Jede Menge Müll statt Schwammerl

Spannend begann unsere Schwammerlsuche am Mitterberg bei Liezen. Toll anzusehen, wenn so ein junger Mensch mit Fantasie durch den Wald streift. „Opa, wir müssen ganz leise sein, wenn wir jagen. Damit wir das Wild nicht erschrecken.“ Ich tippte auf meine Kamera und sagte leise: „Uns entkommt kein Wild, ich bin immer schussbereit. Und wenn wir Schwammerl finden, dann stecken wir die in unseren Sack.“

Das Leuchten in den Augen meines Enkels erlosch wenig später, als er meinen zornigen Blick wahrnahm. Ich wollte ihm den tollen Ausblick zeigen, den man vom Mitterberg nach Liezen hat. Und wir wollten zusehen, wie die Sonne durch die Wolken bricht und den Nebel verdunsten lässt.
Stattdessen sahen wir verschiedenste PET-Flaschen, leere Getränkedosen und die Reste eines McDonald's Menüs. Entsorgt von Menschen, die sich einen Dreck um ihre Zukunft oder die ihrer Kinder scheren. Ich bin jetzt kein GRÜNER, aber mir geht einfach nicht in den Kopf, dass man Getränke oder Essen, welches man in der Natur verzehrt auch dort entsorgen muss. Dass man die Leerverpackung nicht wieder mitnehmen kann, wenn dort kein Mistkübel steht.

Was können die Tiere (die sich an den scharfkantigen Dosen verletzen können), was kann die Natur dafür, dass einige Leute denken, sich nicht um die Erde und deren Fortbestand kümmern zu müssen. Gut, es ist nicht mein Berg, es ist auch nicht mein Wald, aber es ist meine Erde und die meiner Enkelkinder und daher meine Pflicht, einen Beitrag zu ihrer Erhaltung zu leisten. Ich werde in Zukunft wohl mit Rucksack und Handschuhen durch den Wald streifen, um zu sammeln.

Vielleicht finde ich ja demnächst wieder mal Pilze und Schwamerl, statt Dosen und Plastikmüll.

Sollten diejenigen, die ihren Unrat am Mitterberg hinterlassen haben jetzt diese Zeilen lesen, möchte ich sie bitten, den Müll in Zukunft mitzunehmen und fachgerecht zu entsorgen. Ja, ich BITTE darum, denn ich glaube, dass ich mit bitten weiterkomme, als mit zornerfüllten Tiraden über einen Anblick, den ich mir und meinem Enkel gerne erspart hätte.

Ach ja, wir hatten anschließend ein gutes Gefühl, den Müll gesammelt, fachgerecht entsorgt und so einen Beitrag zu einer sauberen und lebenswerteren Umwelt geleistet zu haben.