Vielfältiges Programm für die Gesundheit

Steiermark: Von E-Health über die psychosoziale Versorgung bis hin zur Gesundheitsförderung

Die Gesundheitsplattform Steiermark setzt auch für das Jahr 2024 gezielte Schwerpunkte, um die Gesundheitsversorgung noch besser an den Bedarf der Steirer*innen anzupassen.

 

In der 51. Sitzung der Gesundheitsplattform Steiermark am 23. November 2023 wurde ein umfangreiches Arbeitsprogramm für die kommenden Monate beschlossen. Die Gesundheitsplattform Steiermark ist das höchste Gremium des Gesundheitsfonds Steiermark, dessen Aufgabe die Planung, Steuerung und Finanzierung des steirischen Gesundheitswesens ist. Basis für die Arbeit sind dabei die steirischen Gesundheitsziele (siehe www.gesundheitsfonds-steiermark.at/gesundheitsziele).

„Die Zukunft der Gesundheitsversorgung liegt in der Vielfalt! Unser Arbeitsprogramm stellt das Wohl der Patientinnen und Patienten in den Mittelpunkt und stärkt die Vielfalt der Versorgung: Wir forcieren den Ausbau der Gesundheitszentren und auch die E-Health-Angebote. Eine Portalambulanz hilft dabei, die Überlastung der Kinderambulanz in den Wintermonaten zu verhindern. Und um die Menschen dabei zu unterstützen, nicht nur möglichst lange, sondern auch lange gesund zu leben, werden wichtige Gesundheitsförderungs-Projekte langfristig abgesichert“, nennt Karlheinz Kornhäusl, Gesundheitslandesrat und Vorsitzender der Gesundheitsplattform Steiermark, einige Beispiele aus dem Arbeitsprogramm.

"In der Steiermark setzen wir einen neuen Standard in der Gesundheitsversorgung. Mit unserem Arbeitsprogramm für 2024 rücken wir die Bedürfnisse der Menschen in den Mittelpunkt – durch innovative E-Health-Lösungen, den Ausbau der psychosozialen Dienste und langfristige Gesundheitsförderungsprojekte. Wir schaffen eine Gesundheitslandschaft, die auf Vielfalt, Zugänglichkeit und Qualität basiert“, ergänzt Klubobmann Hannes Schwarz.

Josef Harb und Vinzenz Harrer, die Vorsitzenden des ÖGK-Landesstellenausschusses in der Steiermark, begrüßen den Ausbau der Gesundheitszentren in der Region als essenziellen Schritt hin zu einer erstklassigen medizinischen Versorgung für die Steirerinnen und Steirer. „Diese Erweiterung der Gesundheitszentren gewährleistet den Zugang zur wohnortsnahen Gesundheitsversorgung. Patientinnen und Patienten profitieren neben kurzen Wegen und kundenfreundlichen Öffnungszeiten vor allem von der guten Zusammenarbeit eines multiprofessionellen Ärzteteams vor Ort. Damit können wir die Gesundheitsversorgung im Bundesland deutlich stärken.“ Harrer unterstreicht die Bedeutung von E-Health. „Die Digitalisierung in der Gesundheitsversorgung ist keine Option mehr, sondern eine Notwendigkeit. Sie eröffnet uns Möglichkeiten, die Effizienz zu steigern, den Zugang zu verbessern und vor allem die Qualität der Versorgung für jeden Einzelnen zu erhöhen.“

„Diese Plattformsitzung zeigt wieder sehr deutlich, wie wir die steirische Gesundheitsversorgung weiterentwickeln. Die demografische Entwicklung erfordert einen Ausbau der Hospiz- und Palliativversorgung, der auch 2024 voranschreitet. Darüber hinaus investieren wir in die Ausbildung von Fachärztinnen und -ärzten für Dermatologie. Im psychosozialen Bereich werden bestehende Leistungen stark erweitert und neue Angebote geschaffen, um den steigenden Bedarf in diesem Bereich Rechnung zu tragen“, so Michael Koren und Bernd Leinich, Geschäftsführer des Gesundheitsfonds Steiermark.

