Umweltschutz und das gute Geschäft damit

Es ist spät – manche sagen, es ist schon zu spät zur Rettung unseres Planeten.

Aber viele Meldungen in den Medien lassen erkennen, wie die Marktwirtschaft in der Realität darauf reagiert, oder auch nicht. Der freie Handel den uns auch die EU beschert, trägt jedenfalls nicht dazu bei, dem Klimanotstand beizukommen.
Einige Beispiele:

In einer Tageszeitung auf Seite 6: Günstige Tickets – um 870 € um die Welt.
Und auf Seite 12: Jetzt droht uns der weltweite Klima – Notstand!

Eine Handelskette besorgt den Apfel „Pink Lady“ von Juni bis Oktober aus Südamerika, weil man den Kunden dieses Obst nicht vorenthalten will, es aber in dieser Zeit aus Italien, Spanien oder Frankreich nicht erhältlich ist. Das steirische Apfelland wird jubeln.

Ein anderer Supermarkt wirbt mit einem „sorgfältig in Osterreich gekästen“ Bergbauern -Emmentaler, der dann aber in Frankreich (!!) abgepackt wird.

Einerseits werden Plastiktrinkhalme und Einkaufssackerl aus dem Verkehr gezogen (was ja richtig ist) und auf der anderen Seite wird anlässlich Halloween und ähnlichen Bespaßungen tonnenweise Plastik - Ramsch verscherbelt, der nach einem Abend in der Mülltonne landet (oder auf der Straße).

Schneidbretter aus Holz sind „unhygienisch“, aber die feinen Plastikspäne von den Nachfolgern aus Kunststoff anscheinend sehr gesund. Passt aber nicht ganz zur Warnung, dass Meeresfische einen zu hohen Anteil davon im Körper haben, weil es schon ein Meer im Meer gibt – eines aus Plastikabfällen.

Obwohl die Elektromobilität nachweislich nicht so umweltfreundlich ist, wie sie propagiert wird, werden diese Fahrzeuge als DIE Klimaretter beworben und überteuert verkauft.
Sogar die Tretroller brauchen jetzt einen Akku, damit Herr Manager mit seinem feinen Zwirn auf dem Weg durch die Innenstadt nicht ins Schwitzen kommt.
Dass aber in den Abbauländern von Silizium etc. (Basisstoff zur Akkuerzeugung) die letzten Trinkwasservorkommnisse dazu verwendet werden, darüber schweigt man besser.

Für Palmöl und Tierfutter werden die Regenwälder abgeholzt oder niedergebrannt, da gibt es keinen weltweiten sofortigen gesetzlichen Eingriff von den Umweltsheriffs.

Nutztiere werden kreuz und quer unter schlimmsten Bedingungen durch Europa gekarrt, um EU Fördergelder zu ergattern. Danach wird das Produkt nach Möglichkeit mit regionalem Bezug verscherbelt. (gefüttert in..... abgepackt in.... )

Die Raucher werden fast kriminalisiert, weil sooo ungesund und gefährlich, aber der Staat – der mit 77% den Löwenanteil vom Zigarettenpreis einstreift - wälzt die Entsorgung der auf der Straße landenden Tschickstummel (die wirklich kleine Schadstoffbomben sind) auf den Gastronomen ab, der seine Gäste ins Freie schicken muss.

Hilfe für all diese und andere Probleme kommt nun in Person einer „fremdgesteuerten“ Schulabbrecherin, die mit einem Segelboot ohne Toilette zu reisen bereit war. Wohin haben sie und ihre Begleiter wohl ihre Stoffwechselprodukte entsorgt während der Fahrt übers Meer? Und über den angeblichen Rückweg von der „Umwelt“ - Aktion per Flugzeug kann man sich auch so seine Gedanken machen. Aber das Greterl wird bestimmt für uns den Planeten retten (und vermutlich auch gut leben können davon).

Diese Liste lässt sich noch beliebig fortsetzen. Unter dem Deckmantel des Umweltschutzes lässt es sich ganz gut „Kohle“ machen.
Es liegt also wirklich am kritischen und bewussten Konsumverhalten von uns allen, gewisse Dinge zu ändern, oder abzuschwächen. Die Erzeugerkonzerne, das Transportwesen und die Freizeitindustrie (also die Produzenten großer Schadstoffmengen) sind kaum dazu bereit, wenn finanzielle Einbußen dadurch entstehen und es nicht gesetzlich anders geregelt wird.

Weil alles, was gekauft wird, auch –möglichst billig – produziert und angeboten wird.
Egal wie gut oder schlecht es für unseren Planeten ist.

Otto S.

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