Eurofighter fliegen vermehrt über das Ennstal

Eurofighter fliegen vermehrt über das Ennstal Foto: Graf
Gefühlt von Montag bis Freitag fliegen die Eurofighter in letzter Zeit über dem Bezirk, manchmal sogar mehrmals am Tag.


Normalerweise war immer am Dienstag Flugtag, aber zurzeit fliegen die Jets gefühlt jeden Tag zumindest einmal in unseren Luftraum. Da fragte ich mich natürlich: „Was ist da los? Hat irgendwo ein Krieg begonnen und ich habe nichts davon mitbekommen?“
Ich wollte es genau wissen und fragte beim Medienbeauftragen des Österreichischen Bundesheeres Oberst Mag. Bernhard Obmann nach, der mir folgende (sehr ausführliche) Antwort zukommen ließ.

„Lieber Herr Stadlmann, vielen Dank für Ihre Anfrage. Ich möchte diese wie folgt beantworten:
Seit den Einschränkungen aufgrund der COVID19- Maßnahmen wurde auch der militärische Flugbetrieb im Vergleich zur Norm verringert. Zur Erhaltung der Einsatzbefähigung müssen Piloten spezielle Verfahren in verschiedenen Höhen fliegen; ein Großteil der Übungen wird dabei in mittlerer oder großer Höhe, d.h. über 3.600 Meter und sogar über 12.500 Meter, durchgeführt. Nur ein sehr kleiner Teil der Flüge erfolgt in einer Mindestflughöhe zwischen 300 und 500 Meter über Grund.

Grundsätzlich befindet sich die Masse der militärischen Übungsräume im Zentralraum Österreichs. Die Nord-Süd Ausdehnung erstreckt sich grob von Bad Ischl bis Köflach, West-Ost von Tamsweg bis Mariazell. Im Bereich Obersteiermark überschneiden sich hierbei einige Übungsräume, wobei sich diese jedoch in den Höhenbereichen voneinander unterscheiden.

Eine Auswertung der Eurofighter Flugbewegungen von 1. April bis inklusive 05. Mai 2020 hat ergeben, dass objektiv keine erhöhte Konzentration von Überflügen im Bereich Ennstal im Vergleich zum Normbetrieb stattgefunden hat. Die Masse der Flüge, die zum Teil auch das Ennstal betrafen, fanden in Höhen über 3.600m statt - in gleichem Maße sogar über 12.500m. Deutlich weniger als 10 Flüge im oben genannten Zeitraum fanden in geringeren Höhen statt, wobei auch hier von einer Mindestflughöhe von ca. 300m bis 500m über Grund auszugehen ist.

Die Wahrnehmung, dass das Ennstal in der jüngsten Vergangenheit häufiger betroffen wäre, kann daher nicht nachvollzogen werden. Dass sich die Meldungen und Anfragen aus der Bevölkerung seit dem Beginn der COVID19-Einschränkungen tatsächlich vermehrt haben, könnte darauf zurückzuführen sein, dass sich wegen der angeordneten Maßnahmen mehr Menschen zuhause aufhalten oder aufgehalten haben und der insgesamt geringere Umgebungslärm (z.B. durch weniger Verkehrsaufkommen am Boden und in der Luft) die subjektive Sensibilität auf Lärmereignisse (z.B. durch Militärluftfahrzeuge) erhöht.
Wir ersuchen um Verständnis. Ich hoffe Ihnen mit diesen Informationen geholfen zu haben und verbleibe mit den besten Grüßen, BLEIBEN SIE GESUND.“

Mit freundlichen Grüßen,
Bernhard Obmann
Bundesministerium für Landesverteidigung
Zentrum für Information und Wehrpolitik
Information&Öffentlichkeitsarbeit/Medien

Danke für die ausführliche Erläuterung, Herr Oberst. Dann kann es also nur an meiner subjektiven Sensibilität liegen, dass ich vermehrt Militärluftfahrzeuge wahrnehme, wenn ich im Wald spazieren gehe oder vor unsere Hütte in der Sonne liege.

Halten Sie Abstand und bleiben Sie gesund!

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