen – für Patient*innen und Mitarbeiter*innen – ein Ort sein, an dem sie sich wohl fühlen und schnell gesund werden aber auch gerne arbeiten. Mit der Umsetzung dieses Entwurfs erhalten die Menschen im Bezirk Liezen einen zeitgemäßen Spitalsbau“, betont Soziallandesrätin Doris Kampus. Dabei sind neben wirtschaftlichen Gesichtspunkten auch die ökologischen Aspekte beim Bau und im Betrieb des Leitspitals entsprechend in der Planung bereits berücksichtigt.

Architekt Michael Anhammer, Franz&Sue-Partner: „Unser Anspruch im Entwurfsprozess war es, heilende Architektur zu schaffen, Architektur, die den Genesungsprozess fördert. Dies erreichen wir durch die behutsame Einbettung der drei Baukörper in die Landschaft, die kleinteilige Struktur, einfache Orientierung, maximale Belichtung, den Blick ins Grüne – das Gefühl von Freiheit. Denn wer gesund werden möchte, benötigt Luft zum Atmen.“

Architekt Thomas Jedinger, Geschäftsführer Maurer&Partner: „Durch unseren respektvollen Umgang mit dem Landschaftsbild und dem Zunutzemachen der Topografie entstehen trotz des großvolumigen Spitals drei funktionale Baukörper, die von einem naturnah angelegten Landschaftspark umspült werden. Die Grünflächen ziehen sich dabei bis in die umschlossenen Themenhöfe.“

„Das Preisgericht war beeindruckt von der hochwertigen Ausarbeitungsqualität und hat sich einstimmig für das Siegerprojekt entschieden. Dieses bietet ein ideales Umfeld für einen modernen Spitalsbetrieb“, merken Gerhard Stark und Ernst Fartek, Vorstände der Steiermärkischen Krankenanstaltengesellschaft m.b.H. (Errichter des Leitspitals) an.

„Unser Leitspital wird in vielfältiger Form besonders – ein tolles Siegerprojekt, das für uns als künftiger (Mit-)Betreiber eine einzigartige Chance bietet, quasi als Magnetspital hochattraktiv zu sein für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und für Menschen, die unsere Hilfe brauchen. Wir werden mit dieser gelungenen Architektur einen Ort haben, der Genesung optimal ermöglicht und der Freude für alle Arbeitenden auslösen wird. Wir werden ein Team formen, das in diesem attraktiven Klinikgebäude die gesamte Region vorbildhaft versorgen wird“, so Robert Schütz, Geschäftsführer der Klinik Diakonissen Schladming.“

 

Michael Koren, Geschäftsführer des Gesundheitsfonds Steiermark (Projektleiter für das Leitspital Bezirk Liezen) über den weiteren Projektverlauf und die Informationsmöglichkeiten: „Die nächsten Schritte sind nun die konkrete Planung inkl. aller Behördenverfahren. Das Modell und die Entwürfe für das Leitspital Bezirk Liezen werden ab Oktober im Schloss Trautenfels zu sehen sein, am 24. Oktober findet auch noch eine Infoveranstaltung für die Bevölkerung statt. Und es gibt laufend die Möglichkeit, sich über die Website www.gesund-in-liezen.at zu informieren.“

Roland Raninger, Bürgermeister der Gemeinde Stainach-Pürgg: „Uns als Gemeinde Stainach-Pürgg ist wichtig, dass sich das Leitspital gut ins Landschaftsbild gliedert und es sich um ein stimmiges Gesamtbild handelt. Wir sind sehr glücklich, dass das nun auch so umgesetzt wurde und damit ein wichtiger weiterer Schritt zum Leitspital erfolgt ist.“

Hard Facts zur Umsetzung des Leitspitals Bezirk Liezen

Das Generalplanungskonzept der Bietergemeinschaft Franz und Sue ZT GmbH und Architekten Maurer & Partner ZT GmbH im Überblick.

 

Baukörper und Zufahrt

  • drei Baukörper mit Holzfassade, zwei- bis dreigeschossig
  • sensible Integration in die Landschaft
  • vorgezogenes begrüntes Dach der Sockelzone für witterungsgeschützten Haupteingang
  • Notfallzufahrt, Liegenkrankenvorfahrt und Zugang zur Dialyse an der Ostseite
  • Wirtschaftsanlieferung über darunterliegenden, sichtgeschützten Anlieferungshof
  • autofreier Vorplatz – Zufahrt für PKW entlang der westlichen Grundgrenze in die Tiefgarage
  • vorgelagerte Erschließungsstraße als Zufahrt für Taxis, Drop-Off-Zone und Kurzparkplätze

Orientierung und Übersicht

  • zweigeschossige Eingangshalle, über die alle wesentliche Bereiche erschlossen sind
  • Rezeption als zentrale Anlaufstelle
  • zentrale, einladende Stiege, die zu allen Stationen führt inkl. Liftgruppe

Heilungsprozesse fördern durch harmonische Gestaltung

  • sämtliche Pflegezimmer sind nach außen hin orientiert
  • durch versetzte Anordnung der Baukörper wird gegenseitiger Einblick vermieten
  • unverbauter Fernblick in die Natur
  • Holz als natürlicher Baustoff im Innen- und Außenbereich

moderner Arbeitsplatz

  • hohe Arbeitsplatzqualität dank einfacher Funktionsabläufe
  • kurze Wege, viel Tageslicht und klare Struktur
  • Loggien für Erholungsphasen in den Sozialräumen
  • Loggia des Speisesaals bietet Ausblick auf die benachbarte Kirche
  • großzügige Ausbildungsbereiche, die gut erreichbar sind

