Stopp der Gewalt an Frauen und Kindern

Steiermark: „Der Lockdown und die wirtschaftliche Krise sind ein besonderer Nährboden für häusliche Gewalt. Wir dürfen Frauen und Kinder jetzt nicht allein lassen und müssen alles tun um Gewalt zu verhindern“, so die Regionalfrauenvorsitzende LAbg. Michaela Grubesa.

Vom 25. November bis 10. Dezember finden die 16 Tage gegen Gewalt statt. Die SPÖ-Frauen fordern einen raschen Ausbau der Gewaltschutz- und Frauenberatungseinrichtungen in ganz Österreich, ein Soforthilfepaket von 5 Millionen Euro, einen Nationalen Aktionsplan gegen Gewalt an Frauen, österreichweite Risiko- Fallkonferenzen und mehr Mittel für Prävention.

Im Jahr 2019 gab es in Österreich 8.748 Betretungsverbote. Davon wurden 920 in der Steiermark verhängt, wobei 1029 Personen als Opfer von Gewalt gemeldet wurden. Jede Person, von der Gefahr ausgeht, kann von der Polizei weggewiesen und mit einem Betretungsverbot bzw. Annäherungsverbot belegt werden. In Graz gab es im Vorjahr 318 Betretungsverbote, bis Mitte November 2020 wurden bereits 368 Personen Opfer häuslicher Gewalt, sodass die Polizei Betretungs- bzw. Annäherungsverbote verhängen musste. Besonders stark gestiegen ist die häusliche Gewalt im Bezirk Voitsberg: während im gesamten Vorjahr 26 Betretungsverbote verhängt wurden, waren es mit Stichtag 19.11. bereits 50 Personen, die Opfer von Gewalt wurden (39 Betretungsverbote). Die GefährderInnen waren zu 94 % männlich.

In Krisenzeiten steigt die Gefahr, denn Isolation verschärft die Situation. Auch der Druck durch die derzeitige Doppel- und Dreifachbelastung von Frauen nimmt zu. „Den PolizistInnen, StaatsanwältInnen, RichterInnen ist großes Lob für die gestiegene Sensibilität im Umgang mit Opfern von Gewalt auszusprechen, sodass sich niemand scheuen muss, im Ernstfall Hilfe in Anspruch zu nehmen. Auch das Land Steiermark investiert viel in Gewaltschutz, aber es braucht bessere österreichweite Rahmenbedingungen.“ so LAbg. Michaela Grubesa weiter.

Das fordert die SPÖ

• Rascher Ausbau der Frauenberatungs- und Hilfseinrichtungen
• Gewaltschutz-Sofortpaket in der Höhe von 5 Mio. Euro
für einen kontinuierlichen Ausbau der finanziellen Ressourcen für Prävention und Gewaltschutz

• verbindlicher Richtlinien-Katalog für Strafverfolgungsbehörden
über die Behandlung von Fällen von Gewalt an Frauen und Kindern

• Stärkung der Prozessbegleitung und des Opferschutzes,
auch der ZeugInnen von Gewalttaten (oftmals Kinder)

• Angebote von Antigewalttrainings ausbauen-
klares Aufgabenprofil der ab 1.1. 21 neuen sogenannten Gewaltpräventionszentren für Täterarbeit

• Regelmäßige Risikofallkonferenzen,
um in jedem Fall treffsicher Gefährlichkeitseinschätzungen vornehmen und optimal zusammen arbeiten zu können

Österreichweite Daten zu Betretungsverboten
(Quelle: Statistik der Gewaltschutzzentren / Wiener Interventionsstelle)

Im Jahr 2019
• wurden von der Polizei österreichweit 8.748 Betretungsverbote gemeldet
• 19.943 Opfer familiärer Gewalt wurden von den Gewaltschutzzentren/Interventionsstellen betreut
• waren 83 % der Opfer Frauen und Mädchen
• waren 90 % der GefährderInnen männlich

  

Betretungsverbote 2019

Bundesland

EinwohnerInnenzahl

Betretungsverbote

Betretungsverbote pro 10.000 EW

Burgenland

293.433

270

9,2

Kärnten

560.939

548

9,8

Niederösterreich

1.677.542

1.506

9,0

Oberösterreich

1.482.095

1.340

9,0

Salzburg

555.221

555

10,0

Steiermark

1.243.052

920

7,4

Tirol

754.705

516

6,8

Vorarlberg

394.297

304

7,7

Wien

1.897.491

2.789

14,7

Summe

8.858.775

8.748

9,9

 

 

 

 

 

Anzahl der Opfer von Gewalt 2020 Stmk (Stand:19.11.2020)

• Graz: 368
• Bruch/Mur: 96
• GU: 85
• Südost: 70
• Leibnitz: 65
• HB/FF: 64
• Weiz: 63
• Leoben: 62
• Voitsberg: 50
• Murtal: 48
• Deutschlandsberg: 43
• Liezen: 42
• Murau: 8
• Andere Bezirk: 1
• Gesamt: 1065

Quelle: Gewaltschutzzentrum Stmk

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