Sind Senioren eine Gefahr am Steuer?

Sind Senioren eine Gefahr am Steuer? Ottocomic
Der Mann von Königin Elisabeth hat mit seinem Unfall im März des Jahres wieder für neue Spekulationen über das Lenken von Fahrzeugen ab einem gewissen Alter gesorgt.

Und noch jetzt erregen sich die Printmedien, wenn er auf Privatgrund seiner Leidenschaft als Autolenker frönt und (angeblich) nicht angegurtet unterwegs ist.

Damit entstand landesweit auch wieder die ewige Diskussion wer sicherer unterwegs sei.
Die erfahrenen und vorsichtigeren „Alten“ oder die reaktionsschnelleren, aber auch risikofreudigeren „Jungen“?

Keine Statistik und keine noch so hochkarätigen Fachleute werden zu diesem Thema jemals eine 100% passende Antwort finden.

In Wahrheit machen jüngere Personen sehr oft ihre körperlichen Vorteile mit zu hoher Geschwindigkeit, Ablenkung (Handy etc.) oder eingenommenen Suchtmitteln wieder zunichte.
Andererseits wird Medikamentenbeeinflussung, schlechteres Reagieren, Sehen und Hören und dadurch entstehende Unsicherheit sowie sinkende Flexibilität bei älteren Menschen zum Problem beim Fahren.
Doch viele dieser angeführten Punkte gelten eigentlich für alle Altersgruppen von Fahrzeuglenkern und natürlich auch Lenkerinnen.

Dass dabei die Ablenkung am Steuer in jeder Unfallstatistik ganz klar in Führung ist, spricht auch nicht gerade für die Autofahrer im Allgemeinen.

Während bei den jüngeren Jahrgängen das Mobiltelefon die Hauptursache ist, haben ältere Semester oft Probleme mit der Bedienung der verschiedensten „Angebote“, die ein modernes Fahrzeug so verbaut hat.

Und spätestens hier muss sich der Konsument fragen, ob die „Zwangsbeglückung“ mit technischem „Spielzeug“ in unseren KFZ nicht in eine gefährliche Richtung geht?

Braucht es wirklich ein aufleuchtendes Symbol in Form eines Kaffeehäferls, damit ein Mensch merkt, dass er müde ist?
Das ist nur eine der unzähligen Varianten, wie die Technik den Menschen zu unterstützen versucht. Und die große Gefahr dabei ist, dass der Fahrer es verlernt, selber aufmerksam zu sein oder schnell logische Entscheidungen am Lenkrad zu treffen.

Versuche, mit einem neuen, unbekannten Fahrzeug ohne „Einweisungen“ vom Start weg sicher unterwegs zu sein, zeigen uns die Grenzen meist sehr schnell auf. Und genau das lenkt auch unweigerlich vom Fahren ab.
Ein interessantes Beispiel:

Der Motorsport-Weltverband, die FIA will in der Formel 1 in zwei Jahren „die Anordnung von Knöpfen und Schaltern“ am Lenkrad vereinheitlichen! Warum eigentlich?

Wer schon einmal bei einem „fremden“ Auto den Lichtschalter, den Scheibenwischer oder den Ventilator bei der Einfahrt in einen Tunnel „dringend“ benötigte, weiß wovon hier die Rede ist. Und bitte jetzt nicht darauf hinweisen, dass ein F1 Wagen keinen Scheibenwischer braucht .

Aber beobachten wir uns doch selber einmal, wie lange unser Augenmerk von der Straße abgelenkt ist, um den richtigen wichtigen Schalter, Hebel oder Knopf zu finden und ihn dann durch drehen, kippen, drücken oder ziehen in die richtige Richtung auch wirklich „zur Arbeit zu bewegen“. Und denken wir mal darüber nach, welche Wegstrecke wir in dieser Zeit des Suchens sehr abgelenkt zurücklegen!

Die Ablenkung durch das Navigationsgerät kann bei 50 km/h schon bis zu einen um 28m längeren Anhalteweg führen!
Weil innerhalb der Familie oder in der Firma verschiedene Autos von mehreren Menschen verwendet werden und jedes Modell seine speziellen Bedienungsvarianten erfordert, wir diese Gefahr immer größer.
Nicht einmal die Position und Funktion des Warnblinkanlageschalters ist einheitlich geregelt.

Und spätestens da fragt sich der Laie, ob Design - und markenspezifische Individualität hier nicht auch eine erhebliche Gefahrenquelle darstellen?
Dabei geht es hier nur um die grundlegenden Bedienungselemente, die in jedem Fahrzeug verbaut sein MÜSSEN.

Dazu kommen dann noch Navigationsgerät, Klimaanlage, Radio, Sitz – Scheiben – und Lenkradheizung, Lichtautomatik, Telefoneinstellungen übers Auto und viele andere technische Feinheiten, welche ein modernes KFZ für den Fahrer bereitstellt.
Bei der Suche und Handhabung dieser verschiedensten technischen Einrichtungen werden alte, „mittlere“ und junge Fahrer wertvolle Zehntel Sekunden lang vom Verkehrsgeschehen abgelenkt.

Aber das macht die Technik dann mit Spurhalteassistent, toter Winkel Warner, automatischer Abstandsregelung, Notbremsassistent, Fußgänger – und Verkehrszeichenerkennung und Parksensoren wieder wett – oder?
Kostet halt alles ein wenig Kleingeld, aber dann ist man gerüstet für den Wettbewerb im Autofahreralltag.

Ohne Mobiltelefon, schlechter Brille, Navigationsgerät, Hörproblemen (durch fehlendes Hörgerät oder überlauter Musik) und anderen „Schwächen des Alltages“ quer durch das Autofahreralter, aber dafür mit Konzentration und Aufmerksamkeit, angepasster Geschwindigkeit und einem vernünftigen Zeitplan wären wir vermutlich auch ganz gut und sicher unterwegs.

ABS, ESC, gutes Licht, saubere Scheiben, gute Reifen und Bremsen sind dabei wertvolle Hilfen, die jederzeit nützlich sind, ohne uns vom Fahren abzulenken, meint Otto S.

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