Eröffnung der „RegionalRegale“

v.l.n.r.: Betreiber M. Trafella, LRin B. Eibinger-Miedl, LRin U. Lackner, Bgm. R. Metschitzer Foto: RML v.l.n.r.: Betreiber M. Trafella, LRin B. Eibinger-Miedl, LRin U. Lackner, Bgm. R. Metschitzer
Ardning: Am Samstag, den 12. Juni 2021 wurden in Ardning im Beisein der für Regionalentwicklung zuständigen Landesrätinnen MMag.a Barbara Eibinger-Miedl und Mag.a Ursula Lackner und vielen weiteren Ehrengäste die Selbstbedienungsläden „RegionalRegale“ offiziell eröffnet.

Die Landesrätinnen, LAbg. Bgm. Armin Forstner (Vorsitzender des Regionalverbandes Bezirk Liezen), LAbg. Michaela Grubesa (Stv. Vorsitzende des Regionalverbandes Bezirk Liezen) und die Bürgermeister Reinhard Metschitzer (Ardning) und Hannes Huber (Michaelerberg-Pruggern) hoben in ihren Grußworten die Wichtigkeit dieses Projekts hervor, welches erheblich dazu beiträgt, die Nahversorgung in der Gemeinde sicherzustellen, die Vermarktung regionaler Produkte zu stärken und die Ortskerne zu beleben.

Für viele Gemeinden in ländlichen Gebieten sind leerstehende Ortskerne und der Verlust von Infrastruktur ein ernst zu nehmendes Thema. Welche Möglichkeiten es gibt, dieser Problematik entgegenzuwirken und einer Neubelebung von Ortskernen den Weg zu ebnen, diskutierten die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister des Bezirks in einem vom Regionalmanagement im Jahr 2019 veranstalteten „Regionsgipfel“. In diesem Zusammenhang machten mehrere Bürgermeister darauf aufmerksam, dass es immer schwieriger werden würde, die Nahversorgung in den Gemeinden aufrecht zu erhalten. Daraufhin wurde die Sicherung der regionalen Nahversorgung als Schwerpunktthema in das Arbeitsprogramm 2020 aufgenommen und ein entsprechendes Projekt für Gemeinden ohne bestehenden Nahversorger entwickelt – mit dem Ziel, den Menschen vor Ort zu ermöglichen, regionale Produkte und Güter des täglichen Bedarfs auf kurzem Wege zu besorgen.

Gemeinsam mit VertreterInnen der Landwirtschaftskammer und regionalen DirektvermarkterInnen, fachlicher Unterstützung von langjährigen Kooperations-partnerInnen des Regionalmanagements und einem externen Projektbegleiter wurde ein neues Nahversorgermodell für die Region Liezen entwickelt und damit die regionale Nahversorgung auf neue Beine gestellt.

In Gesprächen mit Bürgermeistern von Gemeinden ohne bestehenden Nahversorger fanden sich mit Ardning und Michaelerberg-Pruggern rasch zwei Pilotgemeinden mit großem Interesse an der Errichtung eines Selbstbedienungsladens. Beide Gemeinden entschlossen sich, leerstehende Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen bzw. ein neues Gebäude zu errichten, um die Versorgung ihrer BürgerInnen mit regionalen Produkten und Gütern des täglichen Bedarfs wieder direkt vor Ort zu ermöglichen.

In Ardning entschloss man sich, das Gebäude der ehemaligen Raiffeisenbank, das sich im Eigentum der Gemeinde Ardning befindet, zu adaptieren, und in Michaelerberg-Pruggern wurde im Herbst 2020 in direkter Nachbarschaft zum Gemeindeamt und guter ÖV-Anbindung mit dem Bau eines neuen Gebäudes in Holzbauweise begonnen. Ausgestattet mit einem modernen Bezahlsystem kann in beiden Läden in bar, per Bankomat- oder Kreditkarte oder mit einem Gutschein bezahlt werden. Das System ist einfach aufgebaut und bietet eine intuitive Bedienung mittels Strichcode, Handeingabe oder Wiegefunktion. Die Selbstbedienungsläden sind darüber hinaus mit einem intelligenten Überwachungssystem ausgestattet.

Die angebotenen Produkte und Güter des täglichen Bedarfs stammen so weit wie möglich aus der Region. Dazu zählen Fleisch, Fisch und Wurst, Milch- und Molkereiprodukte, Eier, Getreide, Reis, Nudeln, sowie Brot, Gebäck und frisches Obst und Gemüse. Produkte, die in der Region Liezen nur unzureichend vorhanden sind, werden aus angrenzenden Bezirken und Bundesländern bzw. vom Landmarkt Ennstal, als regionaler Partner bezogen. Damit wird größtmöglicher Wert auf Regionalität gelegt, eine bestmögliche Versorgung aus der Region für die Region sichergestellt und regionalen ProduzentInnen eine weitere Absatzmöglichkeit geboten.

Herr Markus Trafella führt die Selbstbedienungsläden als eigenständiger Betreiber. Das RML stellt dafür die Infrastruktur (Büroausstattung, Transportfahrzeug, Warenwirtschaftssystem, Überwachungssystem, Kassensystem, Lagerausstattung, CI, Werbemittel, Transportlogistik,..) zur Verfügung. Der Betreiber ist vertraglich an das RML gebunden und für das Tagesgeschäft, also die Befüllung der Selbstbedienungsläden, die Abarbeitung der täglichen Hygienemaßnahmen, die Gewinnung neuer Lieferanten und Kunden, die Buchhaltung und Abrechnung mit den Lieferanten und die Betreuung des Warenwirtschaftssystems verantwortlich.

Um die Nahversorgung auch in anderen Gemeinden sicherzustellen ist die laufende Ausweitung des Modells auf weitere Verkaufsstandorte – entweder als Selbstbedienungsläden oder in Form von Shop-in-Shop-Lösungen in bestehenden Nahversorgern – angedacht. In einer zweiten Projektphase ab 2022 ist geplant die regionalen Produkte zusätzlich per bezirksweiter Hauszustellung über eine Online-Bestellplattform anzubieten. In dezentralen Gebieten, in denen sich eine Zustelltour bis vor die Haustür nicht lohnt, werden zusätzlich Sammelpunkte definiert, an denen die „Regionskisterl“ abgeholt werden können.

Das Projekt wird aus Mitteln des Regionalressorts des Landes Steiermark unterstützt.

 

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