Wie lange dauert es noch?

Zum Beispiel als Kind den Eltern auf der Fahrt in den Urlaub oder bei einer nicht enden wollenden Wanderung ins Gebirge. Vermutlich auch jedes Jahr kurz vorm eigenen Geburtstag und am 24. Dezember. Und dann noch vor Ostern und vielleicht vor den Sommerferienferien, wo man sich darauf freute, endlich schon morgens mit Freunden ins Bad gehen zu dürfen.

„Mann, wie lange dauert es noch?“, ist aber auch eine Frage, die die eigene Ungeduld sehr gut beschreibt. Und deshalb eine Frage, die man einem Zahnarzt mit dem Bohrer in der Hand eher selten stellt. Zumeist bleiben Ärzte von dieser nervigen Frage nach der Wartezeit verschont, denn darüber meckert man lieber leise hinter vorgehaltener Hand im Wartezimmer oder ausführlich und in lauterem Ton am Stammtisch.

Wobei es auch in der Gastronomie mitunter diese Frage erlaubt, wenn man schon länger auf sein Bier oder das kleine Gulasch wartet. Dabei gilt jedoch zu beachten, in welchem Ton man die Frage stellt. Sonst könnte es vorkommen, dass der genervte Kellner dem Essen oder dem Getränk etwas beimengt, das darin absolut nichts verloren hat.

Und wenn man so wie ich, kein Freund mehr ist von Kälte und Schnee, ist es in letzter Zeit häufiger vorkommen, dass ich meine Umgebung mit motzender Stimme meinen Unmut über die nicht enden wollende Wartezeit auf die Bike-Saison kundtue. „Manno, wie lange dauert denn der Winter noch“, fragte ich neulich erst meine Frau. Und ihre Antwort: „Er dauert noch so lange, wie er dauert!“

Das dies eine bestechende Frauenlogik ist, habe ich mir erspart zu sagen. Sie stand gerade am Herd und es duftete wunderbar nach Lasagne. Und bevor ich noch weiter fragen konnte sagte sie: „Und das Essen ist auch fertig, wenn es fertig ist!“

Also, was lernen wir daraus? Zeit ist relativ!