Alexander Robé ist Staatsmeister

Robé an der Spitze der Besten des Gleitschirm-Sports Foto: Golden Eagles Robé an der Spitze der Besten des Gleitschirm-Sports
Liezen: Aller Guten Dinge sind...vier!

Die Saison 2019 endete einmal mehr mit dem Sieg von Alexander Robé in der Königsklasse des Gleitschirmsports: er konnte sich bereits zum vierten Mal nach 2018, 2017 und 2015 zum Österr. Staatsmeister im Gleitschirm-Streckenflug krönen. Mit insgesamt drei Dreiecksflügen knapp an die 300 Kilometer-Marke konnte er sich mit respektablem Abstand von über 100 Punkten auf seine Verfolger absetzen.
In den anderen Wertungskategorien punktete Robé ebenfalls als Steir. Landesmeister und mit seinem Verein Mojo konnte er sich auf dem 3. Platz der heiß umkämpften Österr. Vereinswertung platzieren.

Dass diese Leistungen heuer bei der immer stärker werdenden Konkurrenz möglich waren, schreibt Robé drei Erfolgsfaktoren zu: Durch seinen Wechsel von einem Hochleistungs- auf einen Wettkampfschirm konnte er ein weiteres Leistungsplus nutzen. Auf seinen über zehnstündigen Flügen macht ein kleines Quäntchen mehr Steig- und Gleitleistung gleich einiges aus und so kann man am Ende des Tages höhere Schnittgeschwindigkeiten fliegen.

Um in den Bergen weite Flugspuren zu ziehen, muss man an den besten Flugtagen des Jahres Zeit haben und dann noch am richtigen Berg stehen. Anfang des Jahres hat der 44jährige Robé sein eigenes Unternehmensberatungs-Startup mit Schwerpunkt auf automatisierte Reportinglösungen gegründet. “Seit dem Beginn der Selbständigkeit mit meiner Firma Business Insights arbeite ich zwar deutlich mehr, aber durch die nun vollkommen offenen Arbeitszeiten auch ist ein Maximum an Flexibilität möglich. Davon profitieren nicht nur Kunden, die noch kurz vor Wochenende Lösungsbedarfe anmelden und am Montag diese bereits geleistet erhalten. Im Gegenzug kann ich die zehn guten Alpen-Flugtage im Jahr flexibel nutzen, da meiner fliegerischen Leidenschaft nachgehen und meine Akkus in der Natur wieder voll aufladen!”

Als letzten Erfolgsfaktor heuer sieht Robé die gemeinsamen Flüge mit anderen Weltcup-Piloten: “Mit ähnlich schnellen Fliegerassen Seite an Seite durch das unsichtbare Medium Luft zu pflügen macht nicht nur mehr Spaß, sondern ermöglicht auch ein deutlich effizienteres Vorankommen. Man kann sprichwörtlich von Schwarm-Intelligenz reden, da dadurch die Luftbewegungen sichtbar werden und es so einfacher wird, das beste Steigen und tragende Linien zu finden.”

Obwohl er die europaweite Wertung ebenfalls gewonnen hat, so konnte sich der Adler aus Liezen in der weltweiten Wertung „nur“ auf Rang sechs schieben. Warum es für den erfolgsverwöhnten Doppelweltmeister heuer nicht ganz zur Weltspitze reichte ist schnell erklärt:
Seit zwei Jahren werden die weitesten Strecken im brasilianischen Flachland geflogen. Dort lassen sich die Piloten bereits 1 Stunde nach Sonnenaufgang per Seilwinde in luftige Höhen geziehen und reiten dann mit dem Wind über 500 km in eine Richtung der Sonne entgegen bis sie untergeht. Das ist einmal quer über Österreich! Da ist es natürlich hart in den technisch schwierigen Alpen leistungsmäßig dagegenzuhalten.”

Dass Robé heuer ohne solche Brasilienflüge überhaupt international mitmischen konnte, war einer Anpassung des Regelwerks zu verdanken: Die Wertigkeit von “geschlossenen FAI-Dreiecken” (Flugstrecken, die auf der Landkarte wie ein gleichseitiges Dreieck aussehen), wurden an die neuen Flachland-Rekordflüge angepasst.
Ein 500 km Flug im Flachland entspricht nun der fliegerischen Leistung eines 310 km Dreiecks in den Alpen, was ungefähr dieselbe tatsächliche fliegerische Pilotenleistung bedeutet.

Robé hat aus der neuen Situation gelernt, dass an Brasilien kein Weg vorbei führt will man international ganz vorne mitmischen. So sind die Weichen für die kommende Saison bereits gestellt: “Mitte Oktober fliege ich für drei Wochen nach Brasilien um dort mit meinen Flugfreunden um die größten Weiten zu rittern. Ich hoffe so den Grundstein für einen Stockerlplatz in der Streckenflug-WM legen zu können.”
Ein dritter Weltmeistertitel? Robé zuversichtlich: "Probieren muss ich’s! Man wird ja wohl noch träumen dürfen...”

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