Karriere mit Lehre – wie weit funktioniert das bei uns?

Bezirk Liezen: Derzeit buhlen die verschiedensten Sparten und Betriebe um neue Kräfte, die aus den Schulabgängern „herangezüchtet“ werden sollen.

Und das ist gut so. Es können halt nicht alle Kids in eine höhere Schule wechseln und ein Studium anstreben. Und was noch wichtiger ist – danach auch einen dem Bildungsniveau entsprechenden Job finden. Manchmal hat man heutzutage schon das Gefühl, dass jeder Pflichtschulabgänger, der ohne technische Hilfe bis 100 zählen oder ein kurzes Diktat ohne Fehler schreiben kann schon in eine weiterbildende höhere Schule „gepresst“ wird. Speziell bei den Mädchen ist eine gewisse Tendenz in diese Richtung spürbar.

Dabei braucht die Wirtschaft auch Nachwuchs an der Basis sehr dringend und die größeren Betriebe starten fast durchwegs Aktionstage und Informationskampagnen, um zu „neuen Kräften“ zu kommen.
So beginnt zum Beispiel am 28. Februar zum 2. Mal eine Berufsinfo - Messe am Red Bull Ring zu diesem Thema. Eine große Tageszeitung hat zusammen mit dem Land Steiermark, der steirischen Wirtschaftsförderung und dem Landesschulrat mit zahlreichen Firmen diesen Event organisiert.
Laut der Vorsitzenden der Sparte „Die Industrie“, Frau Angelika Kresch, werden in den kommenden Jahren durch den Konjunkturanstieg an die 40.000 Fachkräfte benötigt.
Und die Chefin der Firmen Remus und Sebring weiß, wovon sie redet.
Auffällig ist, dass das Firmenangebot eher in der Mur – Mürzfurche und dem Großraum Graz angesiedelt ist.
Natürlich haben auch die Produktionsfirmen in unserer nächsten Umgebung großes Interesse an jungen Menschen, die mit einer Lehre Karriere machen möchten und bieten verschiedenste Möglichkeiten zum „schnuppern“. Und die Zeitungen sind derzeit voll mit Angeboten über „coole“ und „megageile“ Lernmöglichkeiten in den verschiedensten Sparten.
Was aber ein wenig in den Hintergrund gedrängt wird, ist „die Zeit danach“.

Speziell im Einzelhandel ist es nach Beendigung der Lehre für die jungen Menschen sehr schwer möglich, sich mit dem monatlichen Einkommen eine selbstständige Zukunft aufzubauen. Wer da einen „Vollzeitjob“ bekommt ist schon bei den Gewinnern. Allerdings wird dieser dann eher dürftig entlohnt.
Wie soll sich ein junger Mensch mit ca.1100.- € eine eigene Bleibe und möglicherweise ein KFZ leisten können, wenn die Mieten schon über 50% des Lohnes „fressen“ und das Auto notwendig ist, um überhaupt zur Arbeit zu kommen?
Da ist dann meistens Schluss mit der großen Karriere.
Deshalb ist es besonders erfreulich, dass sich jetzt eine Handelskette dazu entschließen wird, die Mindestlöhne ihrer Mitarbeiter auf ein vernünftiges Niveau zu heben.
Jedenfalls wünschen wir allen künftigen Schulabgängern, dass sie die richtige Wahl treffen und ihren “Traumjob“ ergattern.


Otto S.

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