 

Einige der am 23. November 2023 beschlossenen Maßnahmen im Überblick:

Versorgungsprojekte

  • Hospiz und Palliativversorgung (€ 22,9 Mio. insgesamt für 2024)
    • Der Ausbau der Hospiz- und Palliativversorgung wird auch 2024 fortgesetzt
    • Die derzeit bestehenden 48 stationären Palliativbetten an sieben Standorten werden durch die im Ende 2023 in Betrieb gehenden acht Betten im LKH Weststeiermark (Deutschlandsberg) ergänzt. Bis 2027 soll es in der Steiermark mehr als 60 Palliativbetten für Erwachsene sowie vier Kinder-Palliativbetten geben.
    • Hospizplätze gibt es bislang nur in Graz. Die bestehenden 14 Betten werden Ende 2023 bzw. 2024 um vier weitere aufgestockt. Bis 2025 resp. 2027 soll die Steiermark über 44 Hospizbetten für Erwachsene (v.a. auch außerhalb von Graz) verfügen (und weiterhin die zwei bestehenden Betten im „VinziDorf-Hospiz“).
    • Die Palliativkonsiliardienste sowie die mobilen Palliativ- und Hospizteams sollen 2024 verstärkt werden, ebenso die hauptamtliche Koordination der Hospizteams.
    • Im Jahr 2024 werden für die Hospiz- und Palliativversorgung rund € 22,9 Mio. bereitgestellt (€ 14,3 Mio. für den Erwachsenbereich, € 1,2 Mio. für den Kinder- und Jugendbereich sowie € 7,4 in den weiteren Ausbau).
  • Ausbildung Fachärzt*innen Haut- und Geschlechtskrankheiten (€ 4,8 Mio.)
    Der Bedarf an hautfachärztlicher Versorgung steigt. Lt. RSG-St 2025 sind 27 Kassenplanstellen vorgesehen, aktuell sind drei davon unbesetzt. Durch eine bevorstehende Pensionierungswelle ist zu erwarten, dass sich diese Lücke ausweitet, wenn nicht gegengesteuert wird. Ebenfalls werden für den geplanten Ausbau der dermatologischen Versorgung am LKH Hochsteiermark (dislozierte Tagesklinik) zusätzliche Fachärzt*innen benötigt. Daher werden fünf zusätzliche Dienstposten für die Ausbildung von Turnusärzt*innen zum*zur Fachärzt*in für Haut- und Geschlechtskrankheiten an der Univ. Klinik für Dermatologie und Venerologie in Graz ab 2024 mit max. € 4,8 Mio. (für die 6-jährige Ausbildungsdauer) gefördert.
  • Kinder-Portalambulanz (€ 154.500,-)
    Zur Entlastung der Ambulanzen wird als Pilotprojekt eine „Portal-Ambulanz“ vor der Univ. Kinderklinik der KAGes umgesetzt. Die geplanten Öffnungszeiten: Freitag 16:00 bis 20:00 Uhr; Samstag, Sonntag und Feiertage von 13:00 bis 21:00 Uhr. Die Kosten betragen € 154.469,00 für den Zeitraum November 2023 bis März 2024.
  • mobiREM (€ 3,7 Mio. Euro)
    Die abgestufte geriatrische Remobilisation wird stufenweise in der ganzen Steiermark umgesetzt, wofür für das Jahr 2024 € 3,7 Mio. Euro freigegeben wurden. Diese werden für die weitere Umsetzung der Ausbaustufe 1 verwendet, in der der mobiREM-Stützpunkt am Standort LKH-Graz II – Hörgas weitergeführt und neue mobiREM-Stützpunkte an den Standorten: Albert-Schweitzer-Klinik; Krankenhaus der Elisabethinen; LKH Südsteiermark, Standort Bad Radkersburg; LKH Weststeiermark, Standort Voitsberg starten bzw. bereits gestartet sind. Zusätzlich wird die Phase II mit weiteren mobiREM-Stützpunkten vorbereitet.
  • Erweiterung der Sprechstunde für krebskranke Kinder im Erwachsenenalter (€ 240.000,-)
    In Österreich erkranken jährlich ca. 300 Kinder und Jugendliche an Krebs. Die Überlebensrate liegt bei ca. 84 %, allerdings weisen fast zwei Drittel der Betroffenen krankheits- und therapieinduzierte Spätfolgen auf. Zur Früherkennung und Behandlung solcher Spätfolgen wird an der Univ. Kinderklinik seit 2015 eine „Erwachsenensprechstunde“ für Kinder und Jugendliche angeboten. Vor allem im psychosozialen Bereich werden dazu weitere Ressourcen benötigt, die nun mit € 240.000,- für vorerst drei Jahre finanziert werden.
  • Wachkoma-Versorgung am Neurologischen Therapiezentrum Kapfenberg und im GGZ der Stadt Graz (rd. € 3 Mio.)
  • Weiterer Betrieb des Gesundheitstelefons 1450 (€ 2,4 Mio.)
  • Weiterführung und Ausbau des Rückenschmerz-Projekts (€ 942.000,-)
  • Weitere Finanzierung der Betreuung beatmungsaktiver Kinder und Erwachsener im häuslichen Umfeld (rd. € 0,5 Mio.)

