Sechs Festnahmen bei Großrazzia
- verfasst von BLO24
- Steiermark
Steiermark: Nach über einem Jahr intensiver Ermittlungen gelang der Polizei Voitsberg ein empfindlicher Schlag gegen den organisierten Drogenhandel und illegalen Waffenbesitz in der Weststeiermark. Bei koordinierten Zugriffen wurden sechs Männer im Alter zwischen 26 und 71 Jahren festgenommen. Die Polizei stellte rund neun Kilogramm Marihuana, mehrere illegale Schusswaffen – darunter ein ganzes verstecktes Waffenlager mit über 130 Waffen – sowie NS-Devotionalien sicher.
Die Ermittlungen begannen nach einem Hinweis auf regen Drogenumschlag rund um eine Tankstelle im Bezirk Voitsberg. Unter der Leitung der Suchtmittelgruppe des Bezirkspolizeikommandos Voitsberg konnten in mühevoller Kleinarbeit über 50 Tatverdächtige ausgeforscht werden.
Drogenproduktion im großen Stil
Im Zentrum der Ermittlungen stand ein 44-jähriger Weststeirer, der in seiner privaten Liegenschaft nachweislich große Mengen Marihuana produzierte. Gemeinsam mit einem 26-jährigen Komplizen soll er mindestens neun Kilogramm Cannabiskraut verkauft haben. Weitere Recherchen führten zu einem 32-Jährigen, der mit Kokain, Amphetamin und Marihuana handelte, sowie zu einem 27-jährigen Tankstellenmitarbeiter, der nicht nur Drogen verkaufte, sondern auch Treibstoff veruntreute und weiterverkaufte.
Ein 58-jähriger Einheimischer steht im Verdacht, über Jahre hinweg rund zwölf Kilogramm Marihuana angebaut und teilweise weitergegeben zu haben. Alle Beteiligten stammen aus dem Bezirk Voitsberg und sind großteils polizeibekannt.
Waffenlager bei 71-Jährigem entdeckt
Bei Hausdurchsuchungen wurden neben Drogen auch verbotene Schusswaffen und nationalsozialistische Erinnerungsstücke sichergestellt. Ein besonders brisanter Fund gelang im April 2025: In einem abgelegenen Anwesen eines 71-Jährigen entdeckten Beamte ein umfassend ausgestattetes, verstecktes Waffenlager. Insgesamt wurden 87 Langwaffen, 51 Faustfeuerwaffen, vier verbotene Waffen sowie mehrere tausend Schuss Munition sichergestellt. Der Mann hatte die Waffen teils illegal über Jahrzehnte gesammelt, teils weiterverkauft.
Täter größtenteils geständig – Schaden im sechsstelligen Bereich
Alle sechs Hauptbeschuldigten zeigten sich im Zuge ihrer Einvernahmen weitgehend geständig. Laut Ermittlungen erlangten sie durch den illegalen Drogenhandel einen Gewinn von rund 150.000 Euro. Zwei Männer befinden sich weiterhin in Untersuchungshaft. Weitere rund 50 mutmaßliche Abnehmer wurden identifiziert und zur Anzeige gebracht.
Die Staatsanwaltschaft Graz führt nun die weiteren Verfahren. Die Ermittlungen könnten noch zu weiteren Enthüllungen führen.