Podiumsplatz bei der Rallye Weiz

Podiumsplatz bei der Rallye Weiz Foto: D. Fessl
Am ersten Tag der Rallye Weiz konnte Schneebergland-Überraschungssieger Niki Mayr-Melnhof brillieren und sogar eines der drei World Rally Cars hinter sich halten.

Am Samstag haderte Niki am Vormittag mit seiner Performance, am Nachmittag jedoch kehrte der Flow zurück: Das Forstinger-Duo eroberte Platz zwei bei der Powerstage und die entsprechenden Zusatzpunkte, nach Platz drei bei der Rallye Weiz belegt Mayr-Melnhof in der ORM Rang zwei.

Den ersten Tag der Rallye Weiz hat Niki Mayr-Melnhof in bester Erinnerung - kein Wunder: Gleich ab der zweiten Sonderprüfung konnten sich der Forstinger-Pilot und sein Beifahrer Leopold Welsersheim als bestes R5-Team auf Platz drei positionieren, hinter den beiden WRC-Piloten Hermann Neubauer und Raimund Baumschlager, aber auch vor dem WRC-Fahrer Gerwald Grössing.

Mayr-Melnhof sagt: „Am ersten Tag hat wirklich alles geklappt - wir sind regelrecht über die Prüfungen geflogen, waren in jeder Kurve auf Zug, der Rhythmus hat gepasst, der Flow war vorhanden und das Selbstbewusstsein hat so natürlich auch gestimmt.“

Ein WRC aus eigener Kraft geschlagen

Am Ende der ersten Etappe, nach sechs gefahrenen Prüfungen konnte Niki Mayr-Melnhof zufrieden auf rund 22 Sekunden Vorsprung auf das Grössing-WRC blicken. Dass sich Grössing am zweiten Tag recht bald mit einem Abflug vom Rallye-Geschehen verabschiedete, könnte laut Niki auch eine Folgewirkung dieser 22 Sekunden Vorsprung respektive Rückstand sein: „Das hat bei Gerwald eventuell zu arbeiten begonnen...“

Wie wichtig die mentale Ebene im Rallyesport mittlerweile ist, erlebte Niki Mayr-Melnhof an diesem Samstagmorgen auch am eigenen Leib: „Ich war nicht wirklich rund, hatte zwei Dreher. Auf dem Koglhof war es extrem rutschig und dann kann es eben sein, dass du trotz perfektem Vortag, quasi über Nacht deinen Rhythmus nicht mehr findest.“

Der Ausfall von Gerwald Grössing hatte für Niki Mayr-Melnhof zudem einen störenden „Side-Effect“, wie er ganz offen zugibt: „Ich fuhr dann im luftleeren Raum und hatte keinen Druck mehr - und da können dir schnell einmal Fehler unterlaufen. Ich habe lieber heftigen Druck bis zum letzten Kilometer - ich mag es, wenn ich ständig pushen muss.“

Powerstagepunkte & Podiumsplatz

Nach dem Mittagsservice kehrte im Regen das gute Gefühl vom Freitag wieder zurück: „Wir sind am Samstagnachmittag wieder reingekommen, es lief wieder wie am Schnürchen.“ So konnte Mayr-Melnhof auf der Powerstage, der vorletzten Prüfung, mit Platz zwei hinter Sieger Neubauer wichtige Zusatzpunkte an Land ziehen.

Am Ende landete das Duo Mayr-Melnhof/Welsersheimb auf Platz drei hinter Neubauer und Baumschlager. Die mit seinem Schneebergland-Überraschungssieg eroberte Führung in der Österreichischen Rallye-Staatsmeisterschaft (ORM) konnte Niki freilich nicht halten, diese übernahm logischerweise Hermann Neubauer.

Mayr-Melnhof nimmt es gelassen: „Das war ja auch vorauszusehen - wichtig ist, dass wir hier erneut eine gute Rallye liefern konnten.“ Wie waren die verbrachten Wochen als ORM-Leader? Niki lacht: „Das war natürlich super - wir haben auch lange darauf hingearbeitet. Es war einfach ein wunderbares Gefühl, im R5-Auto drei World Rally Cars hinter dir zu haben, das stärkt das Selbstvertrauen ungemein.“

Schneller Quereinstieg

Einmal mehr erinnert Niki Mayr-Melnhof daran, dass sein „Quereinstieg“ vom Rundstrecken- in den Rallyesport aus einem bestimmten Grund so schnell zu Erfolgen führte: „Diesen schnell erfolgreichen Einstieg verdanke ich natürlich meinem Copiloten Poldi Welsersheimb sowie Teamchef Beppo Harrach und seiner Crew. Man lernt in diesem Umfeld dermaßen schnell - das wäre mit einem eigenen Team niemals möglich gewesen, da hätte ich wohl vier bis fünf Jahre gebraucht, um das heutige Maß an Erfahrungen zu erreichen. Das Team arbeitet genial zusammen - wenn man da mittendrin ist, weiß man das manchmal gar nicht zu schätzen. Wenn man dann einen Schritt zurück macht, erkennt man erst, welches Potential in diesem Team vorhanden ist.“

Übrigens: Beim Drift Company Rallye Team handelt es sich um die gleichen Schlüsselpersonen, die schon im Jahr 2011 dabei mithalfen, dass Beppo Harrach mit einem unterlegenen Mitsubishi den damaligen S2000-Fahrer Baumschlager im Titelkampf bezwingen konnte. Niki Mayr-Melnhof schmunzelt: „An dieser Stelle meine besten Grüße an Bundy, Zoltan und Balasz. Es ist ein gutes Team!“

Text: Michael Noir Trawniczek

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