Rallye Staatsmeisterschaft wird zum Krimi

Bei der am Wochenende im Raum Pinggau – Rohrbach zur Austragung gelangten Opel Wechselland Rallye jagte schon im Vorfeld eine Überraschung die Andere.

Plötzlich waren in der Nennliste 5 World Rallye Cars (WRC) zu finden, wie sie auch in der Weltmeisterschaft zum Einsatz kommen. Gerhard Aigner musste dann kurzfristig die Segel streichen, aber sein Namensvetter Andreas Aigner brachte einen Ford Fiesta WRC an den Start, um mit Beifahrerin Ilka Minor die Führung in der Meisterschaft zu verteidigen. Das Highlight schlechthin gelang dem Rekord – Staatsmeister Raimund Baumschlager.

Als Erster Privatfahrer weltweit bekam er die Möglichkeit, den Werks – Polo von VW Motorsport einzusetzen, mit dem Sebastian Ogier im Vorjahr noch Weltmeister wurde. Hermann Neubauer und Gerwald Grössing kamen mit ihren bewährten Fiestas WRC nach Pinggau. Das Wetter machte allerdings die Mission Meisterschaftspunkte zu hamstern nicht gerade leichter.

Auf der Freitag - Etappe, bis in die dunkle Nacht hinein, gab es von Schnee bis Starkregen und extrem glatten Stellen so ziemlich alles, was schnelles Autofahren auf engen Landstraßen kompliziert machen kann.
Hermann Neubauer / B. Ettl legten einen Blitzstart hin und nützten ihre Erfahrung mit dem vertrauten „Gerät“ voll aus. Dasselbe kann von Gerwald Grössing mit Copilotin J. Beinke behauptet werden. Die Beiden schoben sich mit 16 Sekunden Rückstand zu Baumschlager auf den Dritten Gesamtrang vor.
Raimund Baumschlager / P. Winklhofer hatten bei den schwierigen Verhältnissen große Mühe, mit dem ungewohnten Polo die Pace von Neubauer zu gehen und beendeten den Ersten Tag mit 10 Sekunden Rückstand auf Rang Zwei.
Weltmeister Andi Aigner / I. Minor litten unter technischen Problemen an ihrem WRC und fassten nach Tag Eins unverschuldet einen beachtlichen Rückstand von über eine Minute auf die Führenden aus. Und noch so manche andere Hoffnung wurde durch die schwierigen Bedingungen begraben.
So auch die vom jüngeren Enkelsohn des Veranstalters Willi Stengg sen., den es am Rundkurs Rohrbach – ca.2 Kilometer von seinem Heimathaus entfernt - „kalt“ erwischte. In dieser extrem glatten Passage gingen gleich drei Autos ins „Out“, worauf die Sonderprüfung neutralisiert werden musste.

Tag Zwei wurde bei besseren Witterungsverhältnissen gestartet, aber in den Waldpassagen lauerten immer wieder nasse, schmierige Stellen auf die Vollgas - Artisten des Österreichischen Rallyesportes.

Der Salzburger Hermann Neubauer fuhr auch in der Zweiten Etappe eine perfekte Rallye. Das Privatteam um Teamchef Max Zellhofer holte sich Bestzeiten auf 7 von 14 Sonderprüfungen und gewann die Opel Wechselland Rallye 2017 mit 8,7 Sekunden Vorsprung auf Baumschlager. Dieser wiederum holte sich 4 Bestzeiten und auf der „Super Stage“ noch wertvolle Zusatzpunkte für die Meisterschaft, sowie wichtige Erfahrung auf dem hochsensiblen Kampfgerät VW Polo WRC.

Gerwald Grössing gelang eine Prüfungsbestzeit. Er fuhr eine beherzte Rallye und verteidigte seinen Dritten Gesamtrang gegen Aigner.
Andi Aigner bekam technische Hilfe aus dem Team von Hermann Neubauer (ja, auch das gibt es im Spitzensport, dass gegnerische Teams einander Hilfe leisten!!) und der Ford Fiesta WRC gab seine Motorleistung besser ab als am Freitag, wo deswegen ein unaufholbarer Rückstand zur Spitze „aufgerissen“ wurde.
Aigner / Minor erreichten zwei Bestzeiten und fuhren auf dem 23,05 Kilometer langen Rundkurs Pinggau mit einer Zeit von 11,38.1 Minuten auch einen unglaublichen Schnitt von 118,87 km/h. Das reichte schlussendlich für Gesamtrang vier.
Fünfte wurden Niki Mayr Melnhof / P. Welsersheimp mit einem Ford Fiesta R5 (die zahmere Variante als der Fiesta WRC) und auf Rang sechs etablierten sich mit Daniel Wollinger / P. Forstner schon die besten Piloten ohne Allradantrieb auf einem Renault Clio R3.
Somit holte sich Hermann Neubauer die Führung in der Rallye Staatsmeisterschaft und Andreas Aigner rutschte von der Spitze auf Rang Drei hinter Raimund „Mundl“ Baumschlager zurück.

Der Liezener Christian Pirz mit Co M. Pötscher setzte seinen Citroen DS3 in der achten Prüfung neben die Straße und Tom Mayr aus Irdning gönnte sich mit seinem Neffen die Wechselland Rallye als Fahrer des Vorausautos. Das Letzte Fahrzeug – mit oranger Warnleuchte - vor der Meute der im Bewerb fahrenden, um die Zuseher auf den Beginn des Rennens aufmerksam zu machen. Die Beiden waren richtig flott unterwegs und konnten wertvolle Testkilometer unter Rennbedingungen mit ihrem Citroen C2 R2 absolvieren.

Ergebnisse Wechselland Rallye 2017

1. Neubauer/Ettl Ford Fiesta WRC 1:30:38,4
2. Baumschlager/Winklhofer VW Polo WRC 1:30:47.1
3. Grössing/Beinke Ford Fiesta WRC 1:31:25.9
4. Aigner/Minor Ford Fiesta WRC 1:32:04.3
5. Mayr Melnhof/Welsersheimb Ford Fiesta R5 1:33:48.9
6. Wollinger/Forstner Renault Clio R3 1:41:41,6

Otto S.

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