AMS sorgt für die Existenzsicherung in Krisenzeiten

Helge Röder Geschäftsstellenleiter Arbeitsmarktservice Liezen Foto: AMS Helge Röder Geschäftsstellenleiter Arbeitsmarktservice Liezen
Bezirk Liezen: Die Corona Krise hat den Arbeitsmarkt im Bezirk fest im Griff und nahezu in allen Wirtschaftsbereichen getroffen.

Ein Rekord an Kündigungen und ein Ansturm bei der COVID-19-Kurzarbeit prägen die aktuellen Entwicklungen. Das Arbeitsmarktservice Liezen arbeitet auf Hochtouren an der Existenzsicherung für tausende Menschen in der Region.

Die Arbeitsmarktdaten mit Ende März stellen alle bisherigen Entwicklungen in den Schatten. „Im März gab es aufgrund der Coronavirus-Pandemie einen Anstieg um 150,7 Prozent und 4.407 Personen waren beim AMS Liezen arbeitslos gemeldet. „So einen enormen Anstieg der Arbeitslosigkeit hat es noch nie im Bezirk gegeben. In nur einem Monat hat sich die Anzahl der arbeitsuchenden Menschen mehr als verdoppelt. Alleine seit dem Beginn der Ausgangsbeschränkungen mit Mitte März haben sich 2.745 Personen beim AMS arbeitslos melden müssen“, informiert Helge Röder, Leiter des AMS Liezen. Branchen mit saisonalen Schwankungen bei der Beschäftigung, wie speziell im Tourismus, dem Bauwesen und der Arbeitskräfteüberlassung oder der Handel sind von den aktuellen Entwicklungen besonders stark betroffen.

Der Andrang auf die neue COVID-19-Kurzarbeit ist enorm und die ersten Förderanträge wurden auch bereits bewilligt. „Wir haben im Bezirk bislang 650 Beratungen durchgeführt, rund 200 Anträge erhalten und bereits auch die ersten Förderanträge genehmigen können“, so Röder. Das AMS Steiermark hat seine internen Prozesse umgestellt, den Fokus auf die Bearbeitung der Existenzsicherung gerichtet sowie sein Förderteam aufgestockt und arbeitet auf Hochtouren an der Abwicklung der bereits tausenden Anträge. Aufgrund der Vielzahl an Förderbegehren und der notwendigen Nachbearbeitung aufgrund fehlender Unterlagen wird die Bearbeitung und Prüfung der Unterlagen jedoch einige Tage in Anspruch nehmen.

„Unsere Hoffnung liegt einerseits darin, dass nach der Krise viele Menschen wieder die Arbeit bei ihren Firmen aufnehmen können. Der Großteil der Vorgemerkten verfügt über eine Wiedereinstellzusage bei ihren Unternehmen und kann, bei einer Stabilisierung der Lage, wieder die Arbeit beginnen. Auf der anderen Seite werden mit dem neuen Kurzarbeitsmodell COVID-19 hoffentlich viele Arbeitsplätze in den Unternehmen gesichert“, so Röder zur Lage am regionalen Arbeitsmarkt. „Bitte informieren Sie sich über das neue und sehr attraktive Kurzarbeitsmodell bevor Sie ihre Mitarbeiter kündigen“, appelliert der Liezener AMS Chef an alle Unternehmen.

„Ein besonderer Dank gilt meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren unermüdlichen Einsatz in den letzten Tagen und Wochen. Mit ihrer Arbeit und Ausdauer tragen sie eine große Verantwortung für tausende Menschen in der Region. Die Existenzsicherung von arbeitslosen KundInnen und UnternehmenskundInnen ist zurzeit unsere oberste Priorität“, so Röder zur aktuellen Situation im AMS, das als versorgungskritische Organisation in Zeiten wie diesen eine zentrale Rolle für die Gesellschaft übernimmt.
Aktuelle Arbeitsmarktdaten mit Ende März 2020:

• Ende März waren insgesamt 4.407 Personen arbeitsuchend vorgemerkt – das bedeutet einen Anstieg um +150,7 %. Die Zahl der SchulungsteilnehmerInnen befindet sich mit 333 Personen über dem Vorjahresniveau (+6,4 %). Insgesamt (Arbeitslose und Personen in Schulung) sind 4.740 Personen beim AMS Liezen gemeldet.

• Geschlechtsspezifisch zeigt die Arbeitsmarktstatistik folgendes Bild mit Ende März. 2.138 Frauen (+166,9 %) und 2.269 Männer (+137,1 %) sind arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosigkeit ist bei allen Personengruppen deutlich angestiegen.

• 3.037 Personen (1.655 Frauen und 1.382 Männer) haben sich im März neu arbeitslos gemeldet, das sind um +2.371 oder +356,0 % mehr als im Vorjahr. Mehr als die Hälfte dieser Personen hat eine Wiedereinstellzusage und sollte nach Stabilisierung bzw. Ende der Krise wieder die Arbeit aufnehmen können. Nach Branchen betrachtet, kommen die stärksten Zugänge aus dem Tourismus, Bauwesen, Handel und der Produktion inkl. der Überlassung von Arbeitskräften.

• Die Zahl der AbgängerInnen aus Arbeitslosigkeit war im März mit 757 Personen (-156 oder -17,1 %) niedriger als im Vorjahr.

• Im März wurden 304 freie Stellen (-46,7 % gegenüber dem Vorjahr) dem AMS gemeldet. Insgesamt stehen derzeit mit 954 offenen Stellen mehr Jobs (-252 oder -20,9 %) zur Verfügung. Im März konnten im Gesamtbezirk 374 Stellen abgedeckt werden.

• Am Lehrstellenmarkt ist der Bestand an sofort verfügbaren Lehrstellensuchenden mit 26 Jugendlichen deutlich zurückgegangen (-33,3 %). Das Angebot an offenen Lehrstellen ist zum Vorjahr sogar leicht angestiegen (+3,5 %). Insgesamt stehen derzeit 266 Lehrstellen und Ausbildungsmöglichkeiten verteilt über viele Branchen zur Verfügung.

• Die Zahl der Asylberechtigten ist zum Vormonat angestiegen. 70 Personen sind aktuell beim AMS vorgemerkt, das sind 1,5 % der vorgemerkten Arbeitslosen im Bezirk Liezen.

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