Stellungnahme zum Wolfsriss im Bezirk

Bezirk Liezen: Der Wolfsriss in meiner Heimatgemeinde mitten im Ennstal im Siedlungsgebiet am Dienstag stimmt mich sehr nachdenklich.


Unsere Positionen die wir schon einen Tag zuvor bei einer Pressekonferenz in Liezen präsentiert hatten sind aber klar. Wildtiere, die keine natürlichen Feinde haben müssen per Abschussplan durch die Behörde reguliert werden. Es braucht jedenfalls einen klaren Auftrag an die Jägerschaft. Und es braucht vor allem Rechtssicherheit für die Jäger damit diese nicht ihre Jagdkarte riskieren.

Aus meiner Sicht ist jeder Wolf der in Siedlungsgebiet vordringt ein Problemwolf, ebenso jeder Wolf der Nutztiere auf Weiden reißt. Der Abschuss dieser Wölfe muss rechtlich in der Steiermark ermöglicht werden. Der Wolf hat laut Experten einem Reproduktionsrate von 1,3. Das heißt wenn es heuer 10 Wölfe gibt, so werden es ohne Maßnahmen nächstes Jahr 13, in 3 Jahren 22 Wölfe sein und so weiter.

Es ist illusorisch zu glauben das wir in nächster Zeit ohne Zwischenfälle mit dem Wolf leben werden können, aber man muss die Wolfspopulation jedenfalls niedrig halten. Wenn wir die Wolfspopulation nicht niedrig halten gefährden wir die Landwirtschaft, vor allem aber die Almwirtschaft.
Wir sind eine florierende Tourismusregion.

Vor allem der Sommertourismus profitiert sehr davon das wir eine von Bauern und Bäuerinnen über Jahrhunderte gepflegte Kulturlandschaft vorfinden. Das heißt es gibt einen sanften Übergang von Wiesen und Wäldern und bewirtschaftete Almen. Sollten die Bauern aus Sorge um ihr Vieh die Almen nicht mehr bewirtschaften so würde innerhalb von 20 Jahren alles zuwachsen. Die schönen Landschaften für den Tourismus wären damit Geschichte.

Ich persönlich halte den Herdenschutz im Großen und Ganzen für nicht durchführbar. Es wird auch nicht bei Schafsrissen bleiben. Wie der Vorfall in meiner Heimatgemeinde zeigt sind auch Jungrinder auf der Weide am Heimbetrieb in Gefahr. Man kann aber nicht alles 2 Meter hoch einzäunen. Der Aufwand dafür ist den Bauern einfach nicht zumutbar. Im Almgebiet im alpinen Gelände auch praktisch nicht umsetzbar.

Auch Herdenschutzhunde sind keine Problemlösung dies zeigten Vorfälle in der Schweiz zwischen Herdenschutzhunden und Touristen.( Mountainbikern) Viele Landwirte betreiben ihre Höfe im Nebenerwerb. Es fehlt sowohl bei ihnen als auch bei den Vollerwerbsbetrieben an Personal und zeitliche Ressourcen um ihre Tiere lückenlos zu bewachen. Ich befürchte das noch viele Stalltüren für immer zugesperrt werden sollten die Bauern per Gesetz zu mehr Herdenschutz gezwungen werden. Bergbauer zu sein ist im normalen Alltag schon nicht ganz einfach. Wenn man ihnen noch zusätzliche Steine vor die Füße legt könnte dies das Fass zum Überlaufen bringen.

Wissend das ich bei diesem Thema polarisiere, und nicht alle Leser meine Zeilen Guttieren werden möchte ich abschließend festhalten das ich der festen Überzeugung bin das wir in unserer Kulturlandschaft für den Wolf einfach keinen Platz mehr haben.
LAbg. Albert Royer

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