Helfen wir den Helfern und Helferinnen

Mario Lindner Foto: ÖGB Mario Lindner
Bezirk Liezen: Viele überlastete PflegerInnen wenden sich an die Gewerkschaft

„Eine Krankenschwester, die nicht mehr schlafen kann, ein Pflegehelfer am Ende seiner Kräfte“, berichtet Mario LINDNER, Regionalsekretär des Österreichischen Gewerkschaftsbundes (ÖGB) für unseren Bezirk, „sind derzeit leider typische Fälle, wie sie zu mir in die Beratung kommen.“

In Sonntagsreden würden die Beschäftigten in Heimen und Spitälern zwar manchmal „Helden“ genannt, doch haben diese HeldInnen trotzdem oft den Eindruck gewonnen, dass niemand ihre Probleme sieht, so Lindner. „Auch die KollegInnen, die ausdrücklich die Liebe zu ihrem Beruf betonen, sind ausgebrannt und müssten endlich einmal durchschnaufen und Zeit zur Erholung finden.“ Personalmangel und krankheitsbedingte Ausfälle führen aber eher zu einer Anhäufung von Mehr- und Überstunden, als dass eine ausreichende Erholungszeit ermöglicht wird.

„Auch die Angst um die eigene Gesundheit besteht weiterhin. Kein Wunder, wenn man von PatientInnen angehustet wird oder Fälle von infizierten Pflegekräften kennt.“ Lindner erzählt darüber hinaus aus eigener Erfahrung, wie anstrengend es ist, mit voller Schutzausrüstung zu arbeiten und dabei auch gut auf die jeweiligen besonderen Bedürfnisse der behandelten Personen einzugehen.

Besonders negativ wurde es bei den Beschäftigten auch aufgenommen, als bekannt wurde, dass sie zum Teil mit mangelhaften FPP2-Masken ausgestattet worden waren. „Die Verantwortlichen sind hier wirklich gefordert, den Kolleginnen und Kollegen ordentliche und vollständige Schutzausrüstung zur Verfügung zu stellen. Nur dann können die Menschen in der Pflege weiterhin ihre Leistungen für unsere Gesellschaft erbringen“, stellt Lindner klar. „Nahezu täglich bekommen wir Anfragen aus dem Pflegebereich und können oft auch eine sofortige Unterstützung bieten.“

„Insgesamt lässt sich sagen, dass sehr viele Menschen in der Pflege ihre Arbeit gerne und mit höchstem Engagement machen. Vielen Dank dafür! Wir von der Gewerkschaft kämpfen für eine ständige Verbesserung der Arbeitsbedingungen und für eine allgemeine Attraktivierung des Pflegeberufs. Damit es ausreichend Personal gibt und keine Urlaubssperren!“

 

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