Der Mensch versteht die Natur nicht mehr

Der Mensch versteht die Natur nicht mehr Bild von Otto S.
Anders ist es nicht zu beschreiben, wie das zivilgerichtliche Urteil zu einem tragischen Unfall entstanden ist.


Die Vorgeschichte kennen viele Menschen.
Eine Deutsche Urlauberin wird auf einer Almwanderung von Mutterkühen die ihre Kälbchen verteidigen, zu Tode getrampelt. So tragisch der Vorfall auch sein mag, so klar ist auch die Schuldfrage für jeden Menschen mit gesundem Hausverstand.
Wenn der Mensch sich in die Reviere der Tiere begibt und die geltenden Verhaltensregeln missachtet, dann kann man weder das Tier, noch den Bauern für Unfälle verantwortlich machen.
Das, so könnte man meinen, sollte auch einem gebildetem Menschen wie einem Richter logisch erscheinen. Aber dem ist nicht so.

Das Urteil in diesem Fall lautet:
177.000 € Sofortzahlung und Rentenzahlung für Witwer und Sohn der Verstorbenen.

In einer Tageszeitung kann man von einer Summe lesen, die jeden Almbauern (und jeden logisch denkenden Menschen) sprachlos machen. Es geht um eine Summer von ca. 490.000 €, die der Rinderhalter aus seinen Jahreseinnahmen von unter 20.000 € löhnen soll.
Und das nur, weil sich Menschen einfach nicht der Natur angepasst verhalten haben!
Man weiß nicht, ob der Richterspruch in diesem Zivilgericht von einem Menschen gefällt wurde, der noch nie eine Straße verlassen hat, oder jemals auf eine Alm spaziert ist.
Jedenfalls könnte dieses Urteil zu sehr schwerwiegenden Folgen für den Almtourismus und die hart arbeitenden Landschaftspfleger – unsere Bauern - in unserer wunderschönen Heimat werden.

Kein Vieh mehr auf der Alm würde die Almen zuwachsen lassen. Und eine rigorose „Verzäunung“ der Weiden würde die Bauern in den Ruin treiben. Auch ein vernünftiger Wanderer kann keine Freude daran haben, in einem “Laufkäfig“ wie ein Zirkuslöwe über den Berg marschieren zu müssen
.
Es gibt bei allen Einstiegen Warntafeln. Es werden in allen Broschüren Verhaltensregeln angepriesen. Und es sollte so viel Hausverstand und Kenntnis von Tieren in freier Natur in jedem Menschenkopf Platz haben, dass solche Dinge erst gar nicht passieren. Auch wenn es sich um Haustiere wie Kühe handelt.

Ob der Witwer und dessen Sohn mit dem „Schandlohn“ dieses Urteilspruches glücklich werden, steht auf einem anderen Blatt Papier – so tragisch und schmerzvoll das Ereignis für die Beiden zweifelsfrei ist.

Aber wie ein sehr einfacher, aber wahrheitsgemäßer Spruch lautet:
Waunn die Antn nit schwimma kaunn, is nit da See schuld.
Also, wenn der Mensch sich falsch verhält, soll man nicht die Schuld woanders suchen.

Das gilt auch für Alle, die in einen Lawinenhang einfahren, die kreuz und quer durch die Lebensräume des Wildes marschieren und den dämlich – verführerischen Werbebildern der Tourismusindustrie blinden Glauben schenken, dass alles geil und Mega und Easy sein muss, was in den 20 Sekunden eines TV Spots so cool und lustig angepriesen wird.
Da wird über Felsen gesprungen, durch den Wald gefetzt und sonst noch was.
Und die neueste „Perversität“ in Sachen Wintersport ist Helikopterskiing – nicht nur in Lech, sondern auch auf der Turrach!!!! Ist ja auch so weitläufig wie in Kanada.
Da werden Lifte und Gondelbahnen in die Natur „gezimmert“ dass dem Wild die Luft weg bleibt – und dann muss noch der Hubschrauber her, um ein paar nimmersatte Pseudosportler auf den Berg zu bringen. Doch die fahren dann bestimmt nicht auf einer ausgebauten Piste zu Tal.
Und wer weiß, dass alles, was von oben vom Wild wahrgenommen wird automatisch Gefahr bedeutet (Raubvogel), kann sich ausmalen, was dieser „coole“ Tourismusmagnet an Zusatzbelastungen für die Natur und die Tiere darin bringt.
Der viel gepriesene „sanfte“ Tourismus sieht anders aus.
Aber Hauptsache „der Rubel rollt“.

Otto S.

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