Nachhaltigkeit – das neue Wunderwort?

Nachhaltigkeit – das neue Wunderwort? Foto: annca
„Bio“ war in den letzten Jahren der Begriff für alles, was als besser, gesünder und teurer an die Menschen gebracht werden sollte.


Bald war der „Kampf der Pickerl“ und Zertifikate so unüberschaubar wie die Herkunft der angeblich gesünderen Waren.

Jetzt kommt die Nachhaltigkeit in Mode, was ja grundsätzlich eine positive Entwicklung wäre. Nur wird das neue „Zauberwort“ schon jetzt für jede „wischiwaschi – Idee“ verwendet.

Ein Beispiel aus der engsten Heimat.
Vorweihnachtszeit. Einkauf in einem Liezener Einkauftempel.
Einen Kalender, ein Buch ( teilweise eingeschweißt in Plastikfolie) und hin zur Warteschlange an der Kasse.
Nach dem Bezahlen die Frage der Kassiererin, ob man ein „Sackerl“ haben wolle.
Ja, bitte.
Da fördert die Dame einen Stoffsack zu Tage, um ca. 2.50 €
Auf die Verweigerung dieses Angebotes erklärt die Frau mit den Plastikfingernägeln total mokiert, dass „bei uns die Plastiksackerl schon lange nicht mehr angeboten werden“.

Voller Stolz und Überzeugung – und inmitten einer mit geschätzten 2 Tonnen Plastik(ramsch)ware gefüllten Geschäftsfläche. Vom ach so lustigen Elch, Bambi, oder Weihnachtsmännern, Kugeln, Ketten etc. über Partygeschirr bis zur Tisch-Deko und den kitschigen Glücksbringern – alles Wegwerfplastik.
Diese Geschichte soll nicht die Idee verdammen, die „Sackerlproduktion“ einzuschränken und damit die missbräuchliche Entsorgung derselben weitgehend zu verhindern.

Aber es gibt auch Einwegtaschen aus Materialien, welche sich angeblich in relativ kurzer Zeit zersetzen und renaturieren. Und dann noch als Sammelbehälter für den Haushaltsmüll aus Kunststoff dienen können.
Wäre auch eine vorstellbare Variante, anstatt der überteuerten, ach so nachhaltigen Taschen mit fettem Farbdruck von Werbetexten drauf, die bei genauerer Betrachtung nicht immer so „grün“ wirken, wie sie angepriesen werden.

Und den Menschen wegen des Verbotes vom Plastiksackerl vorzugaukeln, dass jetzt alles gut wäre, ist leider auch „wischiwaschi“, solange alle noch so kleinen Produkte und Nahrungsmittel in den Regalen der Einkaufsmärkte in Plastik gehüllt angeboten werden.

Und solange sämtliches Verpackungsmaterial viel billiger ist, als mehr Verkaufpersonal einzustellen.
Man könnte sagen, dass mit der Verbreitung der Selbstbedienungsmärkte der Beginn dieses Verpackungswahnsinns begann.

Wer übrigens den Neujahrstag zu einem kleinen Rundgang genützt hat, konnte mit eigenen Augen die Nachhaltigkeit der abgefeuerten Kracher und Raketen in der Sylvesternacht erblicken. Dabei gibt es ja angeblich ein Verbot der Verwendung dieser Dinge im Ortsgebiet, im verbauten Gebiet, neben Altersheimen, Krankenhäusern usw.
Aber das ist vergleichbar mit dem LKW Fahrverbot auf der B320.
Erst seit es rigoros umgesetzt und exekutiert wird, hat sich der Erfolg und die „nachhaltige“ Wirkung dieser sinnvollen Gesetzgebung eingestellt.
Otto S.

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