Größter Tech-Börsengang des Jahres

Michael Hagenau GF Mjam-Austria Michael Hagenau GF Mjam-Austria
"Mjam"-Mutter Delivery Hero überzeugt auf dem Finanzmarkt

Rund 39 Millionen Aktien zu einem Stückpreis von 25,50 Euro warf Delivery Hero, Mutterkonzern vom Lieferdienst mjam.at zum Handelsstart am 30. Juni auf den Börsenmarkt.

Mit großer Spannung wurde der Börsengang in der Branche erwartet. Immerhin konkretisierte Delivery Hero seine Pläne am 6. Juni und sorgte so für Aufsehen bei Mitbewerbern und Tochterunternehmen. Zum Handelsstart wurde das ehemalige deutsche Start-up mit einem Gesamtwert von 4,4 Milliarden Euro bewertet.

Sehr guter Start am 30. Juni

Bereits nach dem ersten Handelstag an der Frankfurter Börse steigerte sich der Wert der einzelnen Aktie um 1,40 Euro auf 26,90 Euro. Das machte einen Kursanstieg von 5,5 Prozent aus. Auf dem System Xetra ging sie sogar bis auf 27,80 Euro hoch. Das sorgte für einen Gesamtanstieg von einer Milliarde Euro am ersten Tag. Mittlerweile pendelt sich die Delivery Hero Aktie bei einem Wert zwischen 27 und 29 Euro ein. Die Aktie ist gegenüber dem Grundpreis von 25,50 Euro also rund 10 Prozent gestiegen. Michael Hagenau (operativer Geschäftsführer von Mjam) sprach von einem positiven Verlauf, der allerdings weiter mit Vorsicht zu genießen ist. Immerhin sei man mit Delivery Hero entgegen dem Markttrend stabil. Viele Mitbewerber hatten in den letzten Wochen einen Rückgang der Aktienkurse zu verschmerzen.

Größte Tech-Firma im Jahr 2017

Delivery Hero ist die größte Tech-Firma, die im Jahr 2017 bisher an die Börse gegangen ist. Ein Erlös von mehr als einer Milliarde ist dabei bisher zustande gekommen. Die Hälfte davon geht an den Hauptaktionär Rocket Internet, der gleichzeitig auch Alteigentümer der Firma ist. Nun sind aber nur noch 25,7 Prozent im Besitz des Unternehmens. Im Streubesitz befinden sich rund 22,7 Prozent. Der Technologie – Investor Naspers aus Südafrika hält 10,6 Prozent der Aktien.

Was bedeutet das für Österreich?

Delivery Hero wurde im Jahr 2011 als deutsches Start-up gegründet und feierte früh große Erfolge in der Branche. Kein Wunder, dass Mjam schon im gleichen Jahr als Tochterunternehmen etabliert wurde. Das starke Wachstum in kürzester Zeit machte aus Delivery Hero einen großen Konzern, der unter verschiedenen Markennamen auf der ganzen Welt Internet–Plattformen für Essenslieferdienste anbietet. Mjam-Geschäftsführer Hagenau deutet an, was der Erfolg der deutschen Holding an der Börse für den österreichischen Markt bedeutet. Mjam werde unabhängig von Delivery Hero geführt, könnte aber von den Einnahmen deutlich profitieren. Immerhin sei ein Börsengang ein großes Finanzierungsinstrument, das sich auch auf die Tochterunternehmen eines Konzerns auswirke. Die Einnahmen von der Börse sollen in den weiteren Wachsturm investiert werden, damit dieser auch in Zukunft aufrechterhalten werden kann. Der österreichische Markt sei noch lange nicht gesättigt, weshalb sich dort Investitionen auch in Zukunft noch bezahlt machen. Mit den Mitteln aus dem Börsengang können vor allem die Bereiche Technologie, Restaurants und Marketing gefördert werden.

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