Mama, was ist ein Sonderangebot?

Mama, was ist ein Sonderangebot? ottofoto
Oder ein Schlussverkauf? Oder ein Räumungsverkauf?


(Das heißt jetzt überall SALE)

Diese Begriffe werden zunehmend mit der „Amerikanisierung“ unserer Umgangssprache aus dem alltäglichen Sprachgebrauch verschwinden.
Die neuesten „Ergüsse“ im Handel sind der black Friday, die black shopping week, die black days, der black shopping day (ist das ähnlich dem Schwarzfahren in der Bim?)
Und wer sich aus dem schwarzen Einerlei abheben will, färbt kurzerhand auf blau um und kreiert einen blue Saturday, um Fahrkarten zu verkaufen.

Und ich habe seinerzeit meine Mutter ausgelacht, wenn sie im Februar von den „weißen Wochen“ geredet hat, in denen man Bettwäsche und ähnliches günstiger erwerben konnte.

Schwarz ist also das neue Weiß. Und natürlich kommt es aus dem Land der (vermeintlich) großen Freiheit – Amerika – wo der Freitag nach Thanksgiving (also ein Erntedankfest) als Black Friday ein ähnlicher Umsatzbringer sein soll wie Muttertag und Halloween, die sich ja schon perfekt bei uns eingenistet haben
Und unsere Wirtschaft ist sofort aufgesprungen auf diesen neuen Unfug.

Erheiternd ist in diesem Zusammenhang ja auch die allgemeine Forderung, dass unsere „neuen Österreicher“ sich integrieren sollen, indem sie möglichst rasch und perfekt „unsere Sprache“ erlernen sollen. Was ja grundsätzlich gut und richtig ist.

Aber black Friday, sale, must have, shopping Night, Charity day, dirty battle und andere Begriffe werden es den Menschen nicht gerade leichter machen.
Weder denen, die „unsere“ Sprache in Wort und Schrift brauchen, um sich zu integrieren, noch der älteren Generation, die sich teilweise schon daheim wie im Ausland fühlt. Unter anderem auch, weil eben ursprüngliche Wörter und Begriffe durch „denglischen Kauderwelsch“ ersetzt werden.
Da ist es auch nicht verwunderlich, dass eine bekannte Wochenzeitung eine eigene Rubrik geschaffen hat, in denen althergebrachte Sprüche und Redewendungen erklärt werden. Solche, die früher zum alltäglichen Sprachgebrauch gehört haben.
Wie z.B.: Da liegt der Hund begraben – was ist der Haken daran – das ist mir wurscht oder ähnliches.

Es wäre absolut wichtig, auch unsere ureigenste regionale Umgangssprache, also „die Mundart“ zu hegen und für unsere Nachkommen zu bewahren.
Neben Englisch im Kindergarten also auch Ennstalerisch in der Volksschule? Schön wäre es. Früher gab es das Fach „Heimatkunde“ noch im Unterricht – gibt’s sowas noch?

Otto S.

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