Was kann eine Volksbefragung erreichen?

Bezirk Liezen: Diese Frage stellt sich unweigerlich, nachdem zum Thema „Zentralkrankenhaus Ennstal“ eine solche kommen wird.

Es steht außer Zweifel, dass Alle hingehen sollten, die mit der Vorgehensweise der Landesregierung nicht einverstanden sind und für die Beibehaltung der jetzigen Variante mit drei Spitälern im größten Bezirk Österreichs plädieren wollen.
Die Stimme der Betroffenen – wird sie aber viel Gewicht haben in den Büros der „Macher“ und Verantwortlichen?
Auch wenn ein Großteil der Bevölkerung nicht davon überzeugt ist, sollte man dieses Instrument der Demokratie nützen, um seinen Willen zu zeigen.
Man wird sehen, wie einfach – oder kompliziert diese Befragung gestaltet werden wird.

Von den für dieses Vorhaben zuständigen Abteilungen der Landesregierung war schon zu hören, dass an der geplanten Regelung nichts vorbeiführen würde.
Das wiederum könnte man als „Drüberfahrerpolitik“ betrachten.
Erinnert uns das nicht an die Gemeindezusammenlegungen?
Da wurden ja Zwangsbeglückungen vollzogen, die bis zum Verfassungsgerichtshof gingen.
Die Einsprüche von über 40 unwilligen Gemeinden wurden abgeschmettert.
Der Landeshauptmann (damaliger Vize) bilanzierte Anfang 2018 eine Einsparung von ca. 50% des erhofften Betrages durch diese Aktion, wobei natürlich nicht hervor geht, ob da alle Rechtsaufwände bzw. Gerichtskosten, Änderungen von Gemeindewappen usw. mitberechnet wurden.

Nun also das Zentralspital Trautenfels.
Die vergangenen Tage, ja Wochen, zeigten einmal mehr die Notwendigkeit einer modernen und „schlagkräftigen“ Versorgung vor Ort.
Argumente wie „Jahrhundertwetter“ etc. sollte man dabei besser außer Acht lassen.
Im Zuge der auf uns zukommenden Wetter-Veränderungen werden solche „Jahrhundertereignisse“ in einem viel kürzeren Abstand auftreten.
Und dann ist es einfach wichtig, regional mit kurzen Entfernungen versorgt zu werden.

Und es ist schwer mit dem viel propagierten Sozialstaat zu vereinen, wenn Krankenhäuser mit „rentablen“ oder wirtschaftlichen Berechnungen und Statistiken belastet werden. Es kann nicht alles, was für die Bürger „am Land“ notwendig ist, nach Profit kontrolliert und mit dem Rotstift überprüft werden.
Die notwendige Buslinie in das Seitental, der Nahversorger im Dorf, die kleine Schule vor Ort, die Feuerwehr, der Polizeiposten und der praktische Arzt mit Hausapotheke genau so wenig, wie ein Krankenhaus, welches in einem vernünftigen Zeitrahmen auch aus den entlegenen Ortschaften erreichbar sein muss.
Speziell dann, wenn die Hilfe aus der Luft tageszeitlich – oder witterungsbedingt nicht möglich ist. Was ja auch in der letzen Zeit passiert ist.

Darum gehen Sie hin und unterschreiben Sie die Volksbefragung wenn Sie der Meinung sind, dass die Zentralisierung der Spitäler im Bezirk Liezen für uns Bewohner Nachteile bringen wird.

Ob es im Endeffekt nützen kann, wird sich weisen, aber der Wille der Bevölkerung kann damit erfasst und den Verantwortlichen als „Rechnung“ präsentiert werden bei künftigen Vorkommnissen, meint Otto S.

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