Gesundheitszentren

Beschlossen wurden neue Standorte in Neumarkt-Scheifling, Kindberg, Hart bei Graz und Lieboch.

Bereits beschlossene Standorte, die nach wie vor geplant sind bzw. für die laufend Gespräche stattfinden: Graz Smart City, Graz Reininghaus, Graz Liebenau, Kumberg-Gutenberg Stenzengreith (PV-Netzwerk), Bad Radkersburg, Pöllau, Fohnsdorf, Bruck/Mürzzuschlag, Leoben

Das Gesamtbudget für die Umsetzung von neuen und den Betrieb von bestehenden Gesundheitszentren beträgt für 2024 rund € 4 Mio. Nähere Infos: www.gesundheitszentren.at

E-Health

  • HerzMobil (€ 4,5 Mio.)

Seit 2018 besteht für steirische Herzinsuffizienz-Patient*innen die Möglichkeit, die telemedizinischen Lösung HerzMobil zu erheben. Studien bestätigen, dass diese Lösung zu einer höheren Lebensqualität führt, auch konnten Sterblichkeit und Hospitalisierungen reduziert werden. Nun werden von 2024 bis 2026 € 4,5 Mio. investiert, um HerzMobil weiterzuentwickeln und auch im niedergelassenen Bereich auszubauen. Rund 2.000 Patient*innen sollen so für durchschnittlich drei Monate betreut werden können.

  • Telewundmanagement (€ 250.000,-)
    Rund 250.000 Menschen leiden österreichweit an chronischen Wunden. Bis 2025 soll es für steirische Patient*innen möglich werden, durch ein telemedizinisches Angebot bei der Versorgung ihrer Wunden unterstützt zu werden - ergänzend zur Versorgung über die betreuenden Ärzt*innen. Dazu wird die Pilotierung des Projekts Telewundmanagement vorbereitet. € 250.000,- werden dafür investiert.

Vor Kurzem wurden außerdem die Sieger-Projekte des Förderungscalls „Digital!Healthcare“ präsentiert. Diese werden vom Gesundheitsfonds Steiermark mit € 1,1 Mio. gefördert, um die Patient*innenversorgung weiter zu verbessern. Unter den Projekten sind telemedizinische Lösungen aus den Bereichen Therapie für Menschen mit Essstörungen, mentale Gesundheitsvorsorge, mobile Nachsorge, Herzinsuffizienz, Organtransplantationen etc. Mehr dazu: https://gesundheitsfonds-steiermark.at/ehealth-projekte-digital-healthcare/

Psychosoziale Versorgung

Über die umfangreichen Maßnahmen im Bereich der psychosozialen Versorgung bzw. Sozialpsychiatrie wird in den nächsten Wochen noch im Detail berichtet. Insgesamt ist für diesen Bereich im Jahr 2024 ein Budget in der Höhe von rund € 46 Mio. geplant.

Suchtversorgung

  • Themenbericht „Suchthafte Internetnutzung, neue Medien und Gaming 2023“  
  • Weiterfinanzierung von Substitutionsbehandlung und Suchtberatung Obersteiermark 2024 bis 2027 (€ 335.000,-)
  • Weiterfinanzierung LeLi Tageszentrum für Essstörungen 2024 bis 2026 (€ 1,13 Mio.)

 

Gesundheitsförderung

  • Aktionsplan Alkohol (€ 3 Mio.)
    Um die Steirer*innen weiterhin zielgruppenspezifisch für einen verantwortungsvollen und bewussten Umgang mit Alkohol zu sensibilisieren, wird die Initiative „Weniger Alkohol – Mehr vom Leben“ weitergeführt. Die geplanten Kosten 2024 bis 2028 betragen € 3 Mio. Euro.
  • Fach- und Koordinationsstelle Ernährung (€ 2,2 Mio.) + Ernährungsberatung (€ 161.000,-)
    Die Fach- und Koordinationsstelle Ernährung forciert durch ein vielfältiges Arbeitsprogramm das steirische Gesundheitsziel „Mit Ernährung die Gesundheit der Steirer*innen verbessern". Für die Weiterführung 2024 bis 2028 sind Kosten von € 2,2 Mio. Euro geplant. Darüber hinaus wird die therapeutische Ernährungsberatung für soziökonomisch benachteiligte Personen weiter angeboten und mit € 161.000,- jährlich finanziert.
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