Agrarpolitik ist ungerecht

Empfehlung  Agrarpolitik ist ungerecht
Mehr Verteilungsgerechtigkeit in der Landwirtschaft. Erstmalig Gleichstellung in Landwirtschaft bei parlamentarischer Enquete diskutiert.

Unsere steirische Abgeordnete und Mitglied im Landwirtschaftsausschuss, Elisabeth Hakel, forderte anlässlich der parlamentarischen Landwirtschaftsenquete mehr Verteilungsgerechtigkeit in der Landwirtschaft. „Die derzeitige Agrarpolitik ist ungerecht. In den letzten 10 Jahren mussten rund 30.000 landwirtschaftliche Betriebe in Österreich schließen. Wir brauchen ein Programm für den ländlichen Raum, das die Daseinsvorsorge, Mobilität, Aus- und Weiterbildung und Kinderbetreuungseinrichtungen stärker fördert", so Hakel. In diesem Zusammenhang verwies Hakel auf die Forderung der weiblichen Teilnehmerinnen der Enquete nach Maßnahmen zur Gleichstellung von Männern und Frauen. „Über alle Parteiengrenzen hinweg waren sich insbesondere die weiblichen Teilnehmerinnen der Enquete einig, dass besonders Frauen im ländlichen Raum von Doppel- und Mehrfachbelastung betroffen sind. Daher müssen Maßnahmen getroffen werden, um die Infrastruktur zu verbessern", so die steirische Abgeordnete. Als konkrete Maßnahmen führt Hakel flächendeckend flexible und leistbare Kinderbetreuungseinrichtungen und einen Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel an. „Den Bäuerinnen kommt in der Landwirtschaft eine wesentliche Rolle zu. Sie sichern Nahrungsressourcen, sie leisten einen wesentlichen Beitrag in Sachen Umweltschutz und tragen zu einem funktionsfähigen ländlichen Raum bei", so Hakel. Die Landwirtschaft in Österreich sei ohne die Arbeitsleistung der Bäuerinnen kaum vorstellbar so die steirische Abgeordnete. Besonders bei den Nebenerwerbsbetrieben ist der Anteil der alleinigen Inhaberinnenschaft der Bäuerinnen sehr hoch. „Wir müssen die Bäuerinnen unterstützen, damit sie die Möglichkeit haben, auf die wirtschaftlichen Herausforderungen reagieren zu können. Als Lebensmittelproduzentinnen haben sie einen wichtigen Stellenwert, daher müssen wir alles dran setzen die Arbeitsplätze zu sichern und die nötige Infrastruktur zu schaffen", so Hakel.

Eine deutliche Mehrheit – über alle Parlamentsfraktionen hinweg – gab es für eine Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der EU und der Feststellung, dass die Gelder für die Landwirtschaft „abgeholt" werden müssten. Positiv überrascht zeigte sich die SPÖ auch über die breite Zustimmung zu den im Regierungsübereinkommen festgehaltenen Themen wie Umschichtung der Agrargelder, mehr Gerechtigkeit in der Landwirtschaft, Einführung von Obergrenzen und eine gerechtere Abgeltung von Arbeitserschwernis, Arbeitsintensität und Arbeitsaufwand. Alle Parlamentsfraktionen mit Ausnahme der ÖVP sprachen sich dafür aus.

"Der Tierschutz ist auch der Landwirtschaft ein Anliegen. Jedoch müssen endlich klare Worte über den weiteren Fahrplan gemacht werden.", mahnte Josef Horn, SPÖ Bezirksbauernvorsitzender in Liezen, abschließend, "Denn die vorherrschende Unklarheit macht Planbarkeit der nächsten Jahren für Bauern und Bäuerinnen kaum möglich." (Schluss)


Foto v.l.n.r.: NR. Josef Muchitsch, NR.in Ulrike Königsberger-Ludwig, NR. Kurt Gaßner, NR.in Elisabeth Hakel, LKR Josef Horn und NR.in Gabi Binder-Maier

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