Und es wird krachen und stinken

Empfehlung Und es wird krachen und stinken
Viel pünktlicher und verlässlicher als der von der Wintersportindustrie heiß ersehnte Schnee kommt es alle Jahre wieder zu einer extremen Lärm –

und Gestankbelastung während der Tage rund um den Jahreswechsel.

Natürlich haben viele Menschen das Bedürfnis, das alte Jahr hinaus zu feiern und das Neue mit vielen Hoffnungen und Wünschen zu begrüßen.

Dass dies aber meist mit Böllern und Raketen passiert, ist eigentlich eine eher unsinnige Mode - Erscheinung der letzten Jahrzehnte.

Und es steckt eine brutale Industrie dahinter, die nicht davor zurückschreckt, billigste (und gefährliche) Ware die auch durch Kinderarbeit unter menschenunwürdigen Bedingungen hergestellt wird, zu verscheuern. Unsere Politik versucht aus Allem und Jedem im Volk bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit Geld in Form von Steuern aus der Tasche zu ziehen.

Dass man diese unwichtigen und gesundheitsschädlichen Kracher und Feuerwerkskörper, die niemand zum Leben braucht mit einer ordentlichen Strafsteuer belastet, darauf ist in diesen Kreisen anscheinend noch nie jemand gekommen. Warum soll nicht ein sinnloser „Schweizerkracher" € 10.- oder noch mehr kosten – es braucht ihn doch niemand wirklich und so mancher Halbwüchsige würde es sich überlegen solche Dinge im Minutenabstand zu zünden – egal wo er sich gerade aufhält. Verbote sind wegen der fehlenden Möglichkeit, diese auch zu exekutieren sowieso nur Alibimaßnahmen.

Diese steuerlichen Mehreinnahmen könnten dann als verspätetes Christkindl wohltätigen Zwecken zugeführt werden. Und der Umwelt würde durch den Rückgang des Verkaufes einiges an Belastung erspart bleiben. Eine Steirische Tageszeitung beschreibt eine Studie aus der hervorgeht, dass die Schießerei um Sylvester mehr Partikel-Emissionen freisetzt als die gesamte Abgas und Feinstaubbelastung aus sämtlichen Fahrzeugen in Österreich!

Das muss man sich logisch vorstellen. Da werden Autofahrer mit sinnlosen IG 100 Tempolimits gequält, aber die völlig wertlose Ballerei bleibt von Strafmassnahmen verschont. Außerdem werden mit vielen Raketen toxische Stoffe über die Gegend verteilt, die häufig auch jenes „HCP" enthalten, das die Umweltprobleme in Kärnten verursachte.

Ganz zu schweigen, was die Menschen in Feierlaune mit dem nächtlichen Getöse den Tieren antun, die keine Ahnung davon haben warum plötzlich die Nacht zur Hölle wird und wertvolle Kräfte mit sinnloser Flucht vergeuden, oder allein daheim eingesperrt Todesängste erleben.

Vielleicht sollten wir doch wieder versuchen, zu einer anderen – stilleren Art des Feierns zurückzukehren. Ein tiefer Blick in vertraute Augen, ein inniger Kuss von einem geliebten Menschen oder auch nur ein ehrlich gemeinter Händedruck, ein gemeinsamer oder auch einsamer Blick vom Balkon in den nächtlichen Sternenhimmel - vielleicht auch ins Schneegestöber, ein Tanz zum Donauwalzer ins neue Jahr oder ein kräftiger Schluck vom Lieblingsgetränk – muss das wirklich immer mit Getöse und Funkenregen einhergehen? Viele flüchten weit in die Einsamkeit der Berge auf eine Almhütte und lassen es dann ordentlich krachen – welch kranker Widerspruch.

Vernünftig und gesellig wäre auch schon, wenn in jeder Kommune / Gemeinde / Ortschaft gemeinsam ein kontrolliertes Feuerwerk abgeschossen würde und nicht Jeder einzeln im Garten, am Berg oder vom Balkon „seinen Kleinkrieg" veranstaltet und sinnlos Lärm und Gestank verbreitet, im schlimmsten Fall gar dem Nachbarn das Carport oder die Scheune abfackelt, meint mit besten (und stillen) Wünschen für 2015

Otto S.

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