Heilige Corona, schau owa auf uns

Der Legende nach lebte sie in Syrien oder Ägypten, als es im römischen Reich wieder zu spontanen Christenverfolgungen kam. Trotz grausamer Folterung schwor sie ihrem Glauben nicht ab.
Wegen dieser Standhaftigkeit wurde sie verehrt und zahlreiche Kirchen und Ortschaften tragen ihren Namen. Wie auch Corona am Wechsel, oder St. Corona am Schöpfl.
Sie gehört zu den Heiligen die auch vom Bauernstand angerufen werden, um Schutz für sich und ihre Tiere gegen Seuchen und Epidemien zu erbitten.

Und der Festtag für diese heilige Corona ist der 14. Mai – also ein sehr aktuelles Datum.

Ein wenig „Hilfe von oben“ können wir in dieser Zeit alle gebrauchen.
Denn inzwischen ist die Flut von Ver – und Geboten, von Empfehlungen und Verhaltensregeln im öffentlichen Raum schon einigermaßen unübersichtlich.

Warum darf man nicht auf Liegewiesen, aber ins Wasser schon?
Warum sind manche Flächen Sperrgebiet und andere wieder nicht?
Warum muss ich beim Betreten eines Lokales Mundschutz tragen, aber zum Gang auf die Toilette und beim Verlassen des Lokales nicht mehr?
Wer oder was schützt das Personal in diesem Fall vor meinen eventuellen Viren?
Warum dürfen an einem Begräbnis 30 Personen, aber an einer Trauung nur 10 Personen teilnehmen?

Dabei entsteht die Gefahr, dass die Menschen „Corona-müde“ werden und die Vorsichtsmaßnahmen nicht mehr exakt eingehalten werden.
Eine mögliche Folge daraus wäre eine zweite Krankheitswelle, die uns den Sommer und den Herbst gründlich versauen könnte. Zurück in die „Quarantäne“ so zu sagen.

Also haben wir Grund genug, am Tag der hl. Corona, also am Tag vor der Öffnung der Gastronomie ein kleines Gebot zum Himmel zu schicken und um Schutz zu bitten.
Und ein Glaserl auf ihr Wohl zu heben, um dabei auf Standhaftigkeit zu hoffen.

Otto S.