Albert Royer zu Zentralkrankenhaus

Albert Royer Albert Royer
Rottenmann: Die vergangene Woche war zuerst durch eine sehr hitzige Debatte im Landtag und einen Tag später durch die Vorstellung des neuen Primararztes Dr. Savo Miocinovic in Rottenmann geprägt.


Die Landtagsdebatte brachte zwar wenig Neues ans Licht der Welt, war aber psychologisch sehr interessant. Erstens arbeitet Landesrat Drexler immer noch mit voller Absicht an einer Begriffsverwirrung, indem er immer vom Leitspital spricht, aber natürlich das Zentralkrankenhaus meint. Weiter lautet die Geschichtserzählung der Herren Drexler und Karl Lackner in etwa so: Das neue Krankenhaus ist das Beste was der Region passieren kann und spielt medizinisch alle Stücke, außerdem ist die Bevölkerung ja auf ihrer Seite.

Ich persönlich glaube ja, dass die beiden Herren besagte Geschichte selber nicht glauben, sonst würde es wohl möglich sein, endlich zu sagen wo gebaut wird, was der Neubau kostet, wie die Kosten finanziert werden, welcher Träger das neue Krankenhaus betreibt und welche Nachnutzung für die 3 bestehenden Häuser geplant ist. Dass Primärversorgungszentren natürlich niemals ein vollwertiger Ersatz für ein bestehendes Krankenhaus sein können, ist wohl selbstredend. Aber immerhin, obwohl Landesrat Drexler nicht sehr auskunftsfreudig war, verfolgt die ÖVP wohl eine klare Linie.

Die Linie von uns Freiheitlichen ist ebenso klar, nur eben entgegengesetzt. Wir wollen ein bestehendes Haus zum Leitspital ausbauen und die beiden anderen Häuser als Außenstellen weiterführen. Und ja, auch wir sehen den Ärztemangel, auch uns ist klar, dass man in Zukunft nicht alle 3 Häuser in vollem Umfang wird weiterführen können.

Das Auftreten der SPÖ-Funktionäre kann man wohl nur mit „Zick-Zackkurs“ umschreiben. Einzelne SPÖ-Funktionäre wie Mario Lindner sprechen sich öffentlich für den Erhalt des Spitals in Rottenmann aus, selbiger Mario Lindner der interessanterweise nie Zeit hat, wenn in Rottenmann eine Veranstaltung zum Thema stattfindet und der es nicht einmal schafft als SPÖ-Bezirksparteichef seine regionale Abgeordnete Grubesa auf seine Linie einzustimmen.

Überhaupt war ich erstaunt bei der Veranstaltung in Rottenmann in Einzelgesprächen erfahren zu müssen, dass selbst Leute aus dem Gesundheitsbereich noch immer nicht wissen, dass im Landtag am 4. Juli 2017 bereits vollinhaltlich über den Gesundheitsstrukturplan 2025 abgestimmt wurde und damit von den Abgeordneten der ÖVP und SPÖ Landesrat Drexler eine Art Generalvollmacht zur Schließung der 3 Häuser und des Neubaus eines Zentralkrankenhauses in Händen hält.

Schade ist außerdem, dass man es verabsäumt wenigstens im selben Zeithorizont bis 2025 an einer Verkehrslösung bis Trautenfels zu arbeiten. Dies wird sich auch auf das neue Haus negativ auswirken, denn man hört in Einzelgesprächen immer wieder davon, dass junge Ärzte aus dem Grazer Raum bei einer guten Verkehrsanbindung maximal bereit sind eine Stunde zur Arbeit zu pendeln. Dies würde für das Krankenhaus in Rottenmann passen und wäre ein Standortvorteil, den der Raum Irdning-Trautenfels so nicht bieten kann.

Abschließend bedauere ich persönlich sehr, dass von Landesrat Drexler aber auch vom SPÖ Klubobmann Schwarz die vielen, vielen Unterschriften, die die Bürgerinitiative BISS gesammelt hat, in Graz vollkommen negiert werden.

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