Vom Winde verweht in der Tauplitz

So eng liegen Freud und Leid beisammen. Nicht nur geographisch, sondern auch beim Wetterglück.

Was haben sich die Menschen rund um Hupo Neuper nicht alles einfallen lassen, um ein tolles Sportereignis auf dem mächtigen Kulm zu inszenieren. Ein Sportfest, welches die weltweite Aufmerksamkeit für drei Tage in das schöne Eck von Tauplitz / Bad Mitterndorf brachte. Super Stimmung und tolle Flüge bei der Qualifikation waren ein verheißungsvoller Auftakt.

Der Bewerb am Samstag war eine wagemutige Show von den Herren der Lüfte, auch wenn „unsere Adler“ noch immer mit gestutzten Flügeln unterwegs waren. Für die positive Überraschung sorgte der junge Clemens Aigner, der mitten in die Weltelite sprang. Aber wer schon einmal „live“ dabei war und die Springer von diesem mächtigen Bakken abheben sah, kann sich vielleicht vage vorstellen, dass bei so einer Sportart wirklich alles perfekt zusammenspielen muss.

Jeder ein Ausnahmekönner, der sich dem Spiel der Lüfte so auszusetzen wagt. Überhaupt wenn man das Gefühl im Nacken hat, dass es doch nicht so ganz perfekt zusammenläuft. Viele Fans haben dafür nur begrenzt Verständnis und fordern einfach immer nur Spitzenleistungen.

Und dann kam dieser Zweite Tag mit den gefährlich wechselnden Windverhältnissen. Gott sei Dank siegte die Vernunft und der Bewerb wurde aus Sicherheitsgründen abgesagt. Freilich ist das schlimm für die vielen Zuseher, die ihre Anreise umsonst angetreten haben, aber ein Unfall unter solchen Bedingungen bei einer so großen Schanze hätte auch niemanden glücklich gemacht. Man kann dem Organisationsteam nur wünschen, dass es wieder besser laufen möge und sich der Lohn für alle Mühen und Risiken wieder einstellen wird.

Ganz anders die Stimmung in Schladming, wo die Siegesserie „unseres Slalomwunders“ Hirscher einen absoluten Boom auslöst. Und eine starke Mannschaft hinter ihm jederzeit für Überraschungen bereit ist. Das Nightrace war ja schon immer mit Zuschauerrekorden verwöhnt, egal ob bei Dauerregen oder Nebel. Die Fans waren da und feierten.

Aber man stelle sich vor (und wer hofft nicht darauf) das der Marcel auch am Ganslernhang „zuschlägt“ und als Kitzbühel – Sieger nach Schladming kommt. Dann werden alle (Zuseher) Rekorde purzeln und „ein Stehplatzerl auf zwei Beinen“ wird schon zum Luxus für alle jene, denen der Zutritt zur Prominententribüne nicht gegönnt ist.
Hoffen wir auf ein faires, spannendes Rennen unter guten Bedingungen und wünschen wir den Veranstaltern mehr Wetterglück als es ihren „Nachbarn hinterm Bergerl“ gegönnt war.

Otto S.