Welche Sportarten werden am meisten geliebt?

Welche Sportarten werden am meisten geliebt? Foto: BLO24
Österreich vs Deutschland – Sport verbindet über Ländergrenzen hinweg.


Das gilt für Österreich und den Nachbarn Deutschland vor allem, was König Fußball anbelangt. Die Bundesligabegegnungen, aber auch die Matchs in den unteren Ligen ziehen Woche für Woche die Fans in den Bann.
Zwar lassen sich allein zahlenmäßig die großen Clubs in beiden Ländern nicht vergleichen. Der Kader von Deutschlands Rekordmeister Bayern München besitzt einen Gesamtmarktwert von mehr als 890 Millionen Euro, und in die auch für Länderspiele genutzte Allianz Arena passen 75.024 Fans, während der Kader von Österreichs Rekordmeister Rapid Wien einen Marktwert von insgesamt knapp unter 34 Millionen besitzt und in seinem Allianz-Stadion 28.345 Fans unterbringen kann.
Doch in beiden Ländern ist Fußball die unbestrittene Nummer Eins, was sowohl das Zuschauen wie auch Sportwetten und aktives Spiel betrifft. In 2.144 Fußballvereinen konnten die Österreicher 2019 in der Freizeit kicken. In Deutschland gab es im selben Jahr fast 25.000 Fußballvereine.

Auch die Liebe zu anderen Sportarten verbindet Österreicher und Deutsche. Dazu gehört zum Beispiel Handball, welches es in beiden Ländern unter die Top 5 der beliebtesten Sportarten schafft, was das Zuschauen und das selbst spielen anbelangt.
Tennis ist spätestens seit Steffi Graf und Boris Becker in Deutschland zum anerkannten Breitensport geworden, aber auch die Österreicher wissen den flotten Ballwechsel per Raquet zu schätzen. Mit 1.618 Clubs steht der Tennissport in Österreich an zweiter Stelle, was die Verbreitung angeht. In Deutschland waren es im vergangenen Jahr rund 8.850 Tennisvereine – ein Rückgang um mehr als zehn Prozent seit dem Jahr 2000.
Obwohl Österreich von Land umschlossen ist, ist Wassersport hier im Verhältnis beliebter als in der Bundesrepublik Deutschland, die es immerhin auf ein Stück Ostsee- und Nordseeküste bringt. Schwimmen, Segeln, Kanufahren und Turmspringen stehen in Österreich hoch im Kurs, und auch Wasserball ist beliebt. In etlichen Städten gibt es zudem Schwimmbecken, die eigens für das Synchronspringen und Turmspringen ausgelegt sind. Kein Wunder, dass Österreich es im nassen Element zu etlichen olympischen Medaillen gebracht hat.

Wintersport ist in Österreich ein Muss, selbst wenn nicht selbst auf die Bretter oder das Snowboard gestiegen oder in den Bob geklettert wird. Die jedes Jahr in den Alpen ausgetragenen Abfahrtsrennen und Skispringen sind Zuschauermagneten an den Pisten und vor dem Bildschirm. So sind denn auch regelmäßig Ski-Größen auf der Liste der österreichischen Sportler des Jahres zu finden. Die Ski-Rennläuferin Annemarie Moser-Pröll steht dabei mit sieben Auszeichnungen gleichauf mit der Behindertensportlerin Claudia Lösch, die trotz Querschnittslähmung ihren größten Erfolg im Ski Alpin mit olympischem Gold im Slalom und im Super-G bei den Winter-Paralympics 2010 in Vancouver erzielte.
Sechsmal als Sportler des Jahres wurden der Skirennläufer Macel Hirscher und die Nationalmannschaft Skispringen ausgezeichnet.

Obwohl Deutschland nur im Süden dank der Alpen zu den Schneeregionen zählt, gibt es dennoch Millionen von Wintersportfans in der Bundesrepublik. Skispringen steht mit mehr als 14 Prozent an zweiter Stelle, was das Interesse am Zuschauen besitzt, und Ski Alpin liegt mit 10,6 Prozent der Deutschen, die sich dafür interessieren, ebenfalls auf den vorderen Plätzen. Ein Winterurlaub im Schnee, bei dem gerodelt und Ski gelaufen werden kann, ist ebenfalls stets begehrt.
Unangefochten an erster Stelle bleibt allerdings Fußball mit 33,6 Prozent der Deutschen, die sich fürs Zugucken interessieren. Das liegt nicht nur an den Erfolgen der schwarz-rot-goldenen Kicker auf nationaler und internationaler Ebene. Mit vier Weltmeistertiteln liegt die deutsche Nationalelf gleichauf mit Italien und nur einen Titel hinter Rekordhalter Brasilien. Hinzu kommen drei Europameistertitel und drei zweite Plätze in Europameisterschaften, die Deutschland zum ersten Platz in der EM-Rangliste verholfen haben.
Von solchen Erfolgen kann die österreichische Elf nur träumen, obwohl ihr dritter Platz bei der Weltmeisterschaft 1954 in der Schweiz und ein vierter Platz bei der Weltmeisterschaft 1934 in Italien mehr als nur respektabel waren.
Was den Fußball so populär macht, ist anderem das Zugehörigkeitsgefühl, das die heimische Elf unter den Fans schafft. Wer gemeinsam auf der Tribüne seiner Elf zugejubelt hat, hat mit Glück zugleich eine Art Familie gefunden. Hinzu kommt, dass die Regeln so einfach sind, dass die Spielzüge von so gut wie jedem Zuschauer nachvollzogen werden können, selbst wenn es Diskussionen ums Abseits oder mögliche Fouls gibt. Weil fast jeder in der Schule oder in der Freizeit dem runden Leder hinterhergerannt ist, lässt sich umso besser mitfiebern, wenn der eigene Verein am Wochenende um Punkte kämpft.

Obwohl rund ein Drittel aller Deutschen und 36 Prozent aller Österreicher sich als sportlich inaktiv bezeichnen und fast nichts sie dazu bringen kann, die Laufschuhe oder Wanderstiefel zu schnüren, heißt das noch lange nicht, dass sie für Sport an sich nichts übrig haben.
Für den Rest der Bevölkerung ist es ein Vergnügen, bei mehr oder weniger anstrengender Bewegung Herz und Kreislauf in Schwung zu bringen und sich allein oder in Gesellschaft fit zu halten. Mit Sportvereinen von Fußballclub bis zum Tischtennis, Sportkegeln, Eishockey, Klettern, Tanzen und mehr ist es schließlich leicht genug, einen Hobbysport zu finden, der einem zusagt. Und wer selbst am eigenen Leib erfahren hat, wie schwierig so manche bei Experten einfach aussehende Bewegungen und Manöver tatsächlich sind, hat einen anderen Respekt für die Skifahrer, Eisläufer und Fußballer, selbst wenn diese es nicht zu Medaillen oder FIFA-Titeln bringen.

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