Rallye Fahren mit dem „Winterauto“

Gaishorn am See: Dass so etwas funktionieren kann, hat ein junger Mann aus Au bei Gaishorn mit Hilfe seiner Familie und seinen Freunden eindrucksvoll bewiesen.

Manuel Kurz hat sich über Kontakte zu Andi Aigner mit dem „Rallyevirus infiziert“ und kam auf die einfache, aber geniale Idee, sein Winterauto zum Rallyefahrzeug umzubauen.

Was normaler Weise mit vielen Bestimmungen verbunden ist um dem Reglement zu entsprechen, funktioniert bei der M1 Rallye Masters etwas einfacher. Die seinerzeit von Günther Knobloch und Andreas Aigner ins Leben gerufene und von der Motorsporthoheit akzeptierte Serie „für fast alles was Radln hat“, bietet die Möglichkeit, mit nicht aktuellen Fahrzeugmodellen Motorsport auf etwas günstigerem Niveau zu betreiben.

Und der Manuel, sein Papa und gute Freunde gingen daran, das „Winterauto“, einen BMW 328i, über die „tote Saison“ rallyetauglich umzubauen. Dann wurde mit Tobias Zörweg, einem Schulfreund von Manuel, ein Beifahrer gefunden und das Abenteuer Rallyesport nahm seinen Anfang. Das Außergewöhnliche daran ist, dass beide, also Manuel und Tobias bis dahin noch nie eine solche Veranstaltung bestritten haben. Einen Aufschrieb zu erstellen und dann auch nach diesen Aufzeichnungen das Auto zu bewegen – alles Neuland.

Oder die Tatsache, dass im Betreuerteam kein gelernter Mechaniker dabei ist. Das übernimmt der Papa vom Manuel. Ein paar Studienkollegen und andere „autonarrische“ Freunde packen mit an. Also nicht unbedingt perfekte Vorraussetzungen für einen Start in die Welt des Rallyesportes. Doch die Ergebnisse der 2019 gefahrenen Saison sprechen ein anders Bild.

Beim Ersten Antreten dieser hoch motivierten Truppe im Zuge der Rebenland Rallye (die ja auch zur Österreichischen Meisterschaft zählt) fuhren Manuel und „Tobi“ gleich einmal auf den zweiten Platz beim M1 Rallye Masters. Ein Einstand, den so eigentlich niemand erwarten konnte. Beim Zweiten Start, im Kärntner Lavanttal landeten Kurz / Zörweg gleich wieder am Stockerl, aber im Wechselland holte der Defektteufel den BMW frühzeitig ins Fahrerlager. Da war dann wieder Papa Kurz gefragt, der das Auto nach einem Differenzialschaden wieder fit machte, damit „seine Buam“ beim nächsten Einsatz in Weiz trotz einiger Probleme den Ersten Sieg im M1 Masters einfahren konnten.

Wie kämpferisch diese ganze Truppe agiert, zeigte sich bei einem Einsatz in Niederbayern, wo nach einem Achsbruch alles nach Ausfall roch. Da fuhr Manuel selber nach Liezen, um eine gebrauchte Achse für den BMW auszubauen und diese wieder nach Bayern zu bringen. In einer Nachtschicht und mit der vollen Unterstützung von Familie und Freunden wurde der Start zur Rallye ermöglicht.

Und es hat sich ausgezahlt.
Manuel Kurz und Tobias Zörweg konnten sich bei dieser Veranstaltung den Sieg in der Gesamtwertung des M1 Rallye Masters Austria 2019 sichern.
Fast wie ein Märchen liest sich die Erste Saison der beiden Studenten. Und Gaby Kurz, die Mama von Manuel arbeitet emsig daran, diesen schönen Erfolg des Rallyeteams „Kurz und Co“ in die Öffentlichkeit zu bringen, um eventuell ein wenig Sponsorgeld ins Haus zu bringen. Das heurige Jahr hat ja mit der Teilnahme an der berühmt berüchtigten Jänner Rallye schon einen weiteren Höhepunkt gebracht. Dort konnten Manuel und Tobias mit dem auf Schnee nicht unbedingt wettbewerbsfähigen BMW den dritten Platz in der Wertung der Zweiradbetriebenen Fahrzeuge erringen!

Natürlich überlegt man sich für die heurige Saison einiges, aber wie überall – und im Motorsport ganz besonders – ist das liebe Geld ein wichtiges Thema.
Je nachdem ist ein erneutes Antreten im M1 Rallye Masters, bei der Austrian Rallye Challenge oder in der 2WD Staatsmeisterschaft angedacht. Wenn also ein Unternehmen ein Herz für junge Motorsportler hat und für etwas Geld sein Logo auf den BMW klebt, rennt man bei der Familie Kurz offene Türen ein.

Wir von BLO24.at hoffen, noch viel Positives von der symphatischen Rallyetruppe aus Gaishorn und Umgebung berichten zu können und wünschen alles Gute und unfallfreie Einsätze für die Saison 2020.

Otto S.

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