So sieht das Siegerprojekt aus

Stainach/Pürgg: Wie konkret kann man sich dieses zukunftsweisende Spitalskonzept der ARGE Franz&Sue und Maurer&Partner vorstellen?

Worin liegen die Vorteile für Patient*innen und Mitarbeiter? Und wie wird die Gesundheitsversorgung im Bezirk auch über das Leitspital hinaus weiterentwickelt? Antworten erhielten alle Interessierten bei der zweiten Ausgabe der Veranstaltungsreihe „Gesund im Bezirk Liezen“-Update am 24. Oktober 2022 im Schloss Trautenfels.

Die Gesundheitsversorgung im Raum Liezen zukunftsfit zu gestalten, ist in laufender Umsetzung. Das Leitspital Bezirk Liezen ist ein wichtiger Schritt dafür. Die ARGE Franz&Sue und Maurer&Partner setzt dazu die Generalplanung um. Diese sieht vor, dass sich das Leitspital auf dem Grundstück in Stainach-Pürgg harmonisch in die umliegende Landschaft eingliedert – ganz ähnlich, wie es eng mit den weiteren Elementen der Gesundheitsversorgung (Gesundheitstelefon 1450, Haus- und Fachärzt*innen, Gesundheits- und Facharztzentren, Notfallversorgung) verbunden ist. So entsteht Schritt für Schritt ein zukunftsfittes Gesamtsystem für die Gesundheitsversorgung.

Naturnahe Gestaltung fördert Heilungsprozess

Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß: „Mit dem 24-Stunden Betrieb des Notarzthubschraubers in Niederöblarn und den Ersatzfahrzeugen in St. Michael und Niederöblarn wurden geforderte Maßnahmen rasch umgesetzt. Auch das Leitspital Bezirk Liezen hat nun ‚ein Gesicht‘ bekommen und ich freue mich sehr über die gelungene Generalplanung. Die freundliche, naturnahe und offene Gestaltung fördert den Heilungsprozess, macht das Leitspital zu einem attraktiven Arbeitsplatz. “

Mitarbeiter*innen bereits vor der Generalplanung involviert

Bereits vor bzw. im Zuge der Ausschreibung waren die Mitarbeiter*innen der derzeitigen drei Spitäler im Bezirk – und künftigen Nutzer*innen (Mitarbeiter*innen) des Leitspitals Bezirk Liezen – in die Planung involviert. Sie konnten ihre Praxiserfahrungen einbringen, die eine wesentliche Basis für die Planung und Umsetzung eines attraktiven Arbeitsplatzes sind. „Wir legen großen Wert darauf, dass die Nutzerinnen und Nutzer von Anfang an in den Planungsprozess des Leitspitals Bezirk Liezen eingebunden sind. Dies trägt wesentlich dazu bei, die Arbeitsplatzqualität zu verbessern und alltägliche Abläufe zu vereinfachen. Wir wollten ein Haus schaffen, in dem sich sowohl das Personal als auch die Patientinnen und Patienten wohlfühlen. Dies erreichen wir durch die behutsame Einbettung der drei Baukörper in die Landschaft, die kleinteilige Struktur, einfache Orientierung, maximale Belichtung, den Blick ins Grüne – das Gefühl von Freiheit“, sagt Barbara Hohensinn vom Architekturbüro Franz&Sue.

 

