Wenn die Maske die Luft nimmt!

Schon am Parkplatz sah man, dass in einigen Teilen von Österreich die Ferien begonnen haben und die Pistenrutscher, sowie die Jausenbrettfahrer in Strömen zu uns kommen. Beim Parken hält man noch einen Sicherheitsabstand ein, um der Ansteckung zu entgehen.
Mit einer FFP2-Maske bewaffnet und den Skiern auf der Schulter bewegte ich mich in Richtung Kasse, wo man in dutzende Augen voll Angst und Anspannung sah. Im Kassenbereich waren überraschend wenig Menschen und so hatte ich mein Ticket schnell gekauft. Ich hoffte, dass es bei der Talstation auch so fix geht (dem war leider nicht so).

Ski an, Helm auf und eine Stimme, die einen daran erinnert, dass auch eine Maske zu tragen ist. Ich bekomme nach Sekunden schon fast keine Luft mehr (wie muss es den Männern bzw. Frauen und deren Kindern gehen, die zwei bis drei Stunden hinter dem Lenkrad mit Maske sitzen, nur um ein bisschen Spaß zu haben). Schnell durch das Drehkreuz und auffi auf die Piste dachte ich, doch dann … Jemand ohne Maske, oh Schreck!

Die Stimme der Erinnerung (eine Dame vom Liftbetrieb) wurde plötzlich zum Lautsprecher der Regierung. Mit lauter Stimme und Handzeichen wurde der Lift gestoppt und diesem VERBRECHER, HEXER, IGNORANT und noch so einiges, die Weiterfahrt untersagt. Auch Eltern wurden zum Aufsichtsorgan und so kam es, dass sie zwischen den Kindern ihr ganzes Wissen an Beschimpfungen lautstark zum Besten gaben.

Ich schnallte die Skier ab, nahm den Helm ab und zog die Maske runter, denn mit Erwachsenen, die sich bei einer Hexenjagd beteiligen, möchte ich nichts zu tun haben. Vielleicht ist es oft besser, die Maske unten zu lassen, um dem Gehirn wieder mehr Sauerstoff zu geben, dann fällt das Nachdenken auch wieder leichter.

Wegen der vielen Anfragen, es handelt sich nicht um die Kaiserau!

Leserbrief von J. L. aus Admont