Studioleiter geht auf die Barrikaden
- verfasst von Alfred Stadlmann
- Sport allgemein
Der Studioinhaber Daniel – Fitter Hirsch in Bad Waltersdorf – wird am Montag, den 4. Mai, sein Studio wieder öffnen. In einer 18-minütigen Brandrede erläutert der Inhaber Bundeskanzler Kurz und Vizekanzler Kogler seine Beweggründe, warum er nicht länger hinnehmen will, dass sein Studio geschlossen bleiben muss.
In Ermangelung an klaren Ansagen der Regierungsmannschaft zu einem Termin für eine etwaige Wiedereröffnung von Fitnessstudios, ist seine Reaktion anfangs auch zu verstehen. Im Studio an den Geräten würde der Abstand eingehalten und kein direkter Kundenkontakt entstehen, sagt er in einem Video auf FB und zeigt mit einem Zollstock den Abstand zwischen den Ergometern. In den neuralgischen Zonen, am Empfang würde mit Plexiglasabtrennungen wie in den Supermärkten der Kontakt zwischen Trainern und Kunden gemindert werden. Er und seine Mitarbeiter würden Anweisungen an die Kunden mit dem nötigen Abstand und mit Mund- und Gesichtsschutz erteilen. Und es würde zu keiner Zeit zu einem direkten Kundenkontakt kommen, wie das etwa bei Friseuren und Masseuren der Fall ist, die ihre Berufe wieder ausüben dürfen.
In seiner Rede gleitet er leider auch in Populismus ab und fährt in einem, für mich emotional rauem Tonfall, über die Bundesregierung und ihre Maßnahmen drüber. Er zählt dabei zahlreiche „Ärztemeinungen“ auf, die er im Internet und bei Talkshows gesehen hat und die allesamt die Gefährlichkeit des Virus und seine Folgen anzweifeln. Er ermuntert andere Studiobesitzer, sich seinem Weg anzuschließen und die Studios wieder zu öffnen, denn es gibt „laut Expertenmeinung“ keinen Beweis dafür, dass Oberflächen mit dem Virus kontaminiert werden können.
In seiner Rede ist vieles nachvollziehbar, was seine Beweggründe sind und auch die Sorge wird deutlich, alles zu verlieren, was er sich in vielen Jahren mit Fleiß und Mühe aufgebaut hat. Aber ob man deswegen die Tatsache negieren muss, dass viele Menschen an dem Virus gestorben sind, halte ich für gewagt und persönlich nicht nachvollziehbar.
Bleiben Sie bitte achtsam und gesund!