Gedanken zum Zentralkrankenhaus Niederhofen

LA. Albert Royer Foto: FPÖ LA. Albert Royer
Stainach: Argumente gegen ein ZKH Niederhofen von Albert Royer – Abgeordneter zum Steirischen Landtag.


Jeder normale Häuslbauer braucht zur Realisierung seines Bauprojektes wohl zumindest 3 Dinge. Ein bebaubares Grundstück, einen Bauplan und eine Finanzierung. Nachdem uns der damalige Gesundheitslandesrat Drexler mitsamt seinen Experten Gebetsmühlenartig immer wieder erklärt hat, er habe in Bahnhofsnähe das bestgeeignete Grundstück für das Zentralkrankenhaus gefunden überraschte die jetzige Gesundheitslandesrätin Bogner- Strauß im März dieses Jahres mit dem Ankauf eines Grundstückes in Niederhofen.

Fairerweise muss man sagen, dass die Probleme mit dem Grundwasserspiegel und der teilweisen Kontamination des Bodens hier kein Problem darstellen. Das ein sehr großes Areal von Grünlandfläche versiegelt werden soll stellt halt die Glaubwürdigkeit der Politik insgesamt in Frage, wenn anderorts gegen Flächenfraß und Bodenversiegelung politisch gewettert wird. Die Wuchtigkeit des zu erwarteten Baukörpers in Bezug auf das Landschaftsbild ist jedenfalls ebenso zu hinterfragen wie die Verkehrsanbindung. Das auf der grünen Wiese geplant wird ohne vernünftige Bahnhofsanbindung ist wahrscheinlich österreichweit ein Novum.

Medienberichten zufolge wurde dem Stainacher Bürgermeister wohl eine Verkehrslösung für den Auto- und LKW-Verkehr in Aussicht gestellt, ohne dass diese Fahrzeuge von Westen kommend durch den Ort Stainach fahren müssen. Klingt gut, kostet aber laut Experten mehr wie die Verkehrslösung des Knoten Trautenfels. Um nochmals auf die Häuslbauer zurück zu kommen. Die Vertreter der Landesregierung sind trotz mehrmaligen Nachfragens der Oppositionsparteien im Landtag nicht Willens Details über Baupläne und Finanzierungsformen transparent auf den Tisch zu legen.

Unser Hauptargument gegen das Zentralkrankenhaus Niederhofen ist aber medizinischer Natur. Es ist einfach nicht hinnehmbar, dass der Bezirk Liezen mit dieser Spitalsreform ein Drittel seiner Spitalsbetten verliert und die Intensivbetten von insgesamt 20 Stück auf 13 reduziert werden sollen. Das im neuen Haus Schlaganfall- und Herzinfarktpatienten nur erstversorgt und dann weiter transportiert werden sollen ist genauso zu hinterfragen wie die Kindertagesstadion die nur an Werktagen tagsüber offen haben soll. Ich möchte auch noch sagen, dass der Verweis auf das dänische Gesundheitssystem mit der Annahme das Ärztezentren geschlossene Krankenhäuser ersetzen sollen für unseren Bezirk wohl blanker Hohn ist. Es werden 35 bis 40 zusätzliche Fachärzte für den Bezirk Liezen versprochen, wissend, dass es diese nur am Papier gibt.

Abschließend möchte ich aber schon darauf hinweisen das die Spezialisierung der 3 bestehenden Krankenhäuser Rottenmann, Schladming und Bad Aussee wohl ein Gebot der Stunde ist. Man sollte damit nicht allzu lange warten.

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