Conchita Neuwirth HIV na und?

Conchita Neuwirth HIV na und? BLO24
Bad Mitterndorf: Die Kultfigur, wie er so oft in den Medien tituliert wird und teilweise als geplanter Aufreger in diversen TV Shows eingesetzt wurde, hat sich also öffentlich dazu bekannt HIV positiv zu sein.


Und schafft es damit sogar auf die Titelblätter der meistgelesenen Tageszeitungen.

Damit einher gehend gibt es natürlich auch wieder die „sozialen“ Medien in denen, gut versteckt hinter irgendwelchen Pseudonamen, sehr viele Personen ihren Frust und ihr persönliches Drama in (teilweise erschreckende) Worte fassen, um sich für ein paar Minuten von ihrer eigenen (meist erbärmlichen) Lebenssituation abzulenken.

Aber wer von jenen Dreckschleudern hat sich die Mühe gemacht, ein wenig hinter die Kulissen dieses schmächtigen jungen Mannes aus dem doch eher bodenständigen und traditionellen Bad Mitterndorf zu blicken?
Wer hat sich einmal die Mühe gemacht, einen Moment darüber nachzudenken wie es ist, in so einer dörflichen Gemeinde etwas anders als die Anderen zu sein? Und als Sohn eines Fleischers nicht das erwartete Äußere an sich zu haben? Und nicht dem ortsüblichen Bild eines jungen Hinterbergers zu entsprechen?

Also unbestritten ist einmal, dass der Bursche singen kann. Das hat er schon einmal ca.70% derer voraus, die sich in der Musikbranche ausprobieren. Interessant dabei ist, dass er als Tom Neuwirth ja bei einer so genannten Talentsuche gescheitert ist (vermutlich ging es da nicht um die Sangeskunst allein oder die Jury hatte Petersilie in den Ohren). Und anstatt aufzugeben, hat Tom diese grenzgeniale Kunstfigur Conchita Wurst aus sich selber geformt.

Dazu gehört neben Mut und Durchsetzungsvermögen auch ein gesundes Selbstvertrauen und totaler Rückhalt im Familienverband. Dann, 2014 der überraschende Durchbruch mit dem Gewinn des europäischen Gesangswettbewerbes namens Song Contest. Fraglich wieder, ob der Sieg ausschließlich wegen der gesanglichen Leistung, die ohne Zweifel dargeboten wurde, passierte.

Plötzlich die große Hype um seine/ihre Person und die damit verbundene Schulterklopferei und Speichelleckerei von „Scheibbs bis Palermo“ (einschließlich der engeren Heimat). Tolle Musikstücke folgten und zeugten vom Potenzial des Bad Mitterndorfers auf gesanglicher Ebene.

Und nun dieses Outing zur Krankheit, die schon seit Jahren sein Leben begleitet und vermutlich auch belastete.

Notwendig geworden wegen einer menschlichen Ratte, die aus Geldgier, gekränkter Eitelkeit, krankhafter Eifersucht oder welchem Motiv auch immer gedroht hat, „ES“ an die große Glocke zu hängen. „IHM“ damit zu schaden - ihn zu brandmarken.
Hut ab vor Tom Neuwirth, der auch in dieser Lebenssituation Mut und Courage beweist und dem ehemaligen „Freund“ den Wind aus den Segeln genommen hat. Indem er mit seiner Wahrheit an die Öffentlichkeit gegangen ist.

Weltweit haben 36,7 Millionen Menschen HIV/AIDS und werden sich vielleicht an „Conchita“ ein Vorbild nehmen und neuen Mut fassen. Dazu zu stehen, denn ändern kann man es zurzeit noch nicht. Aber mit den heutigen Behandlungsmethoden einigermaßen normal damit leben.

Und das kann man auch dem Mann wünschen, der nicht nur ein begnadeter Sänger ist, sondern auch einen wunderschönen Jesus bei einem Passionsspiel oder in einem Film über Christus abgeben würde. Nur den Nasenring müsste er halt dafür opfern.

Otto S.

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