Lebensqualität statt Luxuschalet

GK Roland Nerwein, LAbg. Michaela Grubesa, Klubobmann Hannes Schwarz und Bgm, Fritz Zefferer  Ende Foto: SPÖ GK Roland Nerwein, LAbg. Michaela Grubesa, Klubobmann Hannes Schwarz und Bgm, Fritz Zefferer Ende
Bezirk Liezen: Zweitwohnsitz- und Leerstandsabgabe im Bezirk Thema

Der steirische Landtag hat das neue Steiermärkische Zweitwohnsitz- und Wohnungsleerstandsabgabegesetz (StZWAG) beschlossen. Dieses Gesetz erlaubt es Städten und Gemeinden künftig, eine Zweitwohnsitz- und Leerstandsabgabe einzuheben. Auch Liezen liegt damit ein effektives Instrument vor, um aktiv und entschlossen gegen Immobilienspekulation vorgehen zu können.

Im Zuge eines Pressegesprächs am 1. Juni im Liezenerhof gingen Bürgermeister Fritz Zefferer (Mitterberg-Sankt Martin) und Gemeindekassier Roland Nerwein (Öblarn) gemeinsam mit Landtagsabgeordneter Michaela Grubesa und Klubobmann Hannes Schwarz auf die kommenden Schritte in ihren jeweiligen Gemeinden ein.

„Viele Gemeinden im Bezirk Liezen wären gut beraten, Zweitwohnsitz- und Leerstandsabgabe so schnell wie möglich umzusetzen“, waren sich die Teilnehmer der Pressekonferenz einig. „Sie ist ein wirksames Rüstzeug um günstigeren Wohnraum zu schaffen, der Verdrängung einheimischer Bürgerinnen und Bürger entgegenzuwirken und eine weitere Verbauung unserer unvergleichbaren Naturlandschaft zu verhindern.“

Fritz Zefferer, Bürgermeister Mitterberg-Sankt Martin: „Das neue Raumordnungsgesetz bietet eine weitere gute Grundlage, die Zweitwohnsitzproblematik besser zu lösen. Da viele der diesbezüglichen Gesetzesstellen Kannbestimmungen sind, müssen sich die Gemeinden untereinander gut absprechen, um nicht neue Probleme zu schaffen!“

Roland Nerwein, Gemeindekassier Öblarn: „Speziell für junge Menschen ist das Schaffen von eigenem Wohnraum in unserer Region nahezu unmöglich geworden. Die Teuerungswelle verstärkt diese Entwicklung noch mehr, wenn du nicht gerade im Lotto gewonnen hast, ist der Traum von den eigenen 4 Wänden in ganz weiter Ferne gerückt. Darum setze ich mich dafür ein, alle Möglichkeiten auf kommunalpolitischer Ebene auszuschöpfen. “

Klaus Neuper, Bürgermeister Bad Mitterndorf: „Wir haben nach den letzten Beschlüssen einfacher anwendbare Rahmenbedingungen, erwarte mir aber noch Verbesserungen, um unseren Lebensraum vor Spekulanten schützen zu können. Ich möchte aber unsere Leute auch in die Pflicht nehmen: Nur die Verkäufer von Grundstücken können entscheiden an wen sie ihr Grundstück zu welchem Preis verkaufen! Ist der Handel einmal gelaufen, kommt das Jammern über ‚Ausverkauf der Heimat‘ zu spät!“

Thomas Reingruber, Bürgermeister Gröbming, GVV-Regionalvorsitzender: „Mit der Leerstandsabgabe bekommen die Gemeinden ein besseres Instrument um die Umgehung der Ferienwohnungsabgabe in Tourismusregionen zu hintergehen. Auch die Mobilisierung des Baulandes ist zu begrüßen. Zum Beispiel haben wir in Gröbming ca. 19 ha unbebautes Bauland. Dennoch werden nahezu keine Grundstücke am Immobilienmarkt angeboten und wenn nur noch zu sehr hohen Preisen. Hier erwarte ich mir mehr Bewegung und im besten Fall auch leistbare Grundstücke.“

Michaela Grubesa, Stv. Regionalvorsitzende Liezen: „Zweitwohnsitze boomen in vielen Gemeinden in Liezen – und die Bauträger ziehen weiter. Standen ihnen im Rahmen der Bau- und Raumordnung auch zuvor schon eine Vielzahl an Instrumenten zur Verfügung, haben wir jetzt mit der Zweitwohnsitz- und Leerstandsabgabe ein weiteres effizientes Werkzeug geschaffen, um insbesondere die Nachbargemeinden der betroffensten Ortschaften vor einem ebenso massenhaften Immobilienbau zu schützen.“

Hannes Schwarz, Klubobmann des SPÖ-Landtagsklubs: „Die Leerstands- und Zweitwohnsitzabgabe ist seit jeher eine sozialdemokratische Forderung, um günstigeren Wohnraum für die Menschen zu schaffen und eine weitere Verbauung unserer Natur zu verhindern. Ich bin stolz darauf, dass wir diesen Meilenstein im letzten Landtag als österreichweit erstes Bundesland setzen konnten. Aus meiner Sicht sollten die Gemeinden im Bezirk Liezen so schnell wie möglich handeln, denn die Situation der Bürgerinnen und Bürger spitzt sich auch durch die Teuerungswelle immer weiter zu.“

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