Kleinteilige Struktur, gute Orientierung und viel Grün

Um den dörflichen Charakter zu bewahren, werden die drei unterschiedlich großen Baukörper versetzt in der sanft ansteigenden Landschaft platziert. Alle funktionalen Anforderungen werden in nur drei wahrnehmbaren Geschoßen untergebracht, auch wird für maximale Belichtung gesorgt. Eine zweigeschoßige Eingangshalle mit der Rezeption bildet das Herz des Krankenhauses. Vom Foyer führen eine große, offene Treppe und eine Aufzuggruppe zu sämtlichen Pflegestationen. Alle Wege sind für Patient*innen, Besucher*innen und Personal gut erkennbar und entsprechen einer zukunftsweisenden Spitalsorganisation, wie auch die Jury im Wettbewerb bestätigt hat. „Durch unseren respektvollen Umgang mit dem Landschaftsbild und das Zunutzemachen der Topografie entstehen trotz des großvolumigen Spitals drei funktionale Baukörper, die hohe Orientierbarkeit gewährleisten. Umspült wird das Leitspital von einem Landschaftspark, die Grünflächen ziehen sich dabei bis in die umschlossenen Themenhöfe“, erläutert Thomas Jedinger, Geschäftsführer von Maurer&Partner.

Renommierte Architekturbüros

Die umsetzenden Generalplaner Franz&Sue und Maurer&Partner sind renommierte Architekturbüros aus Wien, die sich im EU-weiten Ausschreibungsverfahren unter 13 Einreichungen durchgesetzt haben. Beide Büros beschäftigen je rund 90 bzw. 100 Mitarbeiter*innen. Zu den Projekten zählen das Kardinal Schwarzenberg Klinikum in Salzburg (in Umsetzung), Landesklinikum Hollabrunn (Ambulanz), Landesklinikum Melk, Landesklinikum Neunkirchen etc.[1] Projekte in der Steiermark sind u.a. das Studienzentrum der Montanuniversität Leoben und der Anatomielehrstuhl der MedUni Graz.

Wirtschaftliche und ökologische Ansprüche – Wärmepumpenanlage wird geprüft

„Das Preisgericht war beeindruckt von der hochwertigen Ausarbeitungsqualität und hat sich einstimmig für das Siegerprojekt entschieden. Dieses zeichnet sich durch Kompaktheit und Klarheit, gleichzeitig auch durch eine wohnliche und vertrauenserweckende Atmosphäre, aus. Es ermöglicht einen modernen Spitalsbetrieb und erfüllt dabei auch höchste wirtschaftliche und ökologische Ansprüche. Um auch bei der Energieversorgung eine entsprechende Lösung zu finden, prüfen wir derzeit, ob Heizung und Kühlung mittels Tiefensonden-Wärmepumpenanlage möglich sind“, erläutern Gerhard Stark und Ernst Fartek, Vorstände der Steiermärkischen Krankenanstaltengesellschaft m.b.H. (Errichter des Leitspitals).

Dazu werden am Grundstück im Zeitraum 02. bis 08.11.2022 drei Tiefensonden-Erkundungsbohrungen mit anschließendem Geothermal-Response-Test (bis längstens 25.11.2022) durchgeführt, um eine allfällige Anlage, basierend auf den örtlichen geothermischen Untergrundbedingungen, dimensionieren zu können.

Hochattraktives Magnetspital

„Unser Leitspital wird in vielfältiger Form besonders – ein tolles Siegerprojekt, das für uns als künftiger (Mit-)Betreiber eine einzigartige Chance bietet, quasi als Magnetspital hochattraktiv zu sein für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und für Menschen, die unsere Hilfe brauchen. Wir werden mit dieser gelungenen Architektur einen Ort haben, der Genesung optimal ermöglicht und der Freude für alle Arbeitenden auslösen wird. Wir werden ein Team formen, das in diesem attraktiven Klinikgebäude die gesamte Region vorbildhaft versorgen wird“, so Robert Schütz, Geschäftsführer der Klinik Diakonissen Schladming.“

Michael Koren, Geschäftsführer des Gesundheitsfonds Steiermark (Projektleiter für das Leitspital Bezirk Liezen) über den weiteren Projektverlauf und die Informationsmöglichkeiten: „Die nächsten Schritte sind nun die konkrete Planung inkl. aller Behördenverfahren. Das Modell und die Entwürfe für das Leitspital Bezirk Liezen sind in der Ausstellung HEILKUNST im Schloss Trautenfels zu besichtigen und es gibt laufend die Möglichkeit, sich über die Website www.gesund-in-liezen.at zu informieren.“

 

 

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