Wirtschaftlichkeit durch Reduktion

  • Kompaktheit und Einfachheit, Grundraster wird durch Pflegezimmer vorgegeben
  • Spannweiten sind wirtschaftlich dimensioniert
  • Konstruktion in Stahlbetonweise (thermische Behaglichkeit durch Speichermassen)
  • sinnvoller Verglasungsanteil in der Fassade (keine überdimensionierten Glasflächen)
  • langlebige Fensterelemente aus Aluminium (wartungsarm und recyclebar)
  • serielle Verwendung von standardisierten Elementen – hohe Wirtschaftlichkeit
  • Eigenverschattung durch tiefe Leibungen

großzügige Grünflächen und harmonische Verbindung mit dem Umfeld

  • Freiflächen sind integrierter Bestandteil des Gesamtprojekts
  • zusammenhängender Landschaftspark mit fließenden Raumsequenzen und naturnahen Gartenerlebnissen
  • Grünflächen umspülen den Baukörper von allen Seiten
  • große Themen-Höfe für ein intensives, grünes Bild
  • grüne Atmosphäre mit begrünten Sitz- und Verweilbereichen am Eingangs-Platz
  • Therapie- und Demenzgärten direkt vor der Pflege-Geriatrie-Station
  • freie Erholungs-, Aktiv- und Spielelandschaft für alle Generationen
  • naturnahe Verweil- und Spielplätze mit großen Wiesen, Stauden und Bäumen
  • direkter Bezug der Gartenübergänge zur angrenzenden offenen Landschaft

 

Jurybegründung

Auszüge aus der Niederschrift zur Entscheidungssitzung des Preisgerichts Generalplaner-Wettbewerb Leitspital Region Liezen, zweite Stufe, 2. Sitzungstag vom 14. Juli 2022, formuliert vom Büro bitzan Beratung & Management GmbH

„Das Preisgericht ist beeindruckt von der hochwertigen, schlichten und grafisch trefflichen Ausarbeitungsqualität (…). Die im Landschaftsbild wahrnehmbaren drei Baukörper mit unterschiedlicher Größe, welche sich in natürlicher Art und Weise in die vorhandene Topographie einfügen und auf einer durchgehenden Sockelzone aufgelagert sind, bestechen durch kontextuale Einfachheit und Angemessenheit für den vorhandenen Ort. Eine durchgängige Reaktion auf den sensiblen Landschaftsraum ist allseitig erkennbar und wird vom Preisgericht positiv aufgenommen. Es scheint weder eine Störung noch eine Irritation durch die Situierung dieser doch anspruchsvoll, voluminösen und funktionalen Gebäudestruktur hervorgerufen zu werden.

Das Ankommen im Gebäude auf Ebene der zentralen ambulanten Funktionsstruktur wurde ausnehmend positiv gestaltet durch Situierung einer Vorplatzzone sowie eine übersichtliche Foyerzone (…). Haupt- und Nebenmagistralen ermöglichen kreuzungsfreie medizinische Funktionszonen, welche das gewünschte On-Off Stageprinzip für einen guten Spitalsbetrieb ermöglichen. Die Teamzone wurde ebenso gut interpretiert, wie insgesamt alle Funktionsbereiche, einschließlich der stationären Bereiche, welche nahezu ideal im Entwurfsansatz miteinander verknüpft sind. Sämtliche Wegestrukturen für Patienten, Besucher und Personal wurden gut erkennbar mit hoher Orientierbarkeit angelegt und entsprechen einer zukunftsweisenden Spitalsorganisation.

Baukünstlerische Qualitäten sind weiters in der gesamten Fassadengestaltung, Baukörperstaffelung und Verschneidung mit dem Gelände erkennbar. Weiters wurden sämtliche äußeren Erschließungswege hinsichtlich eines kreuzungsfreien Ankommens in ihrer Funktion gut gelöst. Aufgrund der zahlreichen Atrien ist nahezu in allen Funktionsbereichen eine hohe Tageslichtqualität ableitbar.

Darüber hinaus ist ein durchgängig gestaltetes Freiraumkonzept inkl. perfekter Anordnung eines Therapiegartens unter Ausnutzung der Geländeverschneidung in den Darstellungen erkennbar. Die mit dem Ort vorhandenen Gegebenheiten, einerseits geprägt durch die westliche kleinteilige Siedlungsstruktur, sowie die angrenzende östliche Dorfkernstruktur, wird durch den Architekturansatz dieses neuen Spitals nicht verschlechtert, sondern ermöglicht ein Potenzial einer angemessenen Weiterentwicklung für diesen Bereich der Marktgemeinde Stainach-Pürgg.

Insgesamt zeigt der gesamte Entwurfsansatz wenig bis keine Schwächen trotz der komplexen Aufgabenstellung. Dahingehend erfolgt ein einstimmiger Beschluss aller Stimmmandatare aus der Architekturjury, dieses Projekt zum Siegerprojekt zu küren. (…) Das Preisgericht freut sich über diese ausnehmend positive und maßvolle Lösung der Bauaufgabe an diesem besonderen Ort in der Marktgemeinde Stainach-Pürgg.“

 

 

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