Der Euro ein Geselligkeitskiller?

Der Euro ist ein Teuro, wie Mittelstand und Pensionisten im täglichen Leben zu spüren bekommen.


Es sind die Besserverdiener, zu denen ja bekanntlich auch unsere Politiker gehören, die dem „Volk“ bei jeder Gelegenheit vorbeten, dass die Zeit des Umrechnens vorbei ist. Es macht einfach keinen Sinn, am Euro ist nicht mehr zu rütteln, er ist eine stabile Währung, der der Wirtschaft hilft und die Konjunktur vorantreibt. Die ewig Gestrigen, Nörgler und Umrechner sollen mit der Zeit gehen und akzeptieren, was nicht mehr zu ändern ist.

Soweit so gut, aber geht dabei nicht jede Menge Kaufkraft verloren, wenn die Preise – trotz der massiven Preisreduktionen von -25% in allen Supermärkten – heimlich stille und leise immer weiter nach oben wandern?
Nein, sagen die Wirtschaftstreibenden. Ja, sagen die, die den Spruch „10 Tage vor dem Ersten, ist das Leben am schwersten“ leben und oft nicht wissen, wie sie über die Runden kommen sollen. Oft sind das die Mindestpensionisten und Alleinerzieher, deren karges Salär meist für Wohnraum -, Heiz- und Lebenserhaltungskosten aufgehen. Da müssen Ausflüge, Urlaube oder das gemütliche Beisammensein, die Geselligkeit mit Freunden in einem Lokal, meist hinten anstehen.

Apropos Geselligkeit. Allerorts wird derzeit über das „Sterben der Gastronomie“ berichtet. Einst Synonym für Geselligkeit, der Ort wo man sich traf, um zu feiern, zu tratschen und das eine oder andere Bierchen oder Glas Wein im Bekanntenkreis zu konsumieren. Ich persönlich glaube nicht, dass das Wirt'shaussterben auf Facebook und Co zurückzuführen ist. Vielmehr sind es vermutlich die Auflagen und die damit verbundene Preisgestaltung – sprich Eurokratie – die Schuld daran sind und die hohen Preise für Speis und Trank.

Letztendlich schaut der Gast auf sein Börserl und nicht das vom Wirt. Muss er auch, wenn er bis zum Monatsende überleben will. Wenn dann eine Halbe Bier, wie in einem Liezener Innenstadtlokal, 4 Euro und ein Radlerseidl 3,50 Euro kosten, dann zieht´s den Biertrinker, der mit 50 Euro „Fortgehgeld“ im Monat auskommen soll, schon mal ordentlich zusammen. Da drängt sich ihm rasch der Vergleich auf, dass er früher mehr Bier für sein Geld bekommen hat und er kommt sich irgendwie ausgenommen vor. Also schnappt er sich zu Hause ein -25% Blatt der Gastro- und Geselligkeitskiller (vulgo Supermärkte) und ist freudig erstaunt, dass er dort in Aktion mitunter für 12 Euro eine komplette Kiste Bier bekommt.

„Na dann, lade ich meine Freunde eben nächstes Mal, wenn ich Geburtstag habe, zu mir nach Hause ein. Und mit so -25% Angeboten kann ich bestimmt auch noch ein paar Snacks servieren. Was auf jeden Fall günstiger kommt, als zwei Schinken-Käse-Toasts um 4,90 Euro. Weil das sind ja sagenhafte 67,50 Schillinge.....für Toast! Ja bist du deppert, das war früher auch günstiger. Und was ich überhaupt nicht versteh (vielleicht bin ja ich deppert): A Toast is a Toast, damals wie heute.“

So in etwas könnte es sich anhören, wenn jemanden, der seine paar Netsch (sein bisserl Geld) zusammenhalten muss, zuhause von der guten alten Zeit träumt.
Wenn die Wirte dagegen nicht geschlossen aufbegehren, wird die Gastroszene und somit die Geselligkeit an den Wirtshaustischen, wohl bald Geschichte sein. Denn Gerüchten zufolge, soll sich der Preis für ein Bier in den nächsten Jahren weiter nach oben bewegen. Na Prost!

Wenn jetzt jemand meint, in Norwegen und Schweden ist das Bier noch viel teurer, kann ich nur antworten: „Mag sein, aber ich will hier im Bezirk Liezen mit Freunden ab und an in geselliger Runde ein leistbares Bier konsumieren, nicht im hohen Norden.“

P.S: Eines sollte man beim Umrechnen von damals auf heute nicht vergessen: Löhne, Gehälter und Pensionen sind bei Euroeinführung exakt zum Kurswert 13,7603 umgerechnet und bisher auch immer nur um bescheidene Inflationsabgeltungswerte erhöht worden.

Werbung

Werben auf BLO24

Sie haben Interesse auf unserer Plattform zu werben? Dann zögern Sie nicht und kontaktieren Sie uns unter +43 (0)664 222 66 00.