Landesräte fordern Anschober zum Handeln auf

Landesrat Hans Seitinger, der Vorsitzende der Landesagrarreferentenkonferenz, bei der online abgehaltenen Tagung. ©Lebensressort/Streibl Landesrat Hans Seitinger, der Vorsitzende der Landesagrarreferentenkonferenz, bei der online abgehaltenen Tagung.
Steiermark: Die österreichischen Agrarlandesräte fordern die Umsetzung einer verpflichtenden Herkunftskennzeichnung für die Primärzutaten Milch, Fleisch und Eier in der Gemeinschaftsverpflegung und bei verarbeiteten Produkten.

Gestern Dienstag, 9.3.2021, tagte unter Vorsitz des steirischen Landesrats Hans Seitinger die Landesagrarreferenten-Konferenz (LARK). Bestimmendes Thema des Treffens war die verpflichtende Herkunftskennzeichnung von Lebensmitteln. Die Agrarlandesräte fordern vom zuständigen Minister Rudolf Anschober geschlossen die Umsetzung einer umfassenden und verpflichtenden Herkunftskennzeichnung der Primärzutaten Milch, Fleisch und Eier bei verarbeiteten Lebensmitteln in der Gemeinschaftsverpflegung sowie bei allen verarbeiteten und vorverpackten Lebensmitteln im Handel.

Seitinger fordert Herkunftskennzeichnung, die diesen Namen verdient
Bisher muss die Herkunft der tierischen Primärzutaten Milch, Fleisch und Eier in verarbeiteten Lebensmitteln in den meisten Fällen nicht auf der Verpackung angegeben werden. Damit ist für die Konsumentinnen und Konsumenten sowohl beim Einkauf im Supermarkt, als auch beim Essen außer Haus nicht nachvollziehbar, woher die verarbeiteten Lebensmittel kommen. Ein vorliegender Verordnungsentwurf des zuständigen Ministers Rudolf Anschober umfasst nur Eier und Rindfleisch in der Gemeinschaftsverpflegung.

„Der Vorschlag von Minister Anschober greift zu kurz, denn die österreichische Küche besteht aus mehr als zwei Zutaten. Wir fordern volle Transparenz für Konsumenten und vom Minister die rasche Umsetzung einer verpflichtenden Herkunftskennzeichnung, die diesen Namen auch verdient!“, so Seitinger, denn es sei wichtig, dass die Konsumentinnen und Konsumenten wissen, was heimisch ist und was tausende Kilometer herangekarrt wird. Die Herkunftskennzeichnung sei im Sinne des Regierungsprogramms in der Gemeinschaftsverpflegung und bei verpackten, verarbeiteten Produkten bei Fleisch, Eiern und Milch umzusetzen.

Herkunftskennzeichnung sichert Wertschöpfung und Arbeitsplätze
Österreichs Bäuerinnen und Bauern produzieren qualitativ hochwertige Lebensmittel, bei denen auch das Tierwohl eine große Rolle spielt. Transparenz über die Herkunft tierischer Produkte ist die Basis für informierte Entscheidungen mündiger Konsumentinnen und Konsumenten und stärkt das Vertrauen in die Lebensmittelwirtschaft, vom Hof bis auf den Teller.

Die COVID-19-Pandemie hat gezeigt, wie wichtig funktionierende regionale Wirtschaftskreisläufe sind und welch bedeutende Rolle die inländische Produktion von Lebensmitteln bei der nachhaltigen Versorgung der heimischen Bevölkerung in unsicheren Zeiten spielt. Mit einer verpflichtenden Herkunftskennzeichnung der agrarischen Ausgangsprodukte wird zudem die Nachfrage nach heimischen landwirtschaftlichen Produkten weiter angekurbelt. „Eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung sichert die flächendeckende Bewirtschaftung, die Eigenversorgung sowie den Erhalt der Kulturlandschaft und damit auch Wertschöpfung und Arbeitsplätze in Österreich“, so Landesrat Hans Seitinger.

Weitere Themen der Landesagrarreferenten-Konferenz
Neben der Herkunftskennzeichnung für Lebensmittel waren unter anderen auch das weitere Vorgehen bei der Gemeinsamen Agrarpolitik und die bundesweite Abstimmung zum Tierseuchenmanagement mit dem im Aufbau befindlichen Österreichischen Tiergesundheitsdienst Thema der Beratungen.